Test: Fuji X-H1 und Fuji X-A5

Gleich zwei Systemkameras hat Fujifilm auf den Markt gebracht: Das neue Flaggschiff X-H1 und das Einsteigermodell X-A5. Wir haben beide Kameras im Labor und in der Praxis auf Herz und Nieren getestet und vergleichen sie mit den anderen Modellen der X-Familie.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Fujifilm X-H1

Fujifilm X-H1

© Fujifilm

Ausstattung der Fujifilm X-H1

„Die ist aber groß geworden“, dürften viele Fuji-Fotografen beim Anblick der X-H1 denken. Tatsächlich hat das Magnesiumgehäuse im Vergleich zur X-T2 in allen Dimensionen deutlich zugelegt und ist sogar größer als das der Vollformat-Kamera Alpha 7 III. Damit einher geht eine verbesserte Ergonomie. Der großzügig ausgelegte Griff garantiert auch mit schweren Objektiven einen guten Halt. Viele Tasten sind größer geworden, sodass sich die Kamera mit Handschuhen besser bedienen lässt.

Wie von der X-T2 oder X-Pro2 gewohnt, gibt es Einstellräder für ISO, Zeit, Drive-Modi/Video und Belichtungsmessung. Entfallen ist dagegen das Rad für die Belichtungskorrektur, für die es jetzt eine Taste gibt. Der Grund: An der Stelle, an der das Belichtungskorrekturrad platziert war, befindet sich nun ein Info-Display, das wichtige Daten wie Blende, Zeit und ISO anzeigt. Im Dunkeln lässt sich eine Beleuchtung aktivieren. Ungewöhnlich und vorbildlich: Selbst im ausgeschalteten Zustand werden Akkustand, verbliebener Speicherplatz und Belichtungskorrektur auf dem Display angezeigt.

Was ist neu an der Fuji X-H1?

Neu auf der Rückseite ist die AF-on-Taste. Zwei Tasten und die Viererwippe lassen sich außerdem je nach persönlichen Vorlieben mit unterschiedlichen Funktionen belegen und selbst auf dem Touchscreen kann der Fotograf durch Wischen nach links, rechts, oben und unten bestimmte Einstellungen aufrufen. Den Joystick zum Verschieben des AF-Messfeldes und für die Menünavigation kennen X-T2- und X-Pro2-Fotografen bereits. Das AF-Messfeld lässt sich per Touch auswählen – wie inzwischen üblich, auch im Sucherbetrieb, wobei der Touch-AF-Bereich begrenzt werden kann, um den berüchtigten „Nasen-AF“ zu vermeiden. Der Touchscreen kann außerdem zum Auslösen genutzt werden („Touch-Shot“, deaktivierbar) und im Wiedergabemodus zum Blättern und Vergrößern per Spreizgeste. Die Menüs sind nicht komplett per Touch bedienbar, lediglich das Quick-Menü reagiert auf Berührungen.

Fuji X-H1 mit Monitor

Der Monitor der X-H1 ist beweglich gelagert, aber nicht für Selfies geeignet.

© Fujifilm

Den 3,0-Zoll-Monitor kann man wie von der X-T2 gewohnt nicht nur nach unten und oben, sondern auch zur Seite klappen, sodass er bei Hochformataufnahmen vom Stativ gut ablesbar ist. Die Selbstportrait-Position oder ein Umklappen zum Schutz vor dem Verkratzen unterstützt der Mechanismus aber nicht. Beeindruckend ist der große und helle OLED-Sucher: Mit einer Auflösung von 3,69 Mio. Punkten überbietet er die X-T2 deutlich und gehört zu den besten Suchern, die aktuell verbaut werden. Eine Bildwiederholrate von 100 fps garantiert eine flüssige Darstellung. Dass er minimal kleiner ist (Vergrößerung 0,75x statt 0,77x) stört kaum.

Neu ist die sich auf Monitor und Sucher auswirkende Option „Natürliche Live-Ansicht“ die ein weniger kontrastreiches Bild mit besserer Zeichnung in Schatten und Lichtern zeigt, das näher an einem optischen Sucher liegt. Nachteil: Das aufgenommene Bild kann von der Live-Ansicht abweichen. Sucher und Monitor zeigen auf Wunsch eine 3D-Wasserwaage an. Selbstverständlich ist die Kamera mit über 100 Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser geschützt und bis minus 10° Celsius funktionstüchtig.

