Adobe nutzt Cloud-Daten zur KI-Analyse

Vermutlich von vielen Nutzern unbemerkt erlauben es die Datenschutzeinstellungen von Adobes Creative-Cloud standardmäßig Nutzer-Inhalte zur KI-Analyse zu verwenden. Wer will, kann die Erlaubnis deaktivieren.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Adobe Lightroom

Lightroom speichert Bilder in der Cloud, die Adobe zum KI-Training nutzen kann.

Bild: Adobe, Screenshot: A. Jordan

Haben Sie auch schon mal gefragt, woher die Bilder kommen, mit denen KI-Systeme trainiert werden – und ob auch Bilder von Ihnen dabei sind? Anwender von Adobe-Cloud-Produkten können die letzte Frage mit „Ja“ beantworten, zumindest wenn Sie dies nicht aktiv verhindern. Darauf hat vor Kurzem ein Twitter-User hingewiesen.

Im Adobe-Account ist unter „Datenschutz und personenbezogene Daten“ im Punkt „Inhaltsanalyse“ standardmäßig die Zustimmung der Nutzer aktiviert, wonach Adobe Inhalte zum „Zweck der Produktverbesserung und -entwicklung analysieren darf“. An anderer Stelle führt Adobe detailliert aus, was damit gemeint ist.

Adobe nutzt Cloud-Daten: KI-Training per Maschinellem Lernen

Danach führt Adobe eine „Inhaltsanalyse nur für Inhalte durch, die auf den Servern von Adobe verarbeitet oder gespeichert werden.“ In der Cloud landen Bilder beispielsweise bei der Nutzung von Lightroom (Cloud-Version), Adobe Stock oder einiger „Neural Filter“ in Photoshop.

Per Maschinellem Lernen werden diese Daten ohne menschliches Eingreifen analysiert, „um Schlüsse aus Mustern zu ziehen und Vorhersagen zu treffen“. Als Anwendungsbeispiele nennt Adobe das Organisieren von Bildern per Objekterkennung in Lightroom, automatische Perspektivkorrekturen und das Inhaltsbasierte Füllen in Photoshop.

Die Erlaubnis zur Nutzung der eigenen Bilder für die KI-Analyse lässt sich im Adobe-Konto deaktivieren.

Screenshot: A. Jordan

Auch eine manuelle Analyse von Cloud-Inhalten ist möglich

Weiter heißt es: „Adobe kann Inhalte analysieren, die auf Adobe-Servern verarbeitet oder gespeichert werden. Nicht analysiert werden Inhalte, die lokal auf Ihrem Gerät verarbeitet oder gespeichert werden. Wenn wir Ihre Inhalte zur Verbesserung unserer Produkte und zu Entwicklungszwecken analysieren, aggregieren wir Ihre Inhalte zunächst mit anderen Inhalten und verwenden dann die aggregierten Inhalte, um unsere Algorithmen zu trainieren und somit unsere Produkte und Dienste zu verbessern.“

Unter bestimmten Umständen werden Inhalte auch manuell – also visuell von Menschen – überprüft, beispielsweise, wenn Inhalte auf Adobe Stock oder Behance veröffentlich oder als Tutorials in Lightroom eingereicht werden. Adobe verspricht, dass der Schutz der Daten bei der Inhaltsanalyse gewahrt bleibt.

„Keiner Ihrer Inhalte wird in unsere Produkte oder Dienste aufgenommen, es sei denn, Sie veröffentlichen ihn (z. B. als Beiträge zu Adobe Stock und Behance). Die durch die Inhaltsanalyse gewonnenen Erkenntnisse werden nicht dazu verwendet, Ihre Inhalte zu reproduzieren, und erlauben keine Ermittlung personenbezogener Informationen.“

Inhaltsanalyse in der Adobe-Cloud einfach deaktivieren

Wer trotzdem nicht möchte, dass seine Bilder genutzt werden kann die Erlaubnis zur Inhaltsanalyse in den Datenschutzbestimmungen deaktivieren.

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