Drohnen in Deutschland: Regeln, Klassen und Pflichten

Luftbilder mit Drohnen eröffnen neue Perspektiven – rechtlich aber gelten klare Spielregeln. In diesem Artikel führen wir Sie Schritt für Schritt durch alles Wichtige in Deutschland: von Drohnenklassen über Registrierung, Führerschein und Datenschutz bis zu Reisen, Wartung und Naturschutz.

Drohnen wie die Mavic 4 Pro von DJI dürfen in Deutschland längst nicht überall aufsteigen.

Drohnen wie die Mavic 4 Pro von DJI dürfen in Deutschland längst nicht überall aufsteigen.

© DJI

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Grundlagen für die Nutzung

Registrierung & Kennzeichnung

Flugzonen & Flugverbote

Datenschutz & Privatsphäre

Führerschein & Alter

Indoor-Flüge

Gewerbliche Nutzung

Absturz, Schaden, Verlust

Reisen mit Drohnen

Wartung & Software

Naturschutz & Tierwelt

Allgemeine Grundlagen für die Nutzung

Welche Drohnenklassen gibt es?

In der EU werden Drohnen in C‑Klassen von C0 bis C6 eingeteilt. Die Klasse richtet sich nach Gewicht und Sicherheitsfunktionen und hat Auswirkungen darauf, wo geflogen werden darf, ob ein Führerschein erforderlich ist und welche Technik an Bord sein muss. Für viele private und semiprofessionelle Einsätze sind die Klassen C0 bis C2 entscheidend. C0 umfasst sehr leichte Geräte unter 250 Gramm, C1 reicht bis 900 Gramm und C2 bis 4 Kilogramm. Höhere Klassen wie C3 und C4 bis 25 Kilogramm sowie C5 und C6 für besondere Einsätze spielen vor allem bei professionellen Einsätzen eine Rolle.

KlasseGewichtTypischer EinsatzbereichFührerscheinpflicht
C0unter 250 gFreizeit, Social Media, einfache LuftaufnahmenNein
C1bis 900 gFortgeschrittene Nutzung, urbane FlügeJa (EU-Kompetenznachweis A1/A3)
C2bis 4 kgSemiprofessionelle Foto-/VideodrohnenJa (EU-Fernpilotenzeugnis A2)
C3/C4bis 25 kgIndustrie, Vermessung, LogistikJa (Kompetenznachweis A1/A3)
C5bis 25 kg (spezial)Modifizierte Profi-Drohnen mit SicherheitsmodulenJe nach Betriebsszenario
C6bis 25 kg (spezial)Spezielle Langstrecken- oder BVLOS-FlügeSpezielle Genehmigungen

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Wie hoch dürfen Drohnen fliegen?

In der offenen Kategorie liegt die Grenze in Deutschland bei 120 Metern über Grund. Diese Höhe gilt unabhängig vom Kameratyp, solange kein Sonderfall mit eigener Genehmigung vorliegt. Wer aufsteigt, bleibt außerdem auf Sichtflug beschränkt, das heißt, die Pilotin oder der Pilot muss die Drohne jederzeit ohne Hilfsmittel sehen können.
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Dürfen Drohnen über Menschen fliegen?

Drohnen dürfen nicht über Menschenansammlungen fliegen. Näherungen zu einzelnen unbeteiligten Personen sind nur innerhalb der jeweiligen Drohnenklasse und Unterkategorie erlaubt. In der Praxis bedeutet das: Mit kleinen Maschinen ist der Abstand geringer, mit größeren müssen klare Abstände eingehalten werden. Sicherheit steht immer vor Nähe zum Motiv.
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Registrierung & Kennzeichnung von Drohnen

Muss ich meine Drohne registrieren?

Eine Registrierung ist erforderlich, wenn Drohnen mehr als 249 Gramm wiegen oder wenn die Fluggeräte mit einer Kamera personenbezogene Daten erfassen können. Die Registrierung erfolgt über das Online-Portal des Luftfahrt-Bundesamts. Nach der Anmeldung erhalten Betreiber eine elektronische Kennung, die sie für alle eigenen unbemannten Fluggeräte verwenden.
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Was ist die e‑ID und wo bringe ich sie an?

