Neues Buch zur analogen Fotografie


In dem Buch „Entdeckungen in der analogen Fotografie“ hat der Journalist Matthias Kistmacher seine bislang erschienenen Artikel zur analogen Fotografie zusammengetragen. Das Buch soll Neu- und Wiedereinsteigern dabei helfen, bewusst und entschleunigt zu fotografieren.

Damian Zimmermann

Damian Zimmermann ist leitender Redakteur beim fotoMAGAZIN.

Entdeckungen in der analogen Fotografie

Entdeckungen in der analogen Fotografie

© Matthias Kistmacher

Mehrfach betont Matthias Kistmacher, dass sein Buch „Entdeckungen in der analogen Fotografie“ kein reiner Technikratgeber sei. Vielmehr gehe es um die Geschichten, die sich aus der Leidenschaft für analoge Fotografie ergeben, und darum, „diesem schönen Hobby diejenige Zeit zu widmen, die es braucht, um einen entschleunigten Ausgleich zum oftmals stressigen Alltag zu finden – getreu dem Motto ‚Der Weg ist das Ziel‘.“

Das klingt fast ein wenig esoterisch und nach „Yoga für Fotografen“, doch Kistmacher trifft damit wahrscheinlich einen Nerv, denn das Interesse an der eigentlich totgesagten analogen Fotografie ist in den letzten fünf bis zehn Jahren wieder stark gestiegen. Dabei üben alte Kameras und analoges Filmmaterial vor allem auf junge Menschen aus der sogenannten Generation Z eine sehr große Faszination aus, aber auch Menschen über 40 oder 50 entdecken diese Art der Fotografie wieder neu für sich.

Slow Photography

So beschäftigt sich das erste Kapitel auch zunächst einmal mit der „Slow Photography“, die dem ursprünglichen und handwerklichen Prozess des Fotografierens mehr Aufmerksamkeit widmet als dem (schnellen und zahlreichen) Ergebnis der Digitalkameras und Smartphones. Selbstbeschränkung, Langsamkeit, Entschleunigung und Nachhaltigkeit werden in diesem Teil ebenfalls behandelt. Im zweiten Kapitel stellt Kistmacher dann ikonische und für die Alltagsfotografie geeignete analoge Kameras wie die Agfamatic Pocket, die Rollei 35, die Leicas M2 und CL und sogar die extravagante Voigtländer Box für Rollfilm vor.

Kapitel 3 beschäftigt sich eher auf einer philosophischen Ebene damit, wie sich spezifische Bauteile wie Auslöser und Sucher auf die Wahrnehmung des Motivs und das Sehen selbst auswirken, während im Kapitel 4 sehr konkret unterschiedliche Filmtypen wie hochauflösende Diafilme, abgelaufene Negativfilme aus der Tiefkühltruhe und Infrarotfilme vorgestellt werden. Die letzten beiden Abschnitte widmet Kistmacher dann den Bildformaten und Brennweiten sowie dem Entwickeln in der eigenen Dunkelkammer. Im Anhang finden sich außerdem aktuelle Marktübersichten zu Kameras, Reparaturdiensten, Dia- und Infrarotfilmen sowie zu PE- und Baryt-Fotopapieren.

Guter Einstieg in das Thema

„Entdeckungen in der analogen Fotografie“ ist vor allem für diejenigen gedacht, die einen einfachen und umfassenden Einstieg in die analoge Fotografie suchen. Wer technisch tiefer in das Thema eintauchen möchte, ist mit der entsprechenden weiterführenden Fachliteratur besser beraten. Da das Buch zudem im Eigenverlag bei Books on Demand erschienen ist, sollte man von der Druckqualität nicht zu viel verlangen – gerade die vielen abgebildeten Fotos haben zumindest in den beiden der Redaktion vorliegenden Ausgaben doch einen deutlichen Grauschleier und zu wenig Kontrast, was jedoch gerade bei einem Fotografielehrbuch leider etwas unprofessionell wirkt. Da jedes bestellte Buch einzeln angefertigt wird, können zukünftige Exemplare aber durchaus eine bessere Qualität haben – der Autor bestätigte jedenfalls auf Nachfrage, dass er sich um das Problem kümmern würde.

Matthias Kistmacher: „Entdeckungen in der analogen Fotografie“, 17,5 x 22,6 cm, 204 Seiten, Books on Demand, 34,99 Euro (Hardcover) / 21,99 Euro (Softcover) / 11,99 Euro (eBook)

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