DxO Nik Collection 6.3: Neuprogrammierung abgeschlossen

Mit Version 6.3 hat DxO den Umbau der Plug-in-Sammlung Nik Collection abgeschlossen: Alle Tools liegen nun in einer neu programmierten Version mit einheitlichen modernen Nutzeroberflächen vor. Wir konnten sie bereits kurz ausprobieren.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Orangene Notruf-Säule mit Zoom-Effekt.

Der Zoom-Unschärfe-Effekt findet sich in Analog Efex.

Bild: Andreas Jordan

Die Nik Collection wurde 1995 in Hamburg von Nils Kokemohr entwickelt und auf den Markt gebracht. 2012 kaufte Google die Plug-in-Sammlung und stellte sie kostenlos zur Verfügung – entwickelte sie aber nicht weiter. Fünf Jahr später übernahm DxO die Software und machte sich nach und nach an die Weiterentwicklung der einzelnen Tools.

Mit Version 6.3 liegen nun alle acht Plug-ins in einer überarbeiten Version vor. Laut DxO wurde jede einzelne Codezeile in einer modernen Softwareumgebung neu geschrieben. Die Suite ist jetzt vollständig kompatibel mit Windows, macOS und Apple Silicon. Sie integriert sich nahtlos in Adobe Photoshop und Lightroom Classic und läuft laut Hersteller schneller und stabiler. Weitere unterstützte Host-Programme sind Photoshop Elements, DxO PhotoLab und Affinity Photo. Wer keins der Programme hat, kann die Tools auch eigenständig nutzen.

Nik Collection Plug-in-Leiste in Photoshop

Die Nik Collection besteht aus acht Tool – in der Plug-in-Leiste in Photoshop ist der HDR Efex doppelt aufgeführt, ein Mal für Einzelbilder und das zweite Mal für echte HDR Belichtungsreihen.

Bild: DxO

Nik Collection besteht aus acht Tools

Im Einzelnen besteht die Nik Collection aus folgenden Tools:

  • Nik Color Efex: Unzählige Filter für Farbe, Tonalität, Kontrast und mehr.
  • Nik Silver Efex: Von der Dunkelkammer inspirierte Bedienelemente für die Schwarzweiß- Bildbearbeitung.
  • Nik Analog Efex: Zahlreiche Effekte für Retro-Film-Looks und andere Effekte (zum Beispiel Zoom-Effekt.
  • Nik Viveza: Farbe anpassen, Tonwerte bearbeiten.
  • Nik Dfine: Zum Entfernen von digitalem Rauschen.
  • Nik Perspective: Korrektur von Perspektive und Verzeichnungen für geometrische Perfektion oder kreative Effekte (zum Beispiel Miniatur-Effekt).
  • Nik HDR Efex: Harmonisierung von Spitzlichtern und Schatten für Fotos mit optimiertem Dynamikumfang (sowohl Tone-Mapping für Einzelbilder als auch Kombinieren von HDR-Belichtungsreihen)
  • Nik Sharpener: Gezielte Scharfzeichnung (separates Tool für verschiedene Ausgabemedien).
Der Filter "Goldene Stunde" findet sich in Viveza.

Der Filter „Goldene Stunde“ findet sich in Viveza.

Bild: Andreas Jordan

Neuerungen für Nik Sharpener und Nik HDR Efex

Umfassende Neuerungen gibt es für Nik Sharpener und Nik HDR Efex. Beide sind nun mit einer neuen Benutzeroberfläche ausgestattet, die besser zu den anderen Plug-ins der Nik Collection passt. Außerdem können Anwender jetzt wählen, wo die Schieberegler für lokale Anpassungen auf dem Bildschirm angezeigt werden: Die Steuerelemente können entweder in einer Seitenleiste untergebracht werden, damit der Bildanzeigebereich aufgeräumt ist, oder sie können wie gewohnt das Bild überlagern.

HDR Efex kann Einzelbilder per Tone-Mapping bearbeiten. Hier der Stil "Tages- bis Abendlicht".

