Schrumpfender Fotomarkt 2021

Der Photoindustrie-Verband (PIV) verzeichnet auch im zweiten Pandemiejahr einen weiteren Rückgang auf dem Fotomarkt 2021.

Fotomarkt 2021

Der Wegfall von großen Fotoevents und Messen schmälert auch im zweiten Pandemiejahr den Umsatz auf dem Foto- und Imaging-Markt.

© picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopress

Im zweiten Jahr der Pandemie sind die Verkaufszahlen auf dem Fotomarkt weiter zurückgegangen. Die Aussicht auf Produktneuvorstellungen sowie wieder- kehrende Foto-Events im Jahr 2022 sollen der Branche in diesem Jahr positive Impulse geben.

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Der Verkauf von Digitalkameras war im vierten Quartal 2021 deutlich rückläufig. Das zeigt sich in den vom PIV veröffentlichten Marktzahlen, die im Vergleich zu 2020 einen Rückgang von rund 16,6 Prozent in der Menge ausweisen.

Der Trend zu mehr Qualität beim Kamerakauf sowie zu Investitionen im Bereich Bewegtbild setzt sich aber fort. Das ist vor allem im Segment der kompakten Systemkameras (CSC) erkennbar, dessen Wert im Vergleich zum Vorjahr um rund 10,5 Prozent gewachsen ist.

Ein deutliches Nachfrageplus verzeichneten auch hochpreisige Objektive. Auch der Verkauf von Sofortbildkameras und Filmen entwickelte sich zufriedenstellend. Hier konnte das starke Umsatzniveau aus dem Vorjahr trotz erschwerter Marktbedingungen gehalten werden.

Fotomarkt 2021: Schwaches Weihnachtsgeschäft

Im Sommer 2021 waren Unternehmen noch davon ausgegangen, durch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mit Mehrwert-Aktionen zu einem positiven Jahresabschluss zu kommen. Diese Erwartungen wurden aber bis auf einige Ausnahmen nicht erfüllt.

Lieferengpässe, vor allem bei hochpreisigen Modellen, führten im Dezember 2021 beim Fotohandel zu Umsatzverlusten von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Aufkommen der neuen Corona-Variante Omikron deutete sich dieser Negativtrend bereits zu Beginn des vierten Quartals an.

Zum Nachfragerückgang trugen neben der mangelnden Verfügbarkeit von Modellen auch eine insgesamt rückläufige Ausgabebereitschaft der Konsumenten bei. Die Inflation und steigende Energiekosten hatten Einfluss auf die Kauflust.

Diese Entwicklung betraf aber nicht nur die Foto- und Imaging-Branche: Der gesamte Markt für technische Konsumgüter ist im vierten Quartal ebenfalls deutlich zurückgegangen.

Fotobücher und Fotoprodukte weiterhin gefragt

Der Bereich Fotofinishing erwies sich auch im Jahr 2021 als verlässliche Konstante. Besonders im Weihnachtsgeschäft waren hochwertige Printprodukte stark gefragt.

Das führte sowohl im Geschäftsfeld Fotobücher (plus 1,7 Prozent) als auch bei Fotoartikeln wie Wandbilder, Kalender, Grußkarten (plus 9,3 Prozent) zu einem positiven Ergebnis im Geschäftsjahr 2021. Hier zahlte sich aus, dass Fotodienstleister frühzeitig die Transformation in digitale Geschäftsmodelle vorangetrieben haben: Der allergrößte Teil der Fotoprodukte wird heute online oder mobil über Apps bestellt.

Fotomarkt 2021: Trend zum Video bei Generation Z ungebremst

Das Bewegtbild gewinnt weiter an Bedeutung. Aufnahmegeräte und Zubehör für Video waren im letzten Jaht gefragter denn je und sorgten für eine positive Marktentwicklung. So stieg der Umsatz mit Camcordern um 13 Prozent. Auch Steadycams wurden dank Vlogging und Co. weiterhin stark nachgefragt (plus 16,6 Prozent).

Wachstum im Premiumsegment

Die Marktentwicklung 2022 wird stark vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängen. Wenn Lockdowns und Impfrückschläge ausbleiben, werden Foto-Events wiederkehren und damit die Lust auf das Fotografieren fördern. Deshalb geht die Branche für dieses Jahr von einem wertstabilen Markt aus.

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