Sony: Unternehmensgeschichte

Pionier der Digitalfotografie: Einer der führenden Anbieter für Digitalkameras weltweit ist Sony. Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Elektronikhersteller aus Tokio wissen müssen.

Joshua Zettelmeier

Joshua Zettelmeier

Studentischer Mitarbeiter
Online-Redaktion

Sony Logo

Sony ist ein japanisches Unternehmen, das 1946 von Masaru Ibuka und Akio Morita gegründet wurde. Zunächst als Tokyo Telecommunications Engineering Corp. bekannt, wurde das Unternehmen 1958 in Sony umbenannt und hat sich zu einem weltweit führenden Elektronikhersteller entwickelt.

Die Namensänderung war in der Bestrebung nach mehr Internationalität begründet. Da der Name gleichzeitig das Logo der Marke sein sollte, musste er kurz und prägnant sein. „Sony“ entstand aus einer Kombination des lateinischen Begriffs für Klang (sonus) und des englischen Wortes für heiter (sunny). Da „sonny“ im Japanischen jedoch soviel bedeutet wie „Geld verlieren“, entschied man sich, ein „n“ wegzulassen.

Sony und die Fotografie

Seine Aktivitäten im Bereich der Fotografie begann das Unternehmen 1981 mit der Vorstellung eines Prototypen der ersten Mavica (Magnetic Video Camera) auf der photokina. Die Mavica verwendete eine spezielle diskettenbasierte Speichertechnologie, wodurch die Bilder später auf einem Computer angezeigt werden konnten.

Erst elektronisch, dann digital

Die Speicherung der Fotos auf einem solchen magnetisch speichernden Datenträger macht die Mavica allerdings noch nicht zu einer Digitalkamera. Dennoch gilt sie als Vorläuferin heutiger Kameras mit digitaler Fototechnik und als Meilenstein in der Geschichte der Fotografie.

Nobutoshi Kihara mit Mavica-Prototyp

Der Ausnahme-Ingenieur Nobutoshi Kihara zeigt einen Prototyp der Mavica. Seine Erfindung des transportablen Kassettenspielers brachte ihm den Beinamen „Mr. Walkman“ ein, doch auch an der Entwicklung der Mavica war Kihara beteiligt.

Foto: © Yoshikazu Tsuno / AFP via Getty Images

Nach dem Ausstieg von Konica Minolta aus dem Fotogeschäft übernahm Sony 2006 dessen Spiegelreflexsystem. Im gleichen Jahr stellte der Anbieter mit der Alpha 100 seine erste DSLR mit A-Bajonett vor und begründete damit die α -Serie.

Vier Jahre später kam mit der SLT-Technologie (Single Lens Translucent) die erste große Änderung des Minolta-Systems. Der feststehende teildurchlässige Spiegel ermöglichte die dauerhafte Belichtung sowohl des Bild- als auch des AF-Sensors. Im Zuge dessen ersetzte Sony auch den optischen durch einen elektronischen Sucher. Genauer gehen wir auf diese Bauweise im Artikel „Die besten Sony-Kameras aller Zeiten“ ein.

Sony lässt den Spiegel weg

Eine weitere revolutionäre Neuheit aus dem Hause Sony war die Alpha NEX-3, die als erste Spiegellose des Herstellers 2010 eingeführt wurde. Die NEX-3 entsprach von den Maßen einer Kompaktkamera, arbeitete aber mit einem größeren Bildsensor im APS-C-Format. Sie verfügte auch als erste Kamera über das E-Bajonett und machte Sony zu einem erstzunehmenden Konkurrenten für die etablierten Kamera-Hersteller.

Sonys Alpha-Serie (α) wurde schnell zu einem Bestseller und ist bis heute eine der beliebtesten Kameraserien auf dem Markt. Die Japaner sind aktuell bei der A7-Serie angekommen, deren spiegellose Vollformatkameras für ihre fortschrittliche Technologie – zum Beispiel im Bereich des Autofokus – und erstklassige Bildqualität bekannt sind. Parallel dazu laufen die A9-Serie, die sich speziell an Sportfotografen richtet, und das professionelle Allround-Talent Alpha 1.

