Im Test: MFT-Zoomobjektive von Olympus und Panasonic

Das Superweitwinkelzoom Olympus M.Zuiko Digital ED 4/8-25 mm Pro und das Porträtzoom Panasonic Leica DG Vario-Summilux 1,7/25-50 mm Asph. verleihen Micro Four Thirds neuen Schwung.

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

MFT-Zoom von Olympus und Panasonic

Wir konnten die beiden Testkandidaten nach unserem Test im September 2021 mit dem fotoMAGAZIN-Siegel „Super“ auszeichnen.

Produktfotos: © Hersteller

Mit zwei interessanten Zoomobjektiven haben Olympus und Panasonic im Herbst 2021 dem von beiden vertretenen Micro-Four-Thirds-Standard neue Impulse verliehen. Das  M.Zuiko Digital ED 4/8-25 mm Pro von Olympus und das Leica DG Vario-Summilux 1,7/25-50 mm Asph. von Panasonic erweitern die fotografischen Möglichkeiten innerhalb des Systems immens – zumindest auf dem Papier.

Doch wie sieht es in der Praxis und im Labor aus? Wir haben das Duo in den BAS-Digital-Test geschickt und erläutern Ihnen hier die Ergebnisse.

> Die Testobjektive auf einen Blick

Olympus M.Zuiko Digital ED 4/8-25 mm Pro

Panasonic Leica DG Vario-Summilux 1,7/25-50 mm Asph.

Das Olympus M.Zuiko Digital ED 4/8-25 mm Pro in seiner kompakten Parkposition.

Foto: © Olympus

Von Olympus (oder genauer der Firma OM Digital Solutions) kommt das starke Weitwinkelzoom 4/8-25 mm, das vereinfacht gesagt ein Mix aus dem lichtstarken 2,8/7-14 mm Pro und dem deutlich lichtschwächeren 4-5,6/9-18 mm ist – nur hinten heraus mit längerer Brennweite und in einer hochwertigen Pro-Version. Seine Kompaktheit erreicht es durch die mittlere, durchgängige Lichtstärke und den Einzugsmechanismus über den Zoomring: Zum Fotografieren müssen die Tuben erst auseinandergefahren werden.

Die Nahgrenze ist mit durchgängig 23 cm sehr gut und zum manuellen Scharfstellen wird der Fokussierring zur Kamera gezogen, wobei er eine Entfernungsskala enthüllt. Das alles ist ausgezeichnet verarbeitet und vor Umwelteinflüssen abgedichtet. Größe und Gewicht erleichtern das unbeschwerte Fotografieren.

Im Labor zeigen die Auflösungskurven, dass es auf Blende f/5,6 abgeblendet in allen drei gemessenen Brennweiten seinen maximalen Wirkungsgrad erreicht. Typischerweise ist die sehr weitwinklige Anfangsbrennweite mit guten Werten bei Offenblende am schwächsten, die mittlere am stärksten.

Der Leistungszuwachs ist durch Abblenden auch nur sehr gering. Ungefähr ab Blende f/11-13 macht sich die Beugung bemerkbar. Die Randabdunklung ist für diesen Brennweitenbereich gut korrigiert, gegen die Verzeichnung hilft offensichtlich auch die Software.

“Beide Zoom-Neuheiten sind ganz famose Ergänzungen in den Objektivparks der MFT-Systeme.“

Lars Theiß

Panasonic Leica DG Vario-Summilux 1,7/25-50 mm Asph.

Wie beim Olympus, ist das Panasonic 1,7/25-50 mm Asph. abgedichtet und der Fokusring mit einer manuellen Fokuskupplung (Focus Clutch) ausgestattet. Der manuelle Fokus kann linear (fast 90 Grad Drehwinkel) oder mit entsprechend kompatiblen Kameras nichtlinear eingestellt werden, sodass er auf die Vorlieben des Fotografen reagiert.

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Aussehen und Abmessungen des Panasonic Leica DG Vario-Summilux 1,7/25-50 mm Asph. ähneln – mit Absicht – dem älteren Leica Vario-Summilux 1,7/10-25 mm.

Foto: © Panasonic

Die sehr gute Nahgrenze ist ab 0,28 m gleitend, die maximale Vergrößerung beträgt 0,42x (entsprechend KB). So schön die Integration eines Blendenrings ist, so gewöhnungsbedürftig ist für Fotografen das Fehlen einer Rastung. Punktabzüge gibt es für die kostenorientiert wirkenden inneren Vorkehrungen gegen Streulicht.

Sehr ähnlich ist der Verlauf der Messkurven der untersuchten drei Brennweiten bei der Auflösung. Trotz der extrem hohen und durchgängigen Lichtstärke liegen sie bei offener Blende bereits auf sehr gutem bis ausgezeichnetem Niveau. Auf f/2,2 abgeblendet, erreichen sie überragende Werte und verlieren durch weiteres Abblenden nur wenig, sodass die Beugung im Messbereich keine Rolle spielt.

Spürbare Spuren hinterlässt die Lichtstärke bei der Randabdunklung, die bei Offenblende sichtbar und abgeblendet in den äußersten Ecken spontan ist. Völlig korrigiert ist hingegen die Verzeichnung.

Aufnahmen mit den beiden MFT-Zooms

FAZIT

Perfekt auf die Vorteile des MFT-Systems zugeschnitten, bietet das Olympus M.Zuiko Digital ED 4/8-25 mm Pro sehr starke Leistungen im erweiterten Superweitwinkelbereich. Das Panasonic 1,7/25-50 mm ist eine hervorragende Ergänzung zum Leica DG 1,7/10-25 mm.

Wer beim Preisschild erstmal schluckt, sollte bedenken, dass er damit mehrere hochlichtstarke Festbrennweiten in einem Objektiv erhält – praktisch ohne Qualitätseinbußen.

> Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test: Olympus M.Z Digital ED 4/8-25 mm Pro und Panasonic Leica DG Vario-Summilux
1,7/25-50 mm Asph.

Labormessungen: Anders Uschold

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Dieser Test ist in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 10/2021 erschienen.

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