Fuji X-H1 mit sensorbasierter Bildstabilisierung

Die wichtigste Neuerung bei der Ausstattung ist die sensorbasierte Bildstabilisierung (In Body Image Stabilization, IBIS). Sie kompensiert Bewegungen auf allen gängigen fünf Achsen und soll eine Effektivität von mehr als fünf Blendenstufen erreichen. Besonders interessant ist dies natürlich für Objektive ohne Bildstabilisator, wie das lichtstarke Standardzoom XF 2,8/16-55 mm. Mit ihm haben wir den Test bei 55 mm, also kleinbildäquivalenten 82,5 mm gemacht. Aus der Hand waren fast alle Aufnahmen mit 1/8 s (rund 3,5 Blendenstufen Gewinn gegenüber der klassischen Verwacklungsregel) scharf, danach stieg der Ausschuss deutlich an, wobei vereinzelt auch noch Aufnahmen mit 1/4 s (rund 5 Blendenstufen) den Test bestanden.

Noch besser fielen die Ergebnisse mit dem optisch stabilisierten XF 2,8/50-140 mm OIS bei kleinbildäquivalenten 210 mm aus. Hier waren die meisten Aufnahmen bis zu 1/15 s scharf (knapp 4 Stufen), während bei 1/8 s (knapp 5) noch etwa die Hälfte und bei 1/4 s (knapp 6 Stufen) nur sehr wenige unverwackelte Bilder entstanden. Die Kamera entscheidet übrigens für jedes Objektiv individuell, welche Achsen vom Sensor und welche vom objektivseitigen Stabilisator ausgeglichen werden, der Fotograf kann also nicht manuell zwischen den beiden Stabilisatoren wählen.

Überarbeitet hat Fuji den mechanischen Verschluss, der sehr leise und vibrationsarm ist. Für noch weniger Erschütterungen lässt er sich mit einem ersten elektronischen Verschlussvorhang kombinieren und auch komplett lautloses Auslösen mit einem reinen E-Verschluss ist möglich. Hierbei steht als kürzeste Verschlusszeit 1/32.000 s (statt 1/8000 s) zur Verfügung. Nachteil: Der Blitz lässt sich wie üblich nicht mit dem E-Verschluss kombinieren, bei Verschlusszeiten kürzer als 1/125s kommt es bei Leuchtstoffröhrenlicht zu Streifenbildungen und bei sich schnell bewegenden Motiven können Verzerrungen auftreten (Rolling-Shutter-Effekt). Schon von vielen anderen Herstellern bekannt und nun auch bei Fuji zu finden ist der Modus zur Flimmerreduzierung für Aufnahmen unter Kunstlicht. Diese Funktion sorgt dafür, dass die Kamera nach einer Korrekturzeit in dem Moment auslöst, in dem die Belichtung zur ermittelten Belichtungszeit passt. Bei Aufnahmen mit E-Verschluss lässt sie sich nicht aktivieren.

Fujfilm X-H1 mit 4K

Die Videofähigkeiten seiner X-Kameras hatte Fuji zuletzt immer mehr ausgebaut, mit der X-H1 gehen die Japaner einen Schritt weiter. So nimmt die Kamera erstmals im Cinema-4K-/17:9-Format auf (4096 x 2160 Pixel, 24p bis zu 200 Mbit/s). Herkömmliches 4K mit 16:9 (3840 x 2160 Pixel) lässt sich mit bis zu 30p aufnehmen, wobei die maximale Datenrate ebenfalls 200 Mbit/s beträgt. Bei 4K wird das Bildfeld leicht gecroppt.

Ungewöhnlich ist, dass sich auch bei Full-HD eine 17:9-Variante (2048 x 1080 Pixel, 30p) auswählen lässt. Das klassische Full-HD gelingt mit 1920 x 1080 Pixeln und bis zu 60p (maximal 100 Mbit/s). In Full-HD kann die Kamera aber auch bis zu 5fache Zeitlupen aufnehmen (120p-Aufzeichnung mit 24p-Wiedergabe). Neu ist die speziell für Video gedachte, aber auch für Fotos nutzbare Filmsimulation „Eterna“. Der ursprünglich für Spielfilme entwickelte Farbnegativfilm erzeugt auch in der digitalen Variante relativ weiche und in Kontrast und Farbsättigung reduzierte Bilder, die sich gut für die Nachbearbeitung eignen. Die Länge der 4K-Aufzeichnung ist übrigens standardmäßig auf 15 Minuten begrenzt, bei Full-HD sind es 20 Minuten.

