Andreas Jordan ist Mediendesigner und arbeitet seit 1994 als Redakteur und Autor mit den Schwerpunkten Multimedia, Imaging und Fotografie für verschiedene Fach- und Special-Interest-Magazine (u. a. Screen Multimedia, Computerfoto, MACup). Seit 2003 ist er Redakteur beim fotoMAGAZIN und leitet dort seit 2007 das Ressort Test & Technik.
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Sony RX10 II und RX100 IV: Highend-Kompaktkameras mit 4K-Video
Sowohl die Bridgekamera RX10 als auch die kompakte RX100 legt Sony im Sommer neu auf. Beide bringen ähnliche Neuerungen mit, darunter 4K-Video, 40x-Zeitlupen sowie einen neuen Bildsensor mit schnellem elektronischen Verschluss
Wie beiden Vorgängermodellen RX10 und RX100 III hat der 1-Zoll-Sensor der beiden neuen Kameras rund 20 Megapixel, es wurde nun aber DRAM-Speicher integriert – Sony spricht von einem "Stacked Exmor RS CMOS". Dieser soll sich nun fünfmal schneller auslesen lassen als bisher, was unter anderem der 4K-Videoaufzeichnung zugute kommt: Die Kameras nehmen mit bis zu 3840 x 2160 Pixeln und 30 B/s auf. Eine Pixelkombination („Pixelbinning“) soll nicht notwendig sein, wodurch sich Artefakte vermeiden lassen sollen. Zum Einsatz kommt der XAVC-S-Codec, die maximalen Datenrate liegen bei 100 MBits/s, bzw. 50 MBits/s bei Full-HD mit 60 B/s. Die Länge der 4K-Aufzeichnung liegt bei 29 Minuten (RX10 II) beziehungsweise fünf Minuten (RX100 IV). Während der 4K-Aufnahme lassen sich Fotos mit 16,8 Megapixeln aufzeichnen.
Super-Zeitlupe
Beeindruckend ist die Zeitlupe. So nehmen die beiden RX-Modelle bis zu 1000 B/s auf, was einer 40fachen Zeitlupe entspricht – alternativ sind auch 500 und 250 B/s wählbar. Eine weitere Besonderheit ist der „End-Trigger“-Modus: Hierbei beginnt die Aufzeichnung bereits 2 bis 4 Sekunden vor dem Drücken des Auslösers, sodass man den entscheidenden Moment nicht verpasst. Serien schießt die RX10 II mit bis zu 14 Bildern/s, die RX100 IV mit bis zu 16 B/s.
Der mechanische Verschluss schafft bei der RX10 II 1/3200 s (ab Blende 8) und bei der RX100 IV 1/2000 s. Sony hat aber einen neuen elektronischen Verschluss integriert, der den gefürchteten „Rolling-Shutter“-Effekt minimieren soll ("Anti-Distortion-Shutter"). Er ermöglicht kürzeste Belichtungszeiten von 1/32.000 s. Der Autokokus mit Kontrastmessung wurde laut Sony bei den neuen Modellen beschleunigt und auch die Schärfenachführung soll verbessert worden sein. Beide Kameras sind mit Wi-Fi inklusive NFC-Verbindungsaufbau ausgestattet.
Lichtstarke Objektive
Die Objektive sind gegenüber den Vorgängermodellen unverändert: Die RX10 II ist mit einem lichtstarken 8,3fach-Zoom ausgestattet (2,8/24-200 beim Kleinbild), die RX100 IV mit einem hochlichtstarken 2,9fach-Zoom (1,8-2,8/24-70 mm beim Kleinbild). Unterschiede gibt es auch beim Monitor und Sucher: Beide Monitore haben eine Diagonale von 3,0 Zoll und eine Auflösung von 1,228 Mio. Bildpunkten, bei der RX100 IV lässt sich das Display aber um 180 Grad in die Selbstportrait-Position kippen, bei der RX10 II nur um 107 Grad nach oben. Nach unten beträgt der Kippwinkel jeweils gut 40 Grad. Der E-Sucher hat bei beiden Kamera eine Diagonale von 0,39 Zoll und eine Auflösung von 2,4 Mio. Punkten. Bei der RX100 IV klappt er wie gehabt bei Bedarf aus den Gehäuse heraus.
Die beiden neuen RX-Modelle sind ab Sommer (vermutlich Juli) erhältlich; der Preis liegt bei rund 1150 Euro für die RX100 IV und 1600 Euro für die RX10 II.
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