Picasso-Porträts für Schweizer Fotomuseum

Schenkung mit 100 Aufnahmen des legendären Fotoreporters David Douglas Duncan landet im Photo Elysée. Darunter Portraits von Pablo Picasso.

Manfred Zollner

Manfred Zollner

Chefredakteur fotoMAGAZIN

Picasso in seinem Atelier

Pablo Picasso in seinem Atelier im Juli 1957, Villa La Californie, Cannes

© David Douglas Duncan/Picasso Erbschaft 2022

Das Schweizer Museum Photo Elysee in Lausanne hat eine Schenkung von 100 Originalfotografien des amerikanischen Fotojournalisten David Douglas Duncan (1916-2018) erhalten.

Die Prints aus einer nicht genannten Privatsammlung zeigen Aufnahmen des Jahrhundertmalers Pablo Picasso, mit dem Duncan eine lange Freundschaft verband. Die Bilder geben uns Einblicke in den Schaffensprozess des Künstlers und porträtieren ihn in einem sehr privaten Umfeld, zu dem nur wenige Bildermacher Zugang hatten.

Picasso mit seiner Ehefrau Jacqueline Roque

Pablo Picasso posiert mit Duncan im September 1960 bei dessen Besuch in der Villa La Californie bei Cannes.

© David Douglas Duncan/Picasso Erbschaft 2022

„Ich war einfach ein Typ, den er gerne mochte“, erklärte der Fotograf einmal. „Ein Typ mit einem Fotoapparat. Schlicht und ergreifend. Wir waren einfach zwei Männer. Das muss man betonen, es war wichtig, dass ich kein Kunstfachmann war, denn genau das erwartete er von mir.“

Duncan sprach kein Französisch und Picasso konnte kein Englisch. Das Duncan nur ein paar Brocken Spanisch sprach, wurde bei den Treffen der beiden nur wenig  gesprochen. Der Amerikaner kam als stiller Beobachter in Picassos Leben. Picasso wiederum muss wohl das Leben des legendären Draufgängers und Globetrotters beeindruckt haben.

„Im Anschluss an die Schenkung von Alice Pauli, mit drei Fotografien von Henri Cartier-Bresson und Martine Franck, die Alberto Giacometti, Balthus sowie Arpad Szenes und Maria Helena Vieira da Silva zeigen, ist diese Schenkung aus verschiedenen Gründen ein wirklich außergewöhnliches Ereignis für Photo Elysée“, betont Tatyana Franck, die Direktorin von Photo Elysée, „Sie versetzt uns in die Lage, unsere Bestände zum fotografischen Werk des Autors von „This is War!“ zu erweitern, einem Buch, das in den 1950er-Jahren für Aufsehen sorgte.“

Duncan hatte Pablo Picasso über seinen Kriegsreporter-Kollegen Robert Capa kennengelernt. Von Picasso und dessen Dackel „Lump“ (der sich ursprünglich im Besitz des Fotografen befand), sind sieben Duncan-Bildbände publiziert worden.

Nach Medienberichten hat der Fotograf bereits vier Jahre vor seinem Tod dem Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster 160 Fotografien aus den Jahren vermacht, in denen Picasso in der „Villa Californie“ in Südfrankreich lebte.

Picasso 1957 mit seiner späteren Ehefrau Jacqueline Roque in der Villa La Californie. Jacqueline trägt hier eine von Pablo Picasso modellierte Keramikkette.

© David Douglas Duncan/ Picasso Erbschaft 2022

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