Adobe Photoshop und Lightroom: Herbst-Updates
bringen viele Neuerungen


Das Oktober-Update auf Photoshop 27.0 bringt unter anderem neue KI-Modelle; Lightroom vereinfacht die Motivauswahl. Außerdem hat Adobe einen Ausblick auf kommende Features seiner Anwendungen gegeben.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan ist freier Journalist und Mediendesigner.

In Photoshop steht nun auch das Gemini-KI-Modell zur Verfügung.

In Photoshop steht nun auch das Gemini-KI-Modell zur Verfügung.

Bild: Adobe

Einige der neuen Photoshop-Funktionen hatte Adobe schon zuvor in Aussicht gestellt oder als Beta-Versionen implementiert. Mit Photoshop 27.0 stehen nun folgende neuen Funktionen zur Verfügung:

  • Für das generative Füllen stehen neben den eigenen Firefly-Modellen, die einen Credit pro Generierung kosten, auch Googles Gemini 2.5 (alias Nano Banana) und Flux.1 Kontext zur Verfügung, die mit 10 Credits zu Buche schlagen (im Foto-Abo sind 500 Credits pro Monat enthalten, Details zu Credits siehe hier).
  • Harmonize, bisher Beta, ist nun final. Die Funktion passt automatisch Farbe, Beleuchtung, Schatten und Farbton von Elementen an, die einem Bild hinzugefügt werden. Auf diese Weise entstehen sehr einfach harmonische Composings.
  • Generatives Hochskalieren unterstützt nun neben dem Firefly-Modell (bis zu 38 Megapixel) auch Topaz Gigapixel (bis zu 56 Megapixel) und Topaz Bloom (bis zu 9 Megapixel).
  • User können direkt aus Photoshop auf Adobe Stock-Fotos zugreifen.
  • Photoshop-Assets lassen sich direkt in die Adobe Cloud exportieren.
  • Photoshop-Assets können an Firefly gesedet werden, um Videos zu generieren.
  • Die Farbalance lässt sich mit Einstellungsebene Farbe und Dynamik korrigieren.
  • Dank verbesserter Geräte- und Cloud-Verarbeitung sollen sich Motive schneller auswählen und Hintergründe besser entfernen lassen.
  • Vom Startbildschirm aus lassen sich Adobe Express-Vorlagen auswählen.
  • Dateien können in Projekten organisiert und freigegeben werden.
  • Mit Firefly erstellte Bilder lassen sich in Photoshop importieren und bearbeiten, während das ursprüngliche Asset unverändert bleibt.
Beim generativen Upscaling in Photoshop kann der Anwender nun auch auf die Technologie von Topaz zurückgreifen.

Beim generativen Upscaling in Photoshop kann der Anwender nun auch auf die Technologie von Topaz zurückgreifen.

Bild: Adobe

Assistierte Bildauswahl in Lightroom

Auch Lightroom und Lightroom Classic hat Adobe mit neuen Funktionen ausgestattet. Die assistierte Bildauswahl („Culling“) soll dabei helfen, schnell die besten Bilder zu finden, basierend auf Filtern wie Motivfokus oder „Augen offen“. Außerdem ist eine automatische Staubentfernung hinzugekommen. Die Classic-Version unterstützt nun auch das Tethering von Leica-Kameras. Die komplette Übersicht aller Neuerungen finden Sie hier: Lightroom und Lightroom Classic.

Adobe Sneaks

Auf der Adobe Max hat das Unternehmen außerdem Ende Oktober Vorschauen (sogenannte Sneaks) auf künftige Funktionen seiner Produkte aus den Bereichen Foto, Video und Audio gegeben (im Folgenden im Originaltext von Adobe):