Die e‑ID ist die Betreiberkennung für Drohnen und funktioniert wie ein Kennzeichen. Die Kennung muss an jeder Drohne gut lesbar angebracht sein, etwa mit einer kleinen Plakette am Gehäuse. Eine e‑ID gilt für den Betreiber und nicht für eine einzelne Drohne, deshalb tragen alle Fluggeräte eines Betreibers die gleiche Kennung.
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Benötigen Drohnen eine Fernidentifikation?

Für Fluggeräte ab C1 ist eine Fernidentifikation vorgeschrieben. Damit senden sie während des Flugs grundlegende Daten wie Kennung und Position aus. Die Einrichtung erfolgt in der Regel über die Hersteller‑App. Leichte Geräte der Klasse C0 sind von dieser Pflicht ausgenommen.
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Flugzonen und Flugverbote

Wo dürfen Drohnen fliegen?

Unbemannte Luftfahrzeuge dürfen nicht überall starten. Tabu sind zum Beispiel Bereiche rund um Flughäfen ohne Freigabe, sensible Infrastrukturen, Justizvollzugsanstalten, Menschenansammlungen und oft auch Bundeswasserstraßen und Bahnareale. Für viele Orte gelten besondere Auflagen. Wer Drohnen nutzt, prüft vor dem Start immer die Geozonen am Standort.
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Welche App zeigt gesperrte Bereiche für Drohnen?

Die DFS‑DrohnenApp und die Geozonenkarte der Digitalen Plattform Unbemannte Luftfahrt zeigen aktuelle Einschränkungen. Beide Dienste helfen dabei, vor dem Start zu sehen, ob die fliegenden Kameras am gewünschten Ort fliegen dürfen und ob Genehmigungen nötig sind. Wer Drohnen regelmäßig nutzt, sollte diese Karten fest in die Flugvorbereitung einbauen.
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Darf ich mit Drohnen in der Nähe von Flughäfen fliegen?

In Kontrollzonen von Flughäfen brauchen Drohnenpiloten eine Freigabe der Flugsicherung. Ohne ausdrückliche Genehmigung ist der Betrieb von Drohnen dort nicht erlaubt. Schon wenige Kilometer Entfernung können in einer Kontrollzone liegen, deshalb sind aktuelle Karten für die Nutzung unverzichtbar.
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Datenschutz & Privatsphäre

Darf ich Menschen mit meiner Drohne filmen?

Luftaufnahmen, die Personen erkennbar zeigen, erfordern eine Einwilligung. Das betrifft Fotos, Videos und Tonaufnahmen. Das Recht am eigenen Bild und die Datenschutz‑Grundverordnung (DSGVO) gelten auch für Drohnen. Wer ohne Zustimmung filmt, riskiert Ärger bis hin zu Abmahnungen und Bußgeldern.
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Dürfen Drohnen über Gärten und Häuser fliegen?

Über fremden Wohngrundstücken dürfen kameraausgerüstete Fluggeräte nicht ohne Zustimmung eingesetzt werden. Selbst wenn sie klein und leise sind, gilt der Schutz der Privatsphäre. Ein verständiges Vorgehen schützt vor Konflikten: vorher fragen, Sichtschutz respektieren und sensible Bereiche meiden.
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Was gilt es bei Drohnen und personenbezogenen Daten zu beachten?

Drohnen mit Kamera können Kennzeichen, Gesichter und Wohnumfelder erfassen. Solche Daten sind geschützt. Wer sie einsetzt, benötigt eine Rechtsgrundlage, informiert Beteiligte soweit möglich und minimiert Aufnahmen auf das Nötige. Veröffentlichungen aus Drohnenflügen sollten sorgfältig geprüft werden.
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Führerschein & Alter

Brauche ich einen Drohnenführerschein?

Für Fluggeräte unter 250 Gramm ist kein Führerschein erforderlich. Ab 250 Gramm ist der EU-Kompetenznachweis A1/A3 nötig, und für Modelle bis 4 Kilogramm kommt je nach Einsatz zusätzlich das EU-Fernpilotenzeugnis A2 hinzu. Diese Nachweise können online erworben werden und sind mehrere Jahre gültig.
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Wie alt muss man sein, um Drohnen zu fliegen?

Für den eigenverantwortlichen Betrieb mit Nachweispflicht liegt das Mindestalter bei 16 Jahren. Jüngere dürfen Drohnen nur unter unmittelbarer Aufsicht einer geeigneten Person fliegen. Spielzeugdrohnen ohne Kamera und unter 250 Gramm sind eine Ausnahme, ändern aber nichts an der allgemeinen Sorgfaltspflicht.
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Muss ich den Nachweis beim Flug mitführen?

