Kameratest Sony Alpha 7R III

Wie sich Sony an die Spitze setzt
23.02.2018

Die Sony Alpha 7R III kombiniert wie keine andere spiegellose Systemkamera eine sehr hohe Auflösung mit rasanten zehn Bildern pro Sekunde. Im fotoMAGAZIN-Test stellt sie ihre Stärken unter Beweis und setzt sich an die Spitze unserer Bestenliste

 

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Sony Alpha 7R III schraeg

Die Alpha 7R III hat einen etwas tieferen Handgriff als ihre Vorgängerin

© Sony

Schon die Alpha 7R II setzte bei der Bildqualität Maßstäbe und wurde in unserem Test nur knapp von Fujifilms Mittelformatkamera GFX 50s überboten. Sony setzt nun in der Alpha 7R III auf den gleichen hervorragenden Sensor wie in der Vorgängerin, der lediglich minimal verändert wurde (Näheres zur Bildqualität weiter unten). Das Hauptaugenmerk liegt bei der Alpha 7R III auf Verbesserungen bei Ergonomie und Geschwindigkeit. In der Tabelle (Download auf Seite 3) vergleichen wir Sonys Neue mit anderen aktuellen Alpha-7-Modellen und der Sportkamera Alpha 9.

Verbesserte Handhabung

Wie bei Sonys Flaggschiff Alpha 9 fällt auch bei der Alpha 7R III der Handgriff etwas größer aus als bei den Modellen der zweiten Generation, womit die Kamera auch mit schwereren Objektiven gut in der Hand liegt. Deutlichere Veränderungen zeigen sich auf der Rückseite, die identisch mit der Alpha 9 ist: So gibt es nun eine AF-on-Taste und einen Joystick zum Verschieben des AF-Messfeldes. Dies ist auch über den neuen Touch-Monitor möglich – sogar im Sucherbetrieb, wobei sich der Touch-Bereich auf einen Teil des Monitors beschränken lässt, um nicht versehentlich mit der Nase den Fokus zu verschieben. Mit dem Joystick gelingt das Verschieben des AF-Messfeldes beim Blick durch den Sucher allerdings deutlich komfortabler. Nicht von der Alpha 9 übernommen wurde das kombinierte Drive/AF-Rad auf der Kameraoberseite – die entsprechenden Funktionen stehen über die Viererwippe und die Fn-Taste zur Verfügung. Vier C(ustom)-Tasten lassen sich frei belegen.

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Sony Alpha 7R III back

Der Monitor lässt sich nach oben und unten kippen. Neu sind Joystick und AF-on-Taste

© Sony

Insgesamt sind Bedienung und Ergonomie nun gut gelungen, mit einigen kleinen Schwachpunkten. So ist das Belichtungskorrekturrad anders als das Moduswahlrad nicht gesperrt und kann sich verstellen, beispielsweise wenn die Kamera aus der Tasche geholt wird. Außerdem sind die sehr umfangreichen Menüs nach wie vor etwas unübersichtlich – Sony täte gut daran, die Karteireiter stärker thematisch zu unterteilen. Behelfen kann sich der Fotograf mit dem Mein-Menü, in dem der Fotograf seine individuell wichtigsten Menüeinträge hinterlegen kann. Etwas irritierend ist, dass die Touch-Bedienung nicht konsequent umgesetzt wurde und sich die Menüs nicht durch Berühren auf dem Monitor auswählen lassen.

Der Monitor selber ist mit einer Diagonale von 3,0 Zoll (7,6 cm) im Vergleich zu einigen Profikameras etwas kleiner, dank Kippmechanismus aber flexibel einsetzbar. Hervorragend ist der OLED-Sucher: Er hat eine starke Vergrößerung von 0,78x und eine sehr hohe Auflösung von 3,7 Millionen Punkten. Schon in der Standardeinstellung liefert er ein brillantes und weitgehend ruckelfreies Bild – für noch flüssigere Schwenks lässt sich die Wiederholfrequenz von 60 auf 120 Bilder/s umschalten. Monitor und Sucher zeigen übrigens auf Wunsch eine elektronische 3D-Wassserwaage an.
Eine überfällige Verbesserung ist auch, dass die Menüs nicht mehr blockiert sind, während sich der Pufferspeicher nach einer längeren Bildserie leert. Dies gilt allerdings nicht für Drive-Einstellungen, die sich nach wie vor erst nach Abschluss des Speichervorgangs ändern lassen.

Sie können bis zu drei Kameras vergleichen, um eine andere auszuwählen, entfernen Sie eine aus dem Vergleich.

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Über den Autor
Andreas Jordan

Andreas Jordan ist Journalist und Mediendesigner und arbeitet seit 1994 als Redakteur und Autor mit den Schwerpunkten Multimedia, Imaging und Fotografie für verschiedene Fach- und Special-Interest-Magazine (u. a. Screen Multimedia, Computerfoto, MACup) und Tageszeitungen (Hamburger Abendblatt, Berliner Kurier). Seit 2003 ist er Redakteur beim fotoMAGAZIN und leitet dort seit 2007 das Ressort Test & Technik.