Im Test: Tamron 2,8/17-28 mm für Sony E

Wir haben das Zoom für Sonys E-Bajonett, das Tamron 2,8/17-28 mm Di III RXD Objektiv getestet und verraten, ob es mehr als nur eine preisliche Alternative ist.

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

Superweitwinkelzooms für Sony

Das Tamron 2,8/17-28 mm für Sony E gegen die Originalobjektive.

Fotos: © Hersteller

Während es von Fremdherstellern mittlerweile eine Menge Festbrennweiten-Objektive für das Sony E-Bajonett gibt, sieht es bei Vollformatzooms erheblich schlechter aus. Neben den Sigma-Objektiven mittels Konverter MC-11 hat Tamron ein 2,8/28-75 mm Di III RXD im Programm, das wir in fM 7/18 mit „Super“ getestet haben.

Nun kommt dessen idealer Partner, das 2,8/17-28 mm Di III RXD und macht den beiden Sony-Zooms FE 2,8/16-35 mm GM und 4/16-35 mm OSS Konkurrenz. Nicht zuletzt wegen des Preises: Schon der Listenpreis ist günstiger, auf der Straße ist das neue Tamron sogar für rund 1000 Euro zu ergattern. Wie schlägt sich das Trio im BAS Digital-Test?

Sony FE GM 2,8/16-35 mm

Tamron 2,8/17-28 mm Di III RXD
Preis: ca. 1300 Euro

© Tamron

Schlichte Ausstattung, starke Optik

Das in Vietnam produzierte und trotz der hohen Lichtstärke – für ein Zoom mit diesem Brennweitenbereich – erstaunlich kleine und leichte Tamron 2,8/17-28 mm ist in Kunststoff gefertigt. Der Zoomring läuft stramm, vorteilhafter Weise verlängert sich der Auszug beim Zoomen nicht. Auch der Fokussier­ring läuft sehr gut. Die Nahgrenze des staub- und spritzwassergeschützten Objektivs startet mit 19 cm bei 17 mm und verlängert sich mit der Brennweite auf bis zu 26 cm, eine Entfernungsskala fehlt. Der Autofokus mit dem RXD-Schrittmotor (Rapid eXtra-silent stepping Drive) funktioniert zügig. Die kurze Gegenlichtblende ist aus Kunststoff und innen geriffelt und mattiert.

Sony FE Vario-­Tessar 4/16-35 mm OSS

Sony FE GM 2,8/16-35 mm
Preis: ca. 2700 Euro

© Sony

Die Auflösung des Superweitwinkelzooms verhält sich im Vollformat über die Brennweiten sehr ähnlich: Eine leichte Offenblendschwäche wird durch Abblenden um eine Stufe behoben und führt zu guten bis sehr guten Werten. Am APS-Sensor ist es sehr ähnlich, nur auf höherem Niveau. Bei 17 mm ist die gleichmäßige Randabdunklung mit offener Blende am stärksten und kann durch Abblenden gemildert werden, bei längeren Brennweiten lohnt sich das immer weniger. Ungewöhnliches Verhalten ist bei der Verzeichnung zu beobachten: Je nach Sensorformat ist sie bei 21 mm kissen- oder tonnenförmig; bei 17 mm zwar jeweils tonnenförmig, doch bei APS stärker.

Aufnahme mit Tamron 2,8/17-28 mm Di III RXD

Sony FE Vario-­Tessar 4/16-35 mm OSS
Preis: ca. 1500 Euro

© Sony

Nicht nur bei der Verzeichnung, auch bei der Randabdunklung und der Auflösung bleibt das Sony FE 2,8/16-35 mm GM hinter dem Tamron. Nur bei 35 mm klettert die Auflösung beim Sony nach Abblenden höher als die von Tamrons 28 mm. Das bildstabilisierte Sony FE 4/16-35 mm zeigt tolle Leistungen bei 16 mm und Offenblende. In vielen weiteren Optikmessungen sind die zwei anderen Zooms allerdings noch stärker.

Testbilder mit Tamron 147-28 mm und Sony 16-35 mm

FAZIT

Für Sony-Fotografen ist das Tamron 17-28 mm Di III RXD eine äußerst attraktive Alternative. Das frischgebackene EISA Weitwinkelzoom-Objektiv 2019-2020 muss sich weder bei den Leistungen noch beim Preis verstecken – im Gegenteil. Für das lichtstarke Sony-Zoom sprechen vor allem die Ausstattung und der größere Brennweitenbereich. Das in 8/15 mit „Super“ getestete FE 4/16-35 mm OSS erhält das Sehr-gut-Siegel, da wir unterdessen den Notenschlüssel anhoben.

Hier gelangen Sie zum Download der Ergebnis-Tabelle (Sony FE 2,8/16-35 mm GM, Sony FE Zeiss Vario-Tessar T* 4/16-35 mm OSS, Tamron 2,8/17-28 mm Di III RXD).

Labormessungen: Anders Uschold

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Dieser Test ist in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 10/2019 erschienen.

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