Mit dem optionalen Batteriegriff VPB-XH1, der zwei Akkus fasst, lässt sich die Dauer auf knapp 30 Minuten verlängern. Er bringt auch einen Kopfhöreranschluss zur Audiokontrolle mit. Die interne Aufzeichnung auf Speicherkarte erfolgt mit einer 4:2:0-Farbunterabtastung und 8 Bit Farbtiefe, bei der externen Aufzeichnung per HDMI steht auch 4:2:2 zur Verfügung, aber ebenfalls nur mit 8 Bit. Weitere professionelle Videofunktionen sind die F-log- und Timecode-Aufzeichnung.

Fujifilm X-H1 von oben

Die Fujifilm X-H1 ist 139,8 mm breit.

© Fujifilm

Auch den Hybrid-AF hat Fuji weiterentwickelt. So sind die Phasen-Detektions-Pixel nun bis -1 EV empfindlich und mit Objektiven bis zur Anfangsöffnung von Blende f/11 kompatibel, also auch mit lichtschluckenden Konvertern. Die Phasen-Detektionspixel decken einen recht großen Bereich ab: In der Höhe fast das ganze Bildfeld, in der Breite rund 61 Prozent. Der Rest wird ausschließlich vom Kontrast-AF erfasst, der auch bei weniger Licht funktionieren sollte; Fuji gibt hier aber keine EV-Werte an. Wie schon in der X-T2 sind auch bei der X-H1 AF-Presets für verschiedene Bewegungs- bzw. Sport-Arten hinterlegt. Neben der Gesichtserkennung steht außerdem ein Augen-AF zur Verfügung. Auch bei der Video-Aufzeichnung funktioniert der AF gut und verlagert die Schärfe sanft und weitgehend ohne Pumpen.

Zur insgesamt hervorragenden Ausstattung der X-H1 tragen auch die zahlreichen Filmsimulationen (inklusive Filmkorn), der integrierte Raw-Konverter, Intervallaufnahmen, Mehrfachbelichtungen, manuelle Fokushilfen (Peaking und digitales Schnittbild), Schwenkpanoramen, diverse Bracketing-Optionen (Helligkeit, ISO, Filmsimulation und Weißabgleich), schnelle Schnittstellen (USB 3.0 zum Computer und UHS-II für Speicherkarten) sowie Wi-Fi und Bluetooth bei. Einen eingebauten Blitz hat die Kamera nicht, Fuji liefert aber den kleinen Aufsteckblitz EF-X8 mit, der den Strom aus der Kamera zieht und auch als Master für die drahtlose Blitzsteuerung genutzt werden kann.

Belegbilder mit der Fuji X-H1

Geschwindigkeit und Bildqualität der Fuji X-H1

Die X-H1 ist beeindruckend schnell: Im Labor haben wir mit dem XF 2,8/16-55 mm eine Auslöseverzögerung von 0,12 s bis 0,15 s mit Einzel-AF gemessen. Das ist nochmal etwas besser als bei den anderen ebenfalls sehr schnellen X-Modellen und auch herstellerübergreifend einer der besten Werte. Serien schießt die Kamera wie von Fuji versprochen bei Nutzung des elektronischen Verschlusses mit 14 Bildern/s, wobei prinzipiell der Autofokus nachgeführt wird – je nach Motivsituation kann die Frequenz im AF-C-Modus aber sinken. Mit mechanischem Verschluss sind 8 Bilder/s möglich, die sich mit Hilfe des Batteriegriffs auf 11 Bilder/s beschleunigen lassen. Auch der Pufferspeicher ist ausreichend groß. Je nach Einstellung haben wir mit der aktuell schnellsten SD-Karte folgende Anzahl an Bildern in Folge gemessen:
• --14 Bilder/s mit E-Verschluss: 40 JPEGs, 26 verlustfrei komprimierte oder 24 unkomprimierte Raws.
• --8 Bilder/s mit mechanischem Verschluss: >300 JPEGs, 56 verlustfrei komprimierte oder 38 unkomprimierte Raws.
• --11 Bilder/s mit mechanischem Verschluss und Batteriegriff: 77 JPEGs, 29 verlustfrei komprimierte oder 23 unkomprimierte Raws.