Nachweise gehören zum Flug dazu. Im Zweifel sollten Piloten die Bescheinigung digital oder ausgedruckt bereithalten, zusammen mit der Betreiberregistrierung und der e-ID.
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Indoor-Flüge

Innerhalb von Gebäuden ist für Drohnen, hier die DJI Air 3, keine Aufstiegsgenehmigung vonnöten.

Innerhalb von Gebäuden ist für Drohnen, hier die DJI Air 3, keine Aufstiegsgenehmigung vonnöten.

© DJI

Gelten die Drohnen-Regeln auch in Gebäuden?

In Innenräumen gilt Privatrecht statt Luftrecht. Wer in Hallen oder Wohnungen fliegt, benötigt das Einverständnis der Eigentümer. Auch indoor bleibt die Haftung und die Versicherungspflicht bestehen. Beim Einsatz in engen Räumen empfiehlt sich besondere Vorsicht, da Schäden schnell entstehen können.
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Darf ich Drohnen in öffentlichen Gebäuden nutzen?

Öffentliche Einrichtungen legen eigene Hausordnungen fest. Ohne ausdrückliche Erlaubnis sind die Fluggeräte dort in der Regel unerwünscht. Zuständig ist das Hausrecht, nicht die allgemeine Freigabe im Außenbereich.
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Brauche ich für Indoor-Drohnen eine Versicherung?

Die Haftpflichtversicherung ist unabhängig vom Ort Pflicht. Auch bei Indoor-Unfällen haften Halter von Drohnen für Schäden an Personen und Sachen.
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Gewerbliche Nutzung von Drohnen

Gelten für gewerbliche Drohnen andere Regeln?

Seit der Vereinheitlichung des Rechts unterscheidet das Luftrecht nicht mehr zwischen privat und gewerblich. Für beide gelten die gleichen Grundlagen. In der Praxis brauchen gewerbliche Einsätze oft zusätzliche Genehmigungen, sobald sie über Sichtweite hinausgehen oder höhere Risiken beinhalten.
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Bei der gewerblichen Nutzung von Drohnen, etwa für Inspektions- und Wartungsarbeiten, Vermessung und Kartierung oder Sicherheits- und Überwachungsaufgaben, sind meistens zusätzliche Genehmigungen erforderlich.

Bei der gewerblichen Nutzung von Drohnen, etwa für Inspektions- und Wartungsarbeiten, Vermessung und Kartierung oder Sicherheits- und Überwachungsaufgaben, sind meistens zusätzliche Genehmigungen erforderlich.

© DJI

Was zählt als gewerblicher Einsatz mit Drohnen?

Sobald Drohnen nicht nur privat genutzt werden, sondern im Auftrag, zur Einnahmeerzielung oder für Dienstleistungen, handelt es sich um einen gewerblichen Einsatz. Dann kommen neben den üblichen Pflichten oft vertragliche Anforderungen hinzu, etwa höhere Deckungssummen in der Haftpflicht.
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Welche Unterlagen brauche ich für Drohnen im Job?

Im professionellen Umfeld gehören Registrierung, e-ID, Führerscheine, Versicherung und gegebenenfalls Betriebsgenehmigungen in die Mappe. Auftraggeber fragen diese Dokumente häufig ab, bevor die fliegenden Kameras für Aufträge starten dürfen.
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Absturz, Schaden, Verlust

Wer haftet, wenn eine Drohne einen Schaden verursacht?

Für Schäden haften Halter von Drohnen verschuldensunabhängig. Diese Gefährdungshaftung macht die Haftpflichtversicherung zur Pflicht. Ohne Versicherung drohen hohe Kosten, wenn durch die Fluggeräte Personen oder Dinge zu Schaden kommen.
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Was muss man nach einem Drohnen-Unfall tun?

Zuerst steht die Sicherheit an erster Stelle. Danach werden Daten und Kontaktinformationen ausgetauscht, der Vorfall dokumentiert und der Versicherung gemeldet. Bei Personenschäden oder Beinahe-Kollisionen mit Luftfahrzeugen ist zusätzlich eine Meldung an die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vorgeschrieben. Die Fluggeräte sollten erst weiter genutzt werden, wenn der technische Zustand geklärt ist.
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Verflogen? Was, wenn Drohnen verloren gehen?

