Profimodell: Sony Alpha 9 II

Breaking: Sony präsentiert die Alpha 9 II, das neue Flaggschiff der Sport-Profikameras. (Aktualisiert)

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

Sony A9II

Die UVP der neuen Sony Alpha 9 II beträgt 5399 Euro (Gehäuse).

Foto: © Sony

Kaum wurde die Profikamera Alpha 9 per Firmware-Update 6.00 um Funktionen wie den Autofokus mit Augenerkennung für Tiere in Echtzeit und die Möglichkeit für Intervallaufnahmen variabler gemacht, folgt die zweite Gerätegeneration der Alpha 9. Das soeben vorgestellte neue Modell besitzt einen Vollformatsensor mit einer Auflösung von 24,2 Megapixeln, rasante Bildfolgezeiten von bis zu 20 Bilder/Sekunde und umfangreiche Datenübertragungstechnik.

Sony A9II mit Objektiv

Auf der Schulter der Sony Alpha 9 Mark II ist ein weiteres Einstellrad hinzugekommen.

Foto: © Sony

Die Konnektivität der Sony Alpha 9 II

Vor allem für professionelle (Sport-)Fotografen sind einige neue Funktionen interessant, die in der 9II stecken: Die Verbindungsmöglichkeiten und Netzwerkfähigkeiten wurden erweitert, was die professionellen Arbeitsabläufe stark verbessern soll. Dazu zählen unter anderem Vorteile bei der Konnektivität und der Übertragung von Dateien. Sony schreibt dazu: "Die Alpha 9 II verfügt über ein integriertes 1000BASE-T Ethernet-Terminal für schnelle und stabile Datenübertragungen im Gigabit-Bereich. Darüberhinaus unterstützt die Kamera die Dateiübertragung mit SSL- oder TLS-Verschlüsselung (FTPS), um die Datensicherheit zu erhöhen.

Auch die Leistung bei PC-gesteuerten Aufnahmen (Tethering) wurde verbessert: Die Auslöseverzögerung wurde ebenso reduziert wie Verzögerungen des Live-View-Bildschirms, wenn die Desktop-Anwendung „Remote Camera Tool“ verwendet wird. Um die Geschwindigkeit der eingebauten WLAN-Funktionalität zu erhöhen, wurde das 2,4-GHz-Band der ersten Alpha 9 um ein stabiles, schnelles 5-GHz-Band (IEEE 802.11ac)5 ergänzt. Die Standards IEEE 802.11a/b/g/n/ac werden allesamt unterstützt."

Sony A9II seitlich

Die rechte Seite der Sony Alpha 9II.

© Sony

Die spiegellose Systemkamera verfügt über eine neue Sprachmemo-Funktion, mit der sich gesprochene Informationen als Sprachnotizen an Bilder anhängen lassen, die dann bei der Prüfung der Bilder wiedergegeben werden können; beispielsweise für Redakteure, um ihnen wichtige Informationen zu liefern, die für eine schnelle Bearbeitung erforderlich sind und um Nachfragen zu ersparen.

Sensor

Die Alpha 9 II besitzt den gleichen mehrschichtigen 35-mm-Exmor-RS-Vollformat-CMOS-Bildsensor mit 24,2 Megapixeln und integriertem Speicher wie die Alpha 9. Damit schafft sie unterbrechungsfreie Serienaufnahmen mit 20 Bildern pro Sekunde für bis zu 361 JPEG-Bilder oder 239 komprimierte Raw-Bilder ohne Sucher-Blackout. Praktisch verdoppelt wurden allerdings die Bildfrequenzen mit mechanischem Verschluss, hier schafft die "II" 10 statt 5 B/s. In Sachen Video bleibt es bei maximal 4K mit 3840 x 2160 Pixel (30p, 100 M). Gespeichert wird auf zwei SD-Karten (UHS-II-kompatibel).

Unverändert bleibt der Hybrid-Autofokus, er umfasst 693-Phasenautofokuspunkte mit einer Bildfeldabdeckung von rund 93 Prozent. Hinzu kommen 425 Kontrast-AF-Punkte. Echtzeit-AF mit Augenerkennung, bei dem zwischen rechtem und linkem Auge gewählt werden kann, ein Echtzeit-Augen-AF für Tiere – mit neuem Algorithmus –, ein Echtzeit-Augen-AF für Videos, Echtzeit-Tracking, Auswahl der Fokusrahmenfarbe und Festlegen des Fokuspunkts via Touchpad bei Verwendung des Suchers sind ebenfalls an Bord. Bis zu 60 AF-Berechnungen pro Sekunde sollen auch bei heiklen Motiven für zielsichere Schärfe sorgen.

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Die linke Seitenansicht der Sony A9II.

© Sony

Weitere Verbesserungen der Sony Alpha 9 II

Das neu gestaltete Verschlusssystem soll selbst kleinste Bewegungen, die zu Bildunschärfen führen könnten, unterdrücken. Laut Sony soll der Verschluss eine Lebensdauer von mehr als 500.000 Zyklen aufweisen. Mechanisch schafft er 1/8000 bis 30 s, elektronisch sogar die 1/32.000 s. Der Bionz X-Bildverarbeitungsprozessor wurde ebenso weiterentwickelt wie die Bildverarbeitungsalgorithmen, die bei hohen Empfindlichkeiten (ISO 50 bis 204.800 im erweiterten Bereich, wie bei A9) das Rauschen besser reduzieren sollen. Das sensorbasierte, optische Bildstabilisierungssystem mit fünf Achsen wurde optimiert und schafft nun 5,5 Stufen  kürzere Verschlusszeiten und damit 0,5 Stufen mehr als bislang.

Aussehen und Haptik

Wie es sich für eine Profikamera gehört, wurden auch die Abdichtungen gegen Staub und Nässe verstärkt. Einen Feinschliff erhielten Design und Haptik der Tasten bei der Alpha 9 II. Dazu zählen ein größerer Durchmesser und ein besseres Feedback der AF-ON-Taste, eine Mehrfachauswahltaste im Joystick-Design, ein Verriegelungsknopf für das Drehrad der Belichtungskompensation sowie eine veränderte Form und Position des hinteren Drehrads, das auf die Kameraschulter wanderte.

Sony Alpha 9II Monitor

Das Display hat die gleiche Größe wie bei der A9 (7,5 cm) und selbe Auflösung von 1.440.000 Bildpunkten.

© Sony

Einen noch besseren Griff verleiht der Vertikalgriff VG-C4EM. Der Multi-Interface-Zubehörschuh wurde um ein digitales Audio-Interface erweitert. So können das neue Shotgun Mikrofon ECM-B1M oder das XLR-Adapterkit XLR-K3M direkt an den Zubehörschuh angeschlossen werden. Sowohl der elektronische Sucher als auch das Display blieben unverändert. Strom liefert der bekannte Akku NP-FZ100 mit einer Akkulaufzeit (Fotos) von ca. 500 Aufnahmen (Sucher)/ca. 690 Aufnahmen (LC-Display) laut CIPA-Standard.

Die UVP beträgt 5399 Euro (Gehäuse), zum Vergleich: Die erste Alpha 9 hat gegenwärtig eine Preisempfehlung von rund 3900 Euro. Ab Oktober 2019 soll die Kamera im Handel erhältlich sein.

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