Perspektive korrigieren in Photoshop

Beim Fotografieren von Architektur entsteht oft das Problem der stürzenden Linien. In diesem Tutorial zeigen wir Ihnen, wie Sie diese in Photoshop oder Lightroom einfach korrigieren.

Tomasz Buttler

Tomasz Buttler

freiberuflicher Fotograf, Bildbearbeiter und Autor

Links: Das Ausgangsbild, rechts das Ergebnis der Bearbeitung.

Links: Das Ausgangsbild, rechts das Ergebnis der Bearbeitung.

Bild: Tomasz Buttler

Bei stürzenden Linien handelt es sich um einen lästigen Effekt, der entsteht, wenn man Gebäude aus naher Entfernung fotografieren will und dafür das insbesondere weitwinklige Objektiv leicht schräg nach oben richtet. Im Bild treten dann vertikale Linien auf, die aufeinander zustreben und das Gesamtbild stören. Dieser Effekt lässt sich mit einem dafür vorgesehenen Shift-Objektiv vermeiden.

Doch auch wenn Sie während des Fotografierens kein geeignetes Objektiv zur Hand haben, können Sie im Nachhinein in Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen die Perspektive korrigieren. Wie das geht, erklären wir Ihnen in diesem Tutorial. Bei Ihren eigenen Bildern müssen Sie die Werte natürlich anpassen.

1. Basiskorrekturen gegen stürzende Linien

Öffnen Sie die Raw-Datei in Photoshops Adobe Camera Raw (ACR) oder in Lightroom. Beginnen Sie mit den Basiskorrekturen. In der Palette „Gradationskurve“ stellen Sie den Lichter-Regler auf +50 und Helle Farbtöne auf +30 ein. Anschließend gehen Sie in die „Grundeinstellungen“ und ziehen Sie dort die Tiefen auf +80, die Struktur auf +30 und die Dynamik auf +40.

2. Profilkorrekturen

In der Palette „Optik“ von ACR machen Sie einen Haken bei „Profilkorrekturen verwenden“, um die Bildanalyse während der Verzerrungskorrektur zu verbessern. Photoshop erkennt in der Regel die Marke Ihrer Kamera und das Objektivmodell.

3. „Upright“-Modi

In der Palette „Geometrie“ von ACR erfolgt nun die Perspek-tivenkorrektur. Dort finden Sie fünf „Upright“-Modi: für die automatische, vertikale oder horizontale oder die Korrektur mittels Hilfslinien. Für mich am interessantesten ist die letzte, doch ich empfehle Ihnen alle durchzutesten und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen.

4. Hilfslinien zum Perspektive korrigieren

Aktivieren Sie nun die Option „Mit Hilfslinien“ und legen Sie entlang der Wände zwei vertikale Hilfslinien an. Nachdem Sie mindestens zwei Hilfslinien angelegt haben, wird das Bild begradigt. Bereits angelegte Hilfslinien lassen sich im Nachhinein korrigieren.

5. Lupe

Wenn Sie Ihre Hilfslinien sehr präzise anlegen möchten, dann empfehle ich Ihnen den Bereich mittels Lupe zu vergrößern. Dazu machen Sie einen Haken bei „Lupe“, um diese zu aktivieren.

6.  Manuelle Transformationen

Unten haben Sie noch die Möglichkeit, Ihr Bild manuell mit Hilfe von Reglern in ACR zu korrigieren. Hier empfehle ich Ihnen die Wirkung des Vertikal-Reglers zu testen, um zu schauen, ob sich damit das Bild verbessert. Zum Schluss schneiden Sie das Bild so zu, dass an den Bildrändern keine weißen Bereiche mehr zu sehen sind.

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