Die X-H1 nutzt den gleichen X-Trans-Sensor ohne Tiefpassfilter mit gut 24 Megapixeln wie ihre Schwestermodelle – nur die X-A5 kommt mit einem herkömmlichen CMOS-Sensor aus. Entsprechend gut ist die Bildqualität: Bis ISO 800 haben wir mit dem 60-mm-Makro einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent gemessen. Bei ISO 1600 fällt die Auflösung dann allerdings etwas stärker ab als bei der X-T2 und X-Pro2, um bei ISO 3200 und 6400 wieder ungefähr gleich zu ziehen. Beim Bildrauschen sind die Unterschiede zur hausinternen Konkurrenz gering: Es ist bei ISO 100 und 200 sehr niedrig und steigt dann gleichmäßig an, ab ISO 6400 tritt es recht deutlich störend in Erscheinung. Etwas enttäuschend sind die im Labor gemessenen JPEG-Dynamikwerte: Das Maximum beträgt in den Werkseinstellungen mit Standard-Bildstil 8,3 Blendenstufen (bei ISO 200 bis 800). Allerdings hängen diese Werte stark vom gewählten Bildstil ab. Außerdem bietet Fuji zwei Stufen zur Dynamikerweiterung an, die mit einer Erhöhung der ISO-Werte einhergehen (DR200 ab ISO 400 und DR400 ab ISO 800). Spätestens im Raw-Konverter lässt sich mehr Dynamik aus den Bildern herauskitzeln. Unter dem Strich liefert die X-H1 bis ISO 1600 eine sehr gute Bildqualität, die auch für größere Darstellungen geeignet ist. ISO 12.800 würden wir nur noch für kleine Abzüge empfehlen.

Fujifilm X-A5 im Test

Am ganz anderen Ende der Skala ist die X-A5 angesiedelt. Sie ist die preiswerteste, kleinste und leichteste X-Kamera. Auf den ersten Blick sieht sie hochwertig aus, wozu nicht zuletzt der silberne Metall-Look beiträgt. Tatsächlich besteht das Gehäusematerial aus Kunststoff und fühlt sich auch so an.

Fujifilm X-A5

Deutlich kleiner als die X-H1 und ohne Sucher: die X-A5.

© Fujifilm

Davon abgesehen ist der offensichtlichste Unterschied zum Rest des Testfeldes der fehlende Sucher. Der 3,0-Zoll-Touch-Monitor ist beweglich gelagert: um ca. 45 Grad nach unten und um 180 Grad nach oben in die Selbstportrait-Position. Eine 2D-Wasserwaage, Raster und Histogramm lassen sich auf dem Display einblenden. Als Bedienelemente stehen das Moduswahlrad, die Viererwippe, das Q(uick)-Menü, eine frei belegbare Funktionstaste und ein Einstellrad zur Verfügung. Den AF kann der Fotograf über den Touchscreen setzen, die Menüs sind dagegen nicht für Touch-Bedienung ausgelegt – im Gegensatz zur X-H1 auch nicht das Q-Menü.

Fuji X-A5 mit Monitor

Der Monitor der Fuji X-A5 lässt sich nach oben und unten kippen.

© Fujifilm

Für eine Einsteiger-Kamera ist die X-A5 gut ausgestattet. So gibt es die Fuji-typischen Funktionen wie Filmsimulationen (allerdings ohne den neuen Eterna und die Filmkornsimulation), einen elektronischen Verschluss mit lautlosem Auslösen, Mehrfachbelichtungen, Intervallaufnahmen, einen Augen-AF, Schwenkpanoramen, Peaking und einen integrierten Raw-Konverter.

Videomodus der Fuji X-A3

Neu gegenüber der X-A3 ist unter anderem der 4K-Videomodus, der allerdings nur 15 Bilder/s aufnimmt und damit keine flüssigen Videos produziert; die Qualität kann sich mit 100 Mbit/s allerdings sehen lassen und der Crop ist minimal. Bei Full-HD sind 60p und 40 Mbit/s möglich. 4fach-Zeitlupen nimmt die Kamera mit 100p und 1280 x 720 Pixeln auf, also nur der halben Auflösung im Vergleich zur X-H1. Das 4K-Video kann die X-A5 auch als Serienbildmodus und für Focus-Stacking nutzen. Letzteres ist aus einigen Panasonic-Kameras bekannt. Die X-A5 fährt zu diesem Zweck im Modus „Mehrfachfokussierung“ in einem Video alle Fokuspunkte ab. In der Bildwiedergabe werden die einzelnen Frames dann zu einem Bild mit maximaler Schärfentiefe verrechnet.