HDR Efex kann Einzelbilder per Tone-Mapping bearbeiten. Hier der Stil „Tages- bis Abendlicht“.

Bild: Andreas Jordan

Neue Funktionen für die U-Point-Technologie

Ein charakteristisches Merkmal der Nik Collection ist die U-Point-Technologie, die jetzt in allen Tools folgende Funktionen bietet:

  • Kontrolllinien sorgen für mehr Flexibilität bei umfassenden Anpassungen, denn sie ermöglichen es, die Vorteile von Kontrollpunkten zu nutzen.
  • Mit Einstellungen für die Übergangshärte von Kontrollpunkten lassen sich Stärke und Stil von Anpassungen einfacher einstellen.
  • Kontrollpunkte und Kontrolllinien können jetzt invertiert werden und bieten so maximale Flexibilität.
  • Mit den Schiebereglern für die Farbselektivität können Kontrollpunkte und Kontrolllinien an bestimmte Farben und Farbtöne in einem Bild gebunden werden.
  • Mit den Schiebereglern für die Farbselektivität kann die Bearbeitung von Kontrollpunkten und Kontrolllinien an bestimmte Farben und Farbtöne in einem Bild gebunden werden.
Mit der U-Point-Technologie lassen sich Korrekturen mit Schiebereglern direkt auf dem Bild durchführen.

Mit der U-Point-Technologie lassen sich Korrekturen mit Schiebereglern direkt auf dem Bild durchführen.

Bild: DxO

Überarbeiteter Workflow

Für einen besseren Workflow sorgen bereits seit Version 6 folgende Funktionen:

  • Umwandlung der Bearbeitungen in ein Smartobjekt jederzeit direkt aus dem Plug-in heraus, sodass in Photoshop völlig nicht-destruktiv gearbeitet werden kann.
  • Einfaches Aufrufen der letzten 15 Bearbeitungen in Nik Collection und erneute Anwendung mit einem einzigen Klick.
  • Presets können jetzt nach Namen durchsucht werden, sodass bevorzugte Bearbeitungen sofort gefunden werden.
  • Unterstützung von HiDPI-Displays und mehren Monitoren ermöglicht das Arbeiten mit sämtlichen Bildschirmkonfigurationen.
  • Affinity Photo wird jetzt automatisch bei der Installation erkannt.

Nik Collection 6.3: Preis und Verfügbarkeit

Nik Collection 6.3 ist ab sofort als kostenloses Update für alle bestehenden Anwender der Nik Collection 6 verfügbar. Neukunden können die Windows- und macOS-Versionen von der DxO-Webseite (https://shop.dxo.com/de) zu den unten genannten Preisen herunterladen. Zudem ist eine 30-tägige kostenlose Testversion verfügbar.

  • Nik Collection 6: 149 Euro
  • Besitzer von Nik Collection 4 oder 5 können ihre Versionen für 79 Euro aktualisieren.
Unter Perspective findet sich der Miniatur-Effekt.

Unter Perspective findet sich der Miniatur-Effekt.

Bild: Andreas Jordan

Erster Eindruck

Die Nik Collection läuft in Version 6.3 noch runder und bietet unzählige mehr oder weniger nützliche Filter, Effekte und andere Tools. Die Zuordnung ist nicht immer ganz nachvollziehbar. So finden sich sehr ähnliche Effekte in unterschiedlichen Sammlungen – der Miniatur-Effekt zum Beispiel in Perspective und der Zoom-Unschärfe-Effekt in Analog Efex. Bedenken sollte man bei den Tools, die Belichtungs- und Farbkorrekturen vornehmen, dass die Nik Collection keine Raw-Dateien verarbeiten kann. Idealerweise nutzt man also zuerst eine Raw-Konverter und arbeitet in der Nik Collection dann mit TIFF-Dateien weiter. Das Entrauschen sollte in jedem Fall besser mit Raws in DxO PureRaw, PhotoLab oder einem anderen Raw-Konverter stattfinden. Nur wenn ausschließlich JPEGs vorliegen, bietet sich Dfine an.

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