Neben der Fertigung eigener Kameras liefert Sony auch Bildsensoren an viele weitere Hersteller, wie Nikon und Olympus, Fujifilm und Ricoh. Lesen Sie hierzu gerne auch unsere Reportage „Zu Gast in Sonys Sensorfabrik Kumamoto Technology Center“.

Objektive made by Sony und Zeiss

Sony bietet auch eine breite Palette an Objektiven an, die für ihre Alpha-Systemkameras optimiert sind. Das Sortiment umfasst sowohl preiswerte Einsteigerlinsen als auch hochwertige Premium-Objektive, darunter auch eine Reihe von Zeiss-Optiken, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten deutschen Objektivhersteller Carl Zeiss entwickelt wurden.

Eine bemerkenswerte Funktion der Objektive ist die Super Steady Shot-Technologie, die eine verbesserte Bildstabilisierung bei Videoaufnahmen und bei schlechten Lichtverhältnissen bietet. Sie ist die Weiterentwicklung von Konica Minoltas Anti Shake System (AS). Steady Shot wird mittlerweile auch in den neueren Xperia-Smartphones eingesetzt.

Sony Xperia Pro in einer Reihe mit Sony Kameras

Mit Zeiss arbeiten die Japaner bereits seit 1996 zusammen. Seit 2020 haben die beiden Technologieunternehmen ihre Partnerschaft auch auf Sonys Xperia Smartphones ausgeweitet.

Foto: © Sony

Hybrid-Bildstabilisierung

Die erste Kamera mit integriertem Bildstabilisator (IBIS – In-Body-Image-Stabilization) war die Minolta DiMAGE A1. Nach der Übernahme durch Sony nutzten auch die Sony-Kameras das Stabilisator-System im Body.

Eine Ergänzung dieser Technologie ist die elektronische Bildstabilisierung (EIS). Diese lässt sich heutzutage mit der optischen Stabilisierung im Objektiv (OIS) zur sogenannten Hybrid-Bildstabilisierung (HIS) kombinieren.

Fotozubehör

Neben Kamera-Bodys, Objektiven und Kompaktkameras produziert der Elektronikhersteller auch weitere Fotoprodukte wie Blitzgeräte, Batteriegriffe oder Kamerataschen.

In gewisser Weise lassen sich auch die Handys der Sony-Marke Xperia als Fotozubehör bezeichnen. Denn neben den fotografischen Möglichkeiten, die die Smartphones selbst bieten, lässt sich beispielsweise das Xperia Pro via HDMI direkt mit der Kamera verbinden. Das ermöglicht nicht nur die Nutzung des Handys als Monitor, sondern auch Live-Streaming über das Mobilfunknetz in Kamerabildqualität.

Sony im Fotomarkt

Sony lag im Jahr 2022 beim Absatz von Digitalkameras weltweit nach Canon auf dem zweiten Platz. Danach folgten Nikon, Fujifilm und Panasonic. Außerdem ist die Sony Group Corporation mit einer Beteiligung von 14,8 % (Stand 2023) größter Anteilseigner des japanischen Objektiv-Herstellers Tamron.

Unternehmensstruktur

Seit 2018 wird der Elektronikhersteller von Kenichiro Yoshida geleitet. Der Unternehmenssitz ist weiterhin in Tokio, der Europasitz der Aktiengesellschaft befindet sich in Amsterdam.

Weitere Geschäftsbereiche von Sony sind das Elektronikgeschäft mit Produkten von Halbleitern, über die PlayStation, bis zu Audiogeräten und Fernsehern, außerdem die Musikindustrie, Film und Fernsehen sowie Finanzdienstleistungen.

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