Panasonic kündigt Lumix S1 und S1R mit Vollformat-Sensoren an

Zwei Kameras – Lumix S1 und S1R – und drei Objektive hat Panasonic für das neue System angekündigt, das auf dem Leica L-Bajonett aufbaut. Wir hatten bereits ein Kamera-Mock-up in der Hand.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Panasonic Lumix S1

Panasonic Lumix S1

Bild: Panasonic

Primär auf Profis zielt das neue S-System, dessen Entwicklung Panasonic heute auf der photokina angekündigt hat. So sollen sich die Kameras unter anderem durch ihre sehr hohe Robustheit – auch beim Verschluss – auszeichnen.

Leica SL mit Adaptern

Die S1 und S1R haben einen großen Griff.

Bild: Andreas Jordan

Wir konnten bereits ein nicht funktionsfähiges Mock-up mit dem S-Objektiv 1,4/50 mm in die Hand nehmen. Dabei fällt auf, dass das Gehäuse für eine spiegellose Systemkamera ungewöhnlich groß ist – deutlich größer als die Nikon Z7/ Z6, die Canon EOS R oder die Sony Alpha 7 III. Dafür erhält der Fotograf allerdings auch ein großes Statusdisplay auf der Oberseite und einen sehr großen dreh- und schwenkbaren Monitor. Für Serienbilder existiert ein eigenes Rad unter dem Moduswahlrad, eine Blitzsynchronbuchse ist ebenfalls vorhanden. Ein Grund für die Größe dürfte auch die Wärmeableitung bei Videoaufzeichnung sein.

Panasonic Lumix S1 Objektive

Die Panasonic S1 und S1R nutzen das gleiche Bajonett wie die Leica SL (hier im Bild). Damit sollten sich auch die von Novoflex angebotenen Adapter nutzen lassen.

Bild: Novoflex

4K mit 60p

Bisher hat Panasonic nur wenige technische Details zu den neuem Produkten bekanntgegeben. So soll die Lumix S1 ca. 24 Megapixel und die S1R rund 47 Megapixel auflösen. Beide zeichnen – als erste Vollformat-Fotokameras – 4K-Video mit 60 Bildern/s auf, wobei die S1 noch besser für Videografen geeignet sein soll, während die S1R laut Panasonic stärker auf Fotografen ausgerichtet ist. Den genauen Grund hierfür konnte Panasonic nicht mitteilen – denkbar wäre, dass die 24-Megapixel-Kamera 4K ohne Crop oder Line-Skipping aufzeichnen kann. Beide Kameras nutzen einen neuen Venus-Engine-Bildprozessor.

Eine duale Bildstabilisierung wird unterstützt, das heißt, dass der Sensor zur Bildstabilisierung beweglich gelagert ist und gegebenenfalls mit dem Stabilisator im Objektiv zusammenarbeitet. Der Autofokus nutzt wie bei den aktuellen MFT-Kameras aus der G-Serie eine Kontrastmessung mit DFD-Erweiterung. Die Kameras sind mit zwei Kartenlauwerken ausgestattet und zwar für XQD- und SD-Karten.

Leica L-Bajonett

Panasonic S1

Drei Objektive hat Panasonic für das Frühjahr 2019 in Aussicht gestellt.

Bild: Andreas Jordan

Die Kameras nutzen das bekannte Leica L-Bajonett mit 19 mm Auflagemaß und einen Bajonett-Durchmesser von 51,6 mm. Zum Vergleich eine Übersicht zu den anderen spiegellosen Vollformatsystemen:

  • Nikon Z: 16 mm Auflagemaß und 55 mm Bajonettdurchmesser.
  • Canon EOS R: 20 mm Auflagemaß und 54 mm Bajonettdurchmesser.
  • Sony Alpha FE: 18 mm Auflagemaß und 46,1 mm Bajonettdurchmesser.

Konkret angekündigt hat Panasonic drei Objektive, die einen Stabilisator mitbringen sollen. Neben dem 1,4/50 mm sind dies ein 24-105 mm und ein 70-200 mm, beide mit unbekannter Lichtstärke. Bis Ende 2020 will Panasonic mehr als zehn Objektive für das neue System auf den Markt bringen. Leica bietet bereits acht Objektive an und will in den nächsten beiden Jahren fünf weitere Festbrennweiten auf den Markt bringen. Als dritter Partner ist übrigens Sigma an Bord.

Preise für die S1 und S1R hat Panasonic noch nicht bekanntgegeben.

Panasonic Lumix S1, S1R

 

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