Im Test: Tamron 2,8/28-75 mm Di III RXD

Tamron bietet mit seinem neuen 2,8/28-75 mm Di III RXD eine Alternative zu den Standardzooms von Sony. Das Vollformatobjektiv für die spiegellosen Alpha-Systemkameras muss sich im Test beweisen.

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

Tamron 2,8/28-75 mm Di III RXD
Foto: © Tamron

Als sein erstes Objektiv für Sonys spiegelloses Kamerasystem mit Vollformatsensor (das 18-200 mm gibt es bereits für Sony APS-C) hat Tamron das 2,8/28-75 mm Di III RXD auf den Markt gebracht. Das lichtstarke Standardzoom mit Autofokus haben wir mit den Sony-Originalen FE 2,8/24-70 mm GM für deutlich mehr Geld (ausführlicher Test in fM 11/16) und dem lichtschwächeren und günstigeren, aber vom Brennweitenbereich ähnlicheren FE 3,5-5,6/28-70 mm OSS (Test in fM 9/15) verglichen.

Tamron 2,8/28-75 mm Di III RXD
Preis: ca. 1100 Euro

© Tamron

Das neue Tamron kommt verhältnismäßig unspektakulär daher: Es gehört nicht zur SP-Edellinie, besitzt keinen Bildstabilisator (steckt in den neueren Alpha-7/-9-Modellen) und hat nichtmals einen Schalter am Kunststoffgehäuse. Doch der Spritzwasserschutz ist da, eine variable und im Weitwinkel sehr kurze Nahgrenze erlaubt das „Ran ans Motiv“ – viel mehr benötigt der Fotograf bei solch einem Objektivtyp auch nicht.

Der neue RXD-Schrittmotor (Rapid eXtra-silent stepping Drive) sorgt für präzises und leises Fokussieren. Soweit eine prima Mechanikleistung. Die optische Leistung zeigt im BAS-Digital-Test zwei Gesichter: Am kleineren APS-Sensor schafft das Tamron 100 Punkte von 106 möglichen. Seine Auflösung ist spätestens ab Blende f/4 ausgezeichnet, die Verzeichnung ist sehr gering und die Randabdunklung schon bei Offenblende sehr gut. Da kann selbst das hochpreisige Sony G Master nicht mithalten.

AUF EINEN BLICK: DIE TESTOBJEKTIVE

Objektivgerechnet für
Sensorgröße
Linsen/
Gruppen
Nah-
grenze
kleinste
Blende
Filter-
größe
BaulängeGewichtBesonderheitenAnschlüssePreis (Liste)
Sony FE 2,8/
24-70 mm GM
(SEL 2470 GM)
Vollformat18/130,38 m2282 mm136 mm886 gDirect Drive SSM,
Staub- u. Spritzwasser-
schutz, Fokusspeichertaste,
Zoom-Lock, Streulichtblende
Sony ILCE-FEca. 2400 Euro
Sony FE 3,5-5,6/
28-70 mm OSS
Vollformat9/80,30-
0,45 m
3655 mm83 mm295 gAutofokus, Bildstabilisator,
Staub- u. Spritzwasserschutz
Sony ILCE-FEca. 500 Euro
Tamron 2,8/
28-75 mm Di
III RXD (A036)
Vollformat15/120,19-
0,39 m
2267 mm117,8 mm550 gAutofokus mit RXD-Schrittmotor,
Staub- u. Spritzwasserschutz,
Streulichtblende
Sony ILCE-FEca. 1100 Euro
Die Testobjektive

Am bedeutsameren Vollformatsensor liefern sich beide Zooms ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide (wie auch das günstige Sony 28-70 mm) reizen ihr Auflösungsvermögen bei offener Blende bei weitem nicht aus. Erst nach Abblenden um zwei bis drei Blendenstufen erreichen sie ihre Topleistung mit sehr guten bis ausgezeichneten Werten. Die liegt beim Sony GM – außer im Weitwinkel – noch eine Spur höher als beim Herausforderer, während Sonys Kit-Zoom zurückhängt.

Das Tamron holt durch geringere Verzeichnungswerte und Randabdunklung auf. Letztere ist nur im Vollformat bei 28 mm sichtbar und in den Ecken leicht spontan. Unter dem Strich bietet das Tamron 28-75 mm Di III eine überzeugende Leistung und ist eine attraktive Alternative für das Sony-System.

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Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test (Sony FE 2,8/24-70 mm GM, Sony FE 3,5-5,6/28-70 mm OSS, Tamron 2,8/28-75 mm Di III RXD).

Labormessungen: Anders Uschold

 

Dieser Test wurde in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 7/2018 veröffentlicht.

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