Geht eine Drohne verloren, hilft die Seriennummer bei der Zuordnung. Eine Verlustanzeige kann Missverständnisse vermeiden, falls die Drohne später gefunden wird. Wer das Gerät mit Ortungs- oder Remote-Funktionen ausstattet, erleichtert die Rückholung erheblich.
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Reisen mit Drohnen

Darf ich Drohnen im Flugzeug mitnehmen?

Drohnen dürfen ins Flugzeug, die Akkus gehören aber ins Handgepäck. Einzelne Akkus müssen gegen Kurzschluss gesichert sein. Bis 100 Wattstunden sind Akkus in der Regel ohne besondere Genehmigung erlaubt, darüber braucht es die Zustimmung der Airline. Es lohnt sich, vor Reiseantritt die Regeln der Fluggesellschaft zu lesen.
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Darf ich Drohnen im Ausland fliegen?

Jedes Land regelt die Nutzung von Drohnen anders. Einige Länder verlangen eine Registrierung, andere untersagen den Betrieb der fliegenden Kameras sogar vollständig. Vor der Reise prüfen Reisende die Bestimmungen der jeweiligen Luftfahrtbehörde und die länderbezogenen Reisehinweise des Auswärtigen Amts. Vor Ort gelten dann die lokalen Einschränkungen, Geozonen und Verbote.
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Welche Papiere nehme ich für Drohnen mit auf Reisen?

Sinnvoll sind Nachweise wie Betreiberregistrierung, e-ID, Führerscheine und Versicherungsbestätigung. Eine mehrsprachige Version erleichtert die Kontrolle. Auch Produktunterlagen und Akkudaten helfen, wenn Behörden Fragen zu Drohnen stellen.
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Wartung & Software

Muss man Drohnen regelmäßig warten?

Feste Intervalle sind nicht vorgeschrieben. Trotzdem müssen Drohnen vor jedem Start in sicherem Zustand sein. Dazu gehört die Kontrolle von Propellern, Verriegelungen, Gehäuse, Sensoren und Fernsteuerung. Sichtbare Schäden schließen einen Flug aus, bis die Maschinen fachgerecht instandgesetzt sind.
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Müssen Firmware und Karten für Drohnen immer aktuell sein?

Aktuelle Firmware und Geozonen-Daten helfen, die Geräte sicher zu betreiben. Hersteller beheben Fehler, verbessern Funktionen und aktualisieren Sperrzonen. Wer Drohnen professionell nutzt, integriert Updates und Funktionsprüfungen in eine kurze Routine vor dem Einsatz.
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Wie lagere ich Akkus für Drohnen richtig?

Akkus von Drohnen fühlen sich bei moderater Temperatur und mittlerem Ladezustand am wohlsten. Extreme Hitze, volle Ladung über lange Zeit und mechanische Belastungen schaden. Vor dem Flug prüfen Nutzer die Spannung und den Sitz im Gerät.
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Naturschutz & Tierwelt

In und über Naturschutzgebieten benötigen Drohnen-Piloten Sondergenehmigungen, um aufsteigen zu dürfen.

In und über Naturschutzgebieten benötigen Drohnen-Piloten Sondergenehmigungen, um aufsteigen zu dürfen.

© Kyle Loftus / Unsplash

Darf man mit Drohnen in Naturschutzgebieten fliegen?

In Naturschutzgebieten, Nationalparks und vielen Schutzarealen ist der Einsatz der Multikopter grundsätzlich verboten. Ausnahmen sind selten und müssen vorab genehmigt werden. Schon das Überfliegen kann problematisch sein, wenn der Schutzzweck beeinträchtigt wird.
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Stören Drohnen Tiere?

Die Fluggeräte können Tiere aufschrecken, besonders in Brut- und Aufzuchtzeiten. Verantwortungsvolle Pilotinnen und Piloten halten Abstand, vermeiden niedrige Überflüge und brechen einen Flug ab, sobald Tiere Unruhe zeigen. Naturverträgliche Nutzung von Drohnen schont Wildtiere und vermeidet Konflikte.
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Welche Regeln gelten in der Natur für Drohnen sonst noch?

Neben den generellen Verboten gilt für Drohnen in der Natur das Vorsichtsprinzip. Sensible Zonen werden gemieden, Menschen und Tiere werden nicht bedrängt und Start- und Landeplätze werden so gewählt, dass die fliegenden Kameras niemanden gefährden. Wer unsicher ist, unterlässt den Flug und sucht eine Alternative.
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