Wie bei Panasonic ist es auch möglich, nur eine Auswahl der AF-Messfelder für das Stacking heranzuziehen, sodass beispielsweise bei Makroaufnahmen das eigentliche Motiv komplett scharf ist, aber der Hintergrund unscharf bleibt. Außerdem kann man einen Einzelframe mit der gewünschten Schärfeebene aus dem Video auswählen und speichern – ähnlich der Post-Focus-Funktion von Panasonic. Noch eine Ähnlichkeit zu Panasonics 4K-Foto-Funktionen: Mit der Einstellung „Voraufnahme“ nimmt die Kamera bei halb gedrücktem Auslöser im 4K-Serienbildmodus in einen temporären Speicher auf, beim Durchdrücken des Auslösers werden dann auch die zurückliegenden Bilder auf die Speicherkarte gebannt. Weitere Neuerungen sind der Anschluss für ein externes Mikrofon und die Filtereffekte „Dunst entfernen“ und „HDR Kunst“ – insgesamt stehen nun 17 Filter (darunter auch Miniatur und Farbauszüge) zur Verfügung. Erweitert hat Fuji die Belichtungskorrektur, die nun eine Korrektur um 5 statt 3 Blendenstufen ermöglicht. Das Wi-Fi-Modul wurde um Bluetooth 4.1 erweitert, das eine permanente Kopplung der Kamera mit einem Smartphone oder Tablet ermöglicht. Beeindruckend ist die Akkulaufzeit, die mit 450 Aufnahmen die beste im Testfeld ist.

Karussell, Bewegung

Das neue Kitobjektiv hat im Weitwinkel eine überraschend gute Bildqualität.
Kamer: Fuji X-A5, Objektiv: XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS, Einstellungen: 15 mm, f/22, 1 s, ISO 200, Velvia.

Foto: © Andreas Jordan

Geschwindigkeit und Bildqualität der Fujifilm X-A5

Die X-A5 ist deutlich langsamer als die X-H1. Mit dem neuen Kitobjektiv XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ haben wir eine Auslöseverzögerung von knapp 0,5s gemessen, etwa genau so lang wie bei der Vorgängerin X-A3. Der Serienbildmodus ist mit 5,5 Bildern/s für die meisten Einsatzbereiche ausreichend schnell, allerdings ist der Pufferspeicher recht klein (16 JPEGs, 6 Raws). Erstmals setzt Fuji auch in der günstigen X-A-Serie auf einen Hybrid-Autofokus, was sich positiv bei der AF-Nachführung im Serienbildmodus bemerkbar macht. Während die X-A3 mit Kontrast-AF im kontinuierlichen Modus nur noch 1,6 Bilder/s schießt, haben wir bei der X-A5 4,8 Bilder/s gemessen. Dass der Hybrid-AF nicht so gut ist wie bei der X-H1 zeigt sich unter anderem im Videomodus: Fokusverlagerungen erfolgen hier vor allem bei wenig Licht mit deutlichem Pumpen.

Bei der Bildqualität liegt die X-A5 mit herkömmlichem CMOS-Sensor nur etwas hinter der X-H1 und den restlichen Kameras im Testfeld, die Fujis eigenen X-Trans-Sensor ohne Tiefpassfilter nutzen. Die Auflösung der X-A5 fällt niedriger aus und erreicht einen maximalen Wirkungsgrad von 83 Prozent. Das Rauschverhalten ist dagegen fast identisch mit der X-H1 und bleibt bis ISO 3200 relativ unauffällig. Sogar besser als bei der X-H1 ist der JPEG-Dynamikumfang, der rund neun Blendenstufen erreicht. Anfälliger ist die X-A5 dagegen für Artefakte: Die Schulnote beträgt 4,5 statt 3,5.

FAZIT

Mit einer Endnote von 89 % ist die X-H1 eine der besten Systemkameras und überzeugt in fast allen Bereichen – auch wenn die Bildqualität nicht besser ist als bei den preiswerteren Schwestermodellen mit X-Trans-Sensor. Die X-A5 spielt in Sachen Handhabung, Ausstattung und Geschwindigkeit in einer niedrigeren Liga, hat aber ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer nicht auf Sucher und gute Verarbeitung verzichten will und trotzdem eine kleine und preiswerte Kamera sucht, dem empfehlen wir die X-E3 oder X-T20.

Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test (Fujifilm X-A5, Fujifilm X-E3, Fujifilm X-H1, Fujifilm X-Pro 2 (Firmware-Version 4), Fujifilm X-T2, Fujifilm X-T20).

Labormessungen: Anders Uschold

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Dieser Test wurde in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 5/2018 veröffentlicht.

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