Sigma: Dreischichtiger Bildsensor weiter in der Entwicklung

Bereits auf der photokina 2018 hatte Sigma eine Vollformatkamera mit dreischichtigem Sensor in Aussicht gestellt. Nach mehrfachen Verzögerungen hat sich der Hersteller nun zum Entwicklungsstand geäußert.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Sigma Foveon-Sensor

Der Foveon-Sensor ist in drei Schichten für die Grundfarben aufgebaut.

Bild: Sigma

Dreischicht-Sensoren baut Sigma seit 2002 in seine Kameras ein, erstmals in die SLR SD9. Ursprünglich stammt der sogenannte X3-Direktbildsensor von der amerikanischen Firma Foveon, die 2008 von Sigma übernommen wurde.

Der Foveon-Sensor ist anders als herkömmliche Sensoren in Schichten für die Grundfarben Rot, Grün und Blau aufgebaut und kann so pro Flächenpixel die vollen Farbinformationen erfassen. In unseren Tests von Kameras mit Foveon-Sensoren haben wir regelmäßig eine extrem hohe Auflösung in der niedrigsten Empfindlichkeitsstufe gemessen, aber ein starkes Bildrauschen in den höheren ISO-Stufen.

Die sd Quattro H mit APS-H-Sensor war die letzte Kamera mit Foveon-Sensor von Sigma.

Bild: Sigma

Foveon-Sensoren: Von APS-C- zum Vollformat

Bisher existieren nur APS-C- und APS-H-, aber keine Vollformat-Sensoren mit drei Schichten. Dies soll sich nach den Plänen des Herstellers ändern: Bereits auf der photokina im September 2018 hatte Sigma eine Vollformatkamera mit L-Bajonett und Foveon-Sensor angekündigt.

Sie sollte ursprünglich 2019 auf dem Markt kommen. Später wurde die Vorstellung auf 2020 verschoben, einen Termin, den Sigma ebenfalls nicht halten konnte. An der Stelle der Foveon-Kamera kam im Herbst 2019 zunächst die Sigma fp, ebenfalls eine Vollformatkamera mit L-Bajonett, aber mit herkömmlichen CMOS-Sensor auf den Markt.

Drei Stufen bis zum dreischichtigen Bildsensor

Gestorben ist das Projekt allerdings nicht, denn nun hat sich Sigma zum Entwicklungsstand geäußert. Dieser sieht wie folgt aus:

  • Stufe 1: Mehrmalige Design-Simulationen der neuen dreischichtigen Struktur, um zu überprüfen, ob sie wie beabsichtigt funktioniert.
  • Stufe 2: Prototyp-Evaluierung mit einem kleineren Bildsensor aber der gleichen Pixelgröße wie in der Produktspezifikation, jedoch mit reduzierter Gesamtpixelanzahl, um die Leistungscharakteristiken des Bildsensors in der Praxis zu überprüfen.
  • Stufe 3: Abschließende Prototyp-Evaluierung mit einem Vollformat-Bildsensor mit denselben Spezifikationen wie die Serienprodukte, inklusive AD-Konverter usw.

Aktuell steht die Entwicklung des Prototypen auf der Tagesordnung. Auf der Grundlage der Evaluierungsergebnisse des Prototyp-Sensors will Sigma entscheiden, ob zur Stufe 3 übergegangen wird oder ob die Designdaten erneut überprüft werden und ein neuer Prototyp erstellt wird.

Sigma über den Dreischicht-Sensor

„Wenn wir zu Stufe 3 übergehen, werden wir die Serientauglichkeit des Sensors mit den Forschungsinstituten und Produzenten auf der Grundlage der Evaluierungsergebnisse prüfen. Danach werden wir die endgültige Entscheidung fällen, ob der Bildsensor in die Serienproduktion geht oder nicht“, lässt Sigma wissen.

Und weiter: „Obwohl wir noch nicht die Stufe erreicht haben, in der wir einen bestimmten Zeitplan für die Serienproduktion des Bildsensors bekanntgeben können, sind wir fest entschlossen, so schnell wie möglich eine Kamera auf den Markt zu bringen, die unsere Kunden, die bereits darauf warten, im größtmöglichen Maße zufriedenstellt."

Beitrage Teilen