Foto

  • Project Surface Swap: Das Aussehen jeder Oberfläche oder jedes Materials verändern – vom Sofabezug bis zum Holzboden – direkt auf einem Foto. Project Surface Swap nutzt KI-gestützte Texturerkennung, um Materialien nahtlos auszuwählen und auszutauschen, wobei Beleuchtung und Perspektive erhalten bleiben. Es eignet sich perfekt für Innenarchitekt*innen, Fotograf*innen und alle, die neue Möglichkeiten visualisieren möchten, bevor sie reale Veränderungen vornehmen. 
  • Project Mood Light: Die Beleuchtung bestimmt die Stimmung, aber sobald ein Foto aufgenommen wurde, ist diese in der Regel endgültig. Project Mood Light kehrt diese Idee um. Mit diesem generativen KI-Tool können Lichtquellen nach der Aufnahme neu gestaltet werden – Tag in Nacht verwandeln, Dramatik hinzufügen oder Fokus und Emotion anpassen, ohne erneut fotografieren zu müssen. Es ist, als hätten die Nutzer*innen die vollständige Kontrolle über Sonnenlicht und Studiobeleuchtung, und das alles in der Nachbearbeitung.
  • Project Turn Style: Über flache Bilder hinausgehen mit Project Turn Style, einer bahnbrechenden Innovation, mit der 2D-Objekte bearbeitet werden können, als wären sie 3D. Elemente innerhalb eines Bildes neu drehen, neigen oder positionieren, während ihre natürliche Textur, Beleuchtung und Details beibehalten werden. Das Ergebnis: grenzenlose kreative Kontrolle und dynamisches Storytelling.
  • Project Trace Erase: Sich vom umständlichen Entfernen von Objekten verabschieden: Project Trace Erase löscht nicht nur – es versteht auch. Basierend auf Diffusion Transformer Models entfernt es Objekte und deren Schatten, Reflexionen und Umgebungsverzerrungen und liefert so vollkommen natürliche, kontextbezogene Bearbeitungen, die fast keine manuelle Nachbearbeitung erfordern. 
  • Project New Depths: In die Welt der 3D-Fotografie eintreten: Project New Depths bietet intuitive Bearbeitungswerkzeuge für „Radiance Fields“ (3D-Fotos), mit denen Künstler*innen Farbe, Form und Komposition im dreidimensionalen Raum optimieren können. Damit wird die Bearbeitung der Tiefe so einfach wie die Anpassung der Helligkeit – und läutet die nächste Generation des visuellen Storytellings ein. 
  • Project Scene It: Das Project Scene It verbindet Präzision und Kunstfertigkeit, indem es Kreativen die Kontrolle über Struktur und Stil von 3D-Szenen ermöglicht. Basierend auf Image-to-3D- und 3D-to-Image-Technologien ermöglicht es das Taggen einzelner Objekte mit Referenzbildern, wobei das einzigartige Aussehen jedes Objekts erhalten bleibt, während es frei im 3D-Raum bewegt werden kann. Es ist eine neue Dimension für die Gestaltung lebendiger, naturgetreuer Welten. 

Video

  • Project Frame Forward: Frame-für-Frame-Videobearbeitung war gestern: Project Frame Forward wendet Änderungen auf der Grundlage eines mit Anmerkungen versehenen Frames und eines einfachen Prompts auf ganze Videos an. Es bringt die Präzision der Fotobearbeitung in die Videobearbeitung und beschleunigt die Produktion erheblich, ohne dabei an Qualität einzubüßen. 
  • Project Motion Map: Illustrationen zum Leben erwecken: Project Motion Map nutzt KI, um statische Vektorgrafiken zu analysieren und sie automatisch auf eine Weise zu animieren, die bewusst und ausdrucksstark wirken – ohne Keyframes oder manuelles Rigging. Das Ergebnis ist ein müheloses Bewegungsdesign, das dennoch die Absicht der Ersteller*innen widerspiegelt.  

Audio

  • Project Sound Stager : Sound ist Emotion und Project Sound Stager hilft Kreativen dabei, ihn wie nie zuvor zu gestalten. Durch die Analyse der Bildsprache, des Tempos und der emotionalen Stimmung eines Videos generiert es automatisch mehrschichtige Klanglandschaften unter Verwendung professioneller Sounddesign-Logik. Nutzer*innen können sogar mit einem KI-„Sounddesigner” zusammenarbeiten, um den endgültigen Mix zu optimieren. 
  • Project Clean Take: Das Bearbeiten von Dialogen ist jetzt noch einfacher: Project Clean Take nutzt KI, um falsche Aussprachen zu korrigieren, Stimmen zu isolieren, Störgeräusche zu entfernen und die Sprachausgabe zu verfeinern – und das alles in Sekundenschnelle. Es ist ein leistungsstarker Assistent für Podcaster*innen, Filmemacher*innen und alle, die Studioqualität ohne Studio suchen.  

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