Diese Leica 0-Serie Nr. 112 wurde heute für sechs Millionen Euro versteigert.
© Leica Camera ClassicsUnd wie viel Geld geben Sie so für Ihre Fotoapparate aus? Vielleicht gehören Sie ja zu den gut zehn Prozent unserer Leser, die mehr als 2.000 Euro im Jahr für ihr Fotografie-Hobby ausgeben. Möglicherweise fällt darunter auch der Telefonbieter, der heute Nachmittag bei der 46. Leitz Photographica Auction im Rahmen der Leica-Jubiläumswoche in Wetzlar mitgeboten und für sechs Millionen Euro das Exemplar 112 der legendären Leica-0-Serie aus dem Jahr 1923 ersteigert hat.
Die Leica 0-Serie ist eine der historisch bedeutendsten Kleinbildkameras der Fotogeschichte. Die unter der Leitung von Oskar Barnack, der oft als Vater der Kleinbildfotografie bezeichnet wird, entwickelten Prototyp-Modelle legten den Grundstein für die erste kommerziell produzierte Leica-Kamera, die Leica I, die 1925 eingeführt wurde.
Das Startgebot für diese Leica 0-Serie Nr. 112 lag bei 800.000 Euro.
© Leica Camera ClassicsVon der 0-Serie wurden nur 22 Kameras hergestellt, und man geht davon aus, dass heute nur noch etwa die Hälfte davon existiert, was jedes überlebende Exemplar außerordentlich wertvoll und bei Museen und Privatsammlern sehr begehrt macht. Laut Auslieferungsbuch des Leica-Archivs wurde die Nr. 112 direkt an Oskar Barnack geliefert, was ihrem seltenen Status eine einzigartige Provenienz hinzufügt.
„Die angebotene Kamera befindet sich in einem für ihr Alter bemerkenswerten Gesamtzustand. Das Gehäuse weist eine gut erhaltene Oberfläche auf und die Gravuren sind deutlich zu erkennen. Ein paar kleine Stücke der ursprünglichen Vulkanitabdeckung fehlen, aber diese kleinen Unvollkommenheiten beeinträchtigen das Aussehen nicht wesentlich. Die Druckfilmplatte ist durch eine spätere Version ersetzt“, teilte Leica vor der Auktion mit.
Für 6 Millionen Euro brachte der bekannte Auktionator Wolfgang Pauritsch die Leica unter den Hammer.
© Leica Camera AGAufgrund ihrer extremen Seltenheit und historischen Bedeutung sind die Kameras der Leica 0-Serie nur selten außerhalb von Privatsammlungen und Museen zu sehen. Sie sind eine direkte Verbindung zu den Ursprüngen der kompakten Kleinbildfotografie. Die letzten drei 0-Serien, die auktioniert wurden, wechselten allesamt für mehr als zwei Millionen Euro den Eigentümer.
Insofern war das hohe Ergebnis der heutigen Auktion zwar nicht komplett überraschend, aber die Versteigerung selbst natürlich trotzdem enorm spannend. Das Startgebot lag bei 800.000 Euro, geschätzt wurde ihr Preis auf 1,5 bis 2 Millionen Euro. Nach anfänglich eher kleinen Schritten konnte der aus der Fernsehsendung „Bares für Rares“ bekannte Auktionator Wolfgang Pauritsch schließlich den Fotoapparat bei sechs Millionen Euro an einen Telefonbieter unter den Hammer bringen. Inklusive 20 Prozent Aufgeld beträgt der Preis sogar 7,2 Millionen Euro. Damit ist die 0-Serie Nr. 112 die zweitteuerste Kamera aller Zeiten. Die teuerste ist der Prototyp Nr. 105 aus der 0-Serie von Leica, der 2022 für sage und schreibe 14,4 Millionen Euro versteigert wurde.
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