Yashica FX-D: Retro trifft Digitaltechnik

Unter dem Label „Yashica FX-D“ erscheinen demnächst zwei Retro-inspirierte Digitalkameras für bewusste Fotografie.

Die Yashica FX-D-Serie kombiniert klassische Kamerabedienung mit digitaler Technik.

Die Yashica FX-D-Serie, hier die Yashica FX-D 300, kombiniert klassische Kamerabedienung mit digitaler Technik.

© Yashica

Mit der neuen Kamera-Serie Yashica FX-D meldet sich ein Klassiker der japanischen Fotogeschichte zurück – digital, aber inspiriert von der analogen Ästhetik. Die Marke Yashica begann 1949 in Nagano als Hersteller von Uhrenteilen und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem bekannten Kamerahersteller. Innovationen wie die Electro 35 und die Zusammenarbeit mit Carl Zeiss prägten das Markenprofil. Nach der Übernahme durch Kyocera 1983 blieb Yashica zunächst aktiv, bis Kyocera 2005 die Kameraproduktion einstellte. Nach dem Rückzug Kyoceras wurden die Markenrechte verkauft. Heute wird der Markenname von Unternehmen aus Hongkong genutzt, unter dem vor allem Retro-inspirierte Digitalkameras und Lifestyle-Produkte angeboten werden. 

Tradition trifft Technik: Die Rückkehr der Yashica FX-D

Mit der Kamera-Serie Yashica FX-D erscheinen nun zwei neue, ebensolche Modelle im Retro-Stil. Die FX-D 100 und FX-D 300 orientieren sich an der Gestaltung und Bedienung klassischer Spiegelreflexkameras der 70er- und 80er-Jahre. Ein mechanischer Filmtransporthebel, der keine technische Funktion erfüllt, soll den bewussteren Umgang mit dem Medium fördern. Gleichzeitig verfügen beide Kameras über digitale Technik mit Live-Vorschau, sofortiger Verfügbarkeit und einfacher Weiterverarbeitung.

Die Hersteller sehen die beiden neuen Yashica FX-D-Kameras in der Tradition der Yashica FX-3 aus dem Jahr 1979.

Die Hersteller sehen die beiden neuen Yashica FX-D-Kameras in der Tradition der Yashica FX-3 aus dem Jahr 1979.

© Yashica

Die Yashica FX-D-Serie knüpft an Modelle wie die Yashica FX-3 oder FX-D Quartz an. Diese Kameras standen für ein einfaches, robustes Design und eine direkte Bedienung – Eigenschaften, die heute wieder gefragt sind. Die neue Serie greift diese Prinzipien auf und ergänzt sie um digitale Funktionen.

Yashica FX-D 100 und FX-D 300 im Vergleich

Yashica bringt zwei Modelle: die FX-D 100 und die FX-D 300. Beide nutzen das gleiche Retro-Gehäuse, unterscheiden sich aber in der technischen Ausstattung.

Die FX-D 100 verfügt über einen 13-Megapixel-Sensor (Sony IMX 458) und ein 3-fach optisches Zoomobjektiv (25 bis 76 mm KB-äquivalent) mit zusätzlichem 4-fach Digitalzoom. Sie eignet sich für Alltagssituationen, Reisen oder spontane Aufnahmen. Die FX-D 100 richtet sich an Einsteiger:innen und Nutzer:innen mit Interesse an einem analogen Bedienkonzept.

Technische Merkmale der FX-D 300

Die FX-D 300 bietet eine umfangreichere Ausstattung: Ihr 50-Megapixel-Sensor (1/1.56 Zoll CMOS) liefert eine höhere Auflösung und bessere Farbwiedergabe. Das Objektiv ist eine lichtstarke 24-mm-Festbrennweite (KB-äquivalent) mit optischer Bildstabilisierung. Die FX-D 300 ist damit für Anwendungen geeignet, bei denen Bildqualität und Kontrolle über das Ergebnis im Vordergrund stehen.

Beide Modelle besitzen ein klappbares 2,8-Zoll-Display, nehmen Videos bis 4K auf und bieten sechs voreingestellte Filmsimulationen. Diese orientieren sich an bekannten Farblooks wie "Ruby 60s" oder "Golden 80s". Sie lassen sich direkt in der Kamera anwenden.

Merkmale der Yashica FX-D-Serie

Die FX-D-Kameras kombinieren klassisches Design mit digitaler Bildverarbeitung. Die Bedienung orientiert sich an analogen Modellen, ist aber an heutige Anforderungen angepasst. Ziel ist ein entschleunigter Umgang mit der Fotografie.

Der Filmhebel erfordert eine manuelle Aktion vor jedem Bild – eine Maßnahme, die den Fokus auf einzelne Aufnahmen lenken soll. Statt Serienbildern soll das gezielte Fotografieren im Vordergrund stehen.

Entschleunigung: Nach jedem Foto muss der mechanische Filmtransporthebel bei der Yashica FX-D 100 und FX-D 300 betätigt werden, bevor das nächste Bild aufgenommen werden kann.

Entschleunigung: Nach jedem Foto muss der mechanische Filmtransporthebel der Yashica FX-D 100 und FX-D 300 betätigt werden, bevor das nächste Bild aufgenommen werden kann.

© Yashica

Darüber hinaus können eigene Varianten der Filmsimulationen erstellt und in der Kamera gespeichert werden. Die zugehörige App „MyYashica“ erlaubt die direkte Übertragung der Aufnahmen auf mobile Geräte.

Retro als Konzept: Der Markt für klassische Kameras

Retro-Kameras erleben derzeit eine erhöhte Nachfrage. Viele Nutzer:innen schätzen haptische Bedienung, klare Gestaltung und eine bewusste Reduktion auf das Wesentliche. Fujifilm, Leica, Nikon und Olympus bieten ebenfalls Kameras mit klassischen Elementen an, zuletzt Fujifilm mit der Halbformatkamera Fujifilm X half.

Die FX-D-Serie bietet in diesem Umfeld eine weitere Option. Das Design erinnert nicht nur an analoge Vorbilder, sondern auch das Aufnahmegefühl unterscheidet sich von herkömmlichen Digitalkameras.

Comeback per Crowd Funding

Die neue FX-D-Serie wird über Crowd Funding finanziert. Der offizielle Start erfolgte im Mai 2025. Die Auslieferung ist für August vorgesehen. Bereits 2017 nutzte Yashica Kickstarter für die Markteinführung der Y35, einer digitalen Kamera mit Wechselmodulen („digiFilm“). Das Projekt wurde durch Vorbestellungen von Unterstützern realisiert.

Auch bei der FX-D 100 und FX-D 300 verfolgt Yashica diesen Ansatz. Die Finanzierung erfolgt unabhängig vom klassischen Kameramarkt.

Für wen eignet sich welche FX-D?

Die FX-D 100 ist eine Option für Nutzer:innen, die eine kompakte Kamera mit festgelegten Farbprofilen und einfacher Bedienung suchen. Sie eignet sich für den Alltag und für spontane Aufnahmen. Die FX-D 300 dagegen bietet mehr Kontrolle, höhere Auflösung und ein lichtstarkes Objektiv. Sie spricht Nutzer:innen an, die gezielt mit digitaler Bildqualität arbeiten und Wert auf ein bewusstes Aufnahmeerlebnis legen. Beide Modelle sollen ab August 2025 verfügbar sein, zunächst exklusiv über Kickstarter.

Beitrage Teilen