Canon bringt Premium-Kompaktkameras PowerShot G5 X Mark II und G7 X Mark III

In den letzten Jahren war es ruhig geworden um Canons Premium-Kompakte mit 1-Zoll-Sensoren. Nun legt der Hersteller gleich mit zwei runderneuerten Modellen nach, die unter anderem 4K-Video aufnehmen. Die G7X Mark III überrascht mit einer ungewöhnlichen Funktion speziell für Vlogger.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan ist freier Journalist und Mediendesigner.

Canon PowerShot G7 X Mark III und G5 X Mark II

Canon PowerShot G7 X Mark III und G5 X Mark II

BIld: Canon

Die letzte 1-Zoll-Kamera von Canon war die PowerShot G7 X II, die im Mai 2016 auf den Markt kam. Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte Canon die G5 X vorgestellt, die erste 1-Zoll-Kamera des Herstellers mit elektronischem Sucher. Nun werden beide Serien komplett renoviert.

Mit Stacked-CMOS-Sensor

Canon PowerShot G7 X Mark III

Beide neuen PowerShots (hier die G5 X Mark II) lassen sich per USB, beispielsweise mit einer Powerbank, laden.

Bild: Canon

Die Neuheiten beginnen schon beim Sensor. Als erster Hersteller nach Sony setzt Canon auf einen „Stacked“-BSI-Sensor im 1-Zoll-Format mit integriertem DRAM; die Auflösung bleibt bei 20,1 Megapixeln. Die Stacked-Bauweise kommt – in Kombination mit dem DIGIC-8-Bildprozessor – der Geschwindigkeit zu Gute. So können beide Kameras Raw-Serien mit bis zu 30 Bildern/s schießen (70 in Folge), wobei die Pre-Rec-Funktion mit temporärem Ringspeicher schon eine halbe Sekunde vor dem eigentlichen Auslösen aufnimmt. Bei 20 Bildern/s sind 89 komprimierte C-Raws, 55 Raws oder 118 JPEGs in Folge möglich. Soll der Autofokus nachgeführt werden, sinkt die Geschwindigkeit auf 8 Bilder/s (320 JPEGs in Folge). Der neuen Bildprozessor ermöglicht die Aufzeichnung von 4K-Video ohne Crop mit 30 oder 25 Bilder/s, allerdings mit einer maximalen Länge von knapp zehn Minuten. Full-HD-Zeitlupen gelingen mit 120 Bildern/s. Die optische Bildstabilisierung lässt sich im Videomodus mit einem digitalen Stabilisator kombinieren.

Neu ist auch der elektronische Verschluss, der die kürzeste mechanische Verschlusszeit (1/2000 s) auf 1/25.600 s verkürzt. Weitere gemeinsame Merkmale der beiden neuen PowerShots sind integrierte ND-Filter (3 Blendenstufen), Fokus-Bracketing, Panorama-Aufnahmen, Wi-Fi und Bluetooth sowie die Lade- und Betriebsfunktion per USB-C.

PowerShot G7 X Mark III mit Live-Streaming

Canon PowerShot G7 X Mark III

Beide Kameras – hier die G7 X Mark III – sind mit einem Steuerring am Objektiv ausgestattet.

Bild: Canon

Die PowerShot G7 X Mark III ist wie ihre Vorgängerin mit einem 4,2fach-Zoom ausgestattet (1,8-2,8/24-100 mm beim Kleinbild). Der in die Selfie-Position klappbare Touchscreen-Monitor hat eine Diagonale von 3,0 Zoll und löst 1,04 Millionen Punkte auf. Einen Sucher oder einen Blitzschuh hat die besonders kleine Kamera (ca. 106 x 61 x 41 mm) nicht.

Canon PowerShot G5 X Mark II

Die PowerShot G7 X Mark III hat keinen Sucher. Der Monitor hat bei beiden Kameras eine Diagonale von 3,0 Zoll.

Bild: Canon

Eine komplette Neuheit ist das Live-Streaming. Hierfür muss der YouTube-Streaming-Dienst einmalig über Canons Image Gateway freigeschaltet werden. Danach erhält die Kamera einen direkten Zugang, um jederzeit per WLAN zu streamen – privat, eingeschränkt oder öffentlich. Anders als die G5 X Mark II hat die G7 X Mark III einen Anschluss für ein externes Mikrofon. Speziell für Social-Media-Aktivitäten hat Canon einen Vertical-Shooting-Modus integriert, der dafür sorgen soll, dass in sozialen Medien das Video in korrekter Ausrichtung wiedergegeben wird. Der Akku liefert Strom für ca. 265 Aufnahmen.

PowerShot G5 X Mark II mit 5fach-Zoom und Ausklappsucher

Canon PowerShot G5 X Mark II

Die PowerShot G5 X Mark II ist jetzt mit einem Ausklapp-Sucher ausgestattet.

Bild: Canon

Die PowerShot G5 X hatte noch einen Sucherhügel, die G5 X Mark II ist nun ähnlich flach wie der G7X Mark III, wenn auch etwas größer (ca. 111 x 61 x 46 mm). Der neuen Bauweise ist der Blitzschuh zum Opfer gefallen, den Sucher hat Canon aber nicht weggelassen. Ähnlich wie bei Sonys RX100-Modellen springt er nun bei Bedarf auf Knopfdruck aus dem Gehäuse heraus. Das OLED-Panel hat wie in der G5 X eine Größe von 0,39 Zoll und eine Auflösung von 2,36 Millionen Punkten. Der Touch-Monitor hat wie in der G7 X Mark III eine Diagonale von 3,0 Zoll und ist um 180 Grad klappbar. Neu ist auch das Objektiv, das – bei gleicher Lichtstärke – 5fach statt 4,2fach zoomt (1,8-2,8/24-120 mm). Eine Akkuladung reicht für ca. 230 Aufnahmen.

Trotz 5fach-Zoom ist die PowerShot G5 X Mark II recht flach.

Bild: Canon

Preise und Verfügbarkeit der Canon-Neuheiten

Beide neuen PowerShots sind ab August verfügbar. Die PowerShot G5 X Mark II soll rund 930 Euro kosten, die PowerShot G7 X Mark III ca. 780 Euro.

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