Photoshop: 4 Wege zum Schwarzweiß-Bild

Bildbearbeitungsprogramme bieten bei der SW-Konvertierung zahlreiche Optionen. Wir zeigen Ihnen verschiedene Wege, wie Sie in Photoshop ein farbiges in ein Schwarzweiß-Bild umwandeln können.

Tomasz Buttler

Tomasz Buttler

freiberuflicher Fotograf, Bildbearbeiter und Autor

Farbige Vorlage und Schwarzweißkonvertierung

Farbige Vorlage und Schwarzweißkonvertierung

Fotos: © Tomasz Buttler

Schwarzweiß-Fotografie hat eine eigene Ästhetik, welche ihren Schwerpunkt unter anderem auf Tonwertverläufe, Kontraste, Formen, Linien und Texturen legt. Abhängig vom Effekt, den man erzielen möchte, erlaubt sie, Elemente einer Komposition zu betonen oder in den Hintergrund zu stellen.

Auf diese Weise kann ein und dasselbe Bild nicht nur anders aussehen, sondern beim Betrachter ganz andere Empfindungen hervorrufen. Es gibt verschiedene Wege und Werkzeuge, um aus farbigen Aufnahmen Schwarzweiß-Bilder zu machen. In diesem Tutorial stellen wir Ihnen die Wichtigsten vor. Entscheiden Sie selbst, welche Methode Ihnen am besten gefällt.

Beim Üben an eigenen Bildern, denken Sie daran, die Werte entsprechend anzupassen. Die folgende Nachbearbeitung wird in Adobe Camera Raw (ACR) und Adobe Photoshop durchgeführt.

1. Zum Schwarzweiß-Bild: Entsättigen in ACR

Die erste und einfachste Methode ist die vollständige Entfernung aller Farben durch das Verschieben des Sättigung-Reglers in ACR ganz nach links. Im Ergebnis wirkt das Bild jedoch flach und die Farben, die sich davor stark voneinander unterschieden, sind jetzt „miteinander verschmolzen“ beziehungsweise unterscheiden sich nur wenig voneinander.

Entsättigung in ACR
Foto: © Tomasz Buttler

2. Entsättigen in Photoshop

Ähnlich schnell geht das Entsättigen in Adobe Photoshop. In diesem Fall reicht es, eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung zu erstellen und – wie in ACR – den Sättigungs-Regler ganz nach links auf -100 zu schieben. Auch hier wirkt das Bild flach, ohne Helligkeitsnuancen und kontrastarm. Dieses Verfahren ist wenig professionell und nur selten empfehlenswert.

Entsättigung in Photoshop
Foto: © Tomasz Buttler

3. Kanal­-Analyse

Bevor Sie ein Bild in Schwarzweiß umwandeln, schauen Sie sich die einzelnen Kanäle in der „Kanäle“-Palette an. Auf diese Weise erfahren Sie, auf welche Farben Sie bei der SW-Umsetzung vor allem achten müssen.

Ein RGB-Bild besteht aus drei Kanälen für Rot, Grün und Blau. Jeder einzelne Kanal steht also für eine bestimmte Farbe und stellt ein separates Graustufenbild dar. Gefällt Ihnen ein Graustufenbild besonders gut, dann merken Sie sich dieses, um später die entsprechenden Werte zu optimieren.

Kanal-Analyse
Foto: © Tomasz Buttler

4. ACR-Weg zum Schwarzweiß-Bild: Profil Monochrom

Zur zweiten Methode: In der Palette „Grundeinstellungen“ haben Sie die Möglichkeit, das Profil in „Adobe Monochrom“ zu ändern. Das Bild erscheint dann automatisch in SW. Dabei stehen Ihnen die Regler für Dynamik und Sättigung nicht mehr zur Verfügung.

Mit den restlichen Reglern können Sie jedoch weiterhin auf Ihr Bild Einfluss nehmen. Doch das Spielen und Ausprobieren fängt erst in der Palette an, die für die einzelnen Farben zuständig ist.

ACR: Profil Monochrom
Foto: © Tomasz Buttler

5. ACR: Schwarzweiß­mischung

Wenn Sie jedoch in die Palette Farbmischer (Früher HSL-Einstellungen) wechseln, sehen Sie, dass sie jetzt „Schwarzweißmischung“ heißt und statt drei nur einen Reiter bietet, mit dessen Hilfe Sie die Helligkeit der einzelnen Farben beeinflussen können. Wenn Sie jetzt zum Beispiel den Himmel abdunkeln möchten, so verschieben Sie den Regler für Blautöne nach links. Um Dächer aufzuhellen, verschieben Sie die Rottöne nach rechts.

ACR: Schwarzweißmischung
Foto: © Tomasz Buttler

6. Durch Verlaufsumsetzung zum Schwarzweiß-Bild

Eine dritte Möglichkeit, Bilder in Schwarzweiß zu konvertieren, ist das Anwenden der Einstellungsebene Verlaufsumsetzung. Diese Methode ist wenig zeitaufwendig und erzielt häufig gute Ergebnisse.

Beim Erstellen der Ebene achten Sie darauf, dass der Verlauf von Schwarz nach Weiß definiert ist. Haben Sie ihn andersherum ausgewählt, machen Sie einen Haken bei „Umkehren“. Um den Schwarzweiß-Effekt weiter anzupassen, klicken Sie anschließend auf den Verlaufsbalken, um ein Dialogfenster mit weiteren Einstellungsmöglichkeiten zu öffnen.

Verlaufsumsetzung
Foto: © Tomasz Buttler

7. Verläufe bearbeiten

Dort verstärken Sie zunächst den Kontrast. Dazu verschieben Sie den Regler für Schwarz-Farbunterbrechung nach rechts und den für Weiß-Farbunterbrechung nach links. Durch Anklicken des Feldes „Farbe“ haben Sie zusätzlich die Möglichkeit den Farbton des Verlaufs zu ändern. Wenn Sie zum Beispiel Tiefschwarz in Dunkelgrau ändern, erhalten Sie abgemilderte Schatten.

Verlauf bearbeiten
Foto: © Tomasz Buttler

8. Schwarz­weiß-­Einstellungsebene

Bei der vierten Methode geht es um das Anwenden der Einstellungsebene Schwarzweiß. Ähnlich wie in der Palette Schwarz-weißmischung, stehen Ihnen hier Regler zur Verfügung, mit denen Sie die Helligkeit einzelner Farben optimieren können. In Wirklichkeit sind es zwei Regler weniger, doch Photoshop bietet Ihnen noch eine ganze Palette weiterer Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Vorgaben oder die Farbtonung.

Schwarzweiß-Einstellungsebene
Foto: © Tomasz Buttler

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