12 gute Vorsätze für das Fotojahr 2024

Seien wir mal ehrlich: typische Neujahrsvorsätze sind meist schon vor dem 01. Januar zum Scheitern verurteilt. Mit diesen 12 Vorsätzen starten Sie aber inspiriert und motiviert in das Fotojahr 2024.

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Die ganze Welt der Fotografie

Buntes Bokeh vor schwarzem Hintergrund

Gute Vorsätze fürs neue Fotojahr, um mit der Kamera kreativ zu werden.

Foto: © Joshua Zettelmeier

Es ist an der Zeit uns auf die Themen zu konzentrieren, die uns wirklich interessieren – wie zum Beispiel Ideen für die eigene Fotografie im Jahr 2024. Sollten Sie momentan mit der nötigen Inspiration oder Motivation zu kämpfen haben, hilft Ihnen diese Liste mit Vorsätzen für das neue Fotojahr sicher weiter.

Weniger ist mehr

Die Idee, weniger zu fotografieren, mag im ersten Moment widersprüchlich erscheinen, wird aber bei Vielen Anklang finden. Es geht nicht darum, seltener mit der Kamera rauszugehen als sich vielmehr des „Spray & Pray“, also einfach draufhalten und hoffen, dass was dabei ist, zu entledigen.

Verlangsamen Sie sich und versuchen Sie an ihrem fotografischen Prozess zu arbeiten. Versuchen Sie ein Bild zu erstellen, es zu komponieren und sich ernsthaft Gedanken über Licht und Ausdruck zu machen, anstatt es einzufangen. Gehen Sie so oft es geht raus und fotografieren Sie, aber seien Sie dabei methodischer und überlegter, wie und wann Sie fotografieren.

„Bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, NICHT auf den Auslöser zu drücken.“

Andreas Feininger

Vorsätze für das Fotojahr: Einen Foto-Trip machen

Sie brauchen nicht Ihre Koffer packen und ein teures Flugticket kaufen, um diesen Vorsatz zu verwirklichen. Planen Sie einen Tagesausflug oder Wochenendtrip in den nächsten Nationalpark oder die nächstgrößere Stadt.

Der Punkt ist, dass Sie etwas Neues sehen und fotografieren. Stellen Sie sicher, dass Sie keinen Rückzieher machen und organisieren Sie den Trip zusammen mit einem Freund oder einer Freundin.

Der Hamburger Michel vor dramatischen Wolken

Entdecken Sie eine Stadt durch die Linse Ihrer Kamera.

Foto: © Joshua Zettelmeier

Den eigenen Stadtteil fotografieren

Nichts ist näher als der eigene Stadtteil. Gehen Sie raus und lernen Sie Ihren Stadtteil oder Ihre Stadt neu kennen – mit der Kamera. Egal wo Sie Porträts von verschiedenen Ladenbesitzern machen wollen, Straßenszenen einfangen oder sich für die Architektur Ihres Viertels interessieren.

Sie werden Ihre Umgebung auf eine neue Art und Weise kennen lernen, wenn Sie sich Ihre Wohngegend erstmal mit der Kamera erschließen (und dazu auch viele neue Bekantschaften machen).

Sich mehr auf das was vor einem liegt konzentrieren

Es muss nicht immer der große Trip in die Ferne sein. Ob es, wie gerade schon erwähnt, der eigene Stadtteil ist, der Beginn einer Porträtserie von den Liebsten oder eine komplett andere Idee, die sie verfolgen: Geschichten, Ideen und Inspirationen lauern überall und sind auch in heimischen Gefilden anzutreffen.

Und es gibt genügend Vorteile, sich auf die Fotografie vor der eigenen Haustür zu konzentrieren. Sie werden kein Problem damit haben mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, die An- und Abreise ist problemlos (noch dazu kostengünstig) und Sie lernen das eigene Land nochmal neu kennen.

Es ist wunderschön, gute Geschichten zu sehen, die vom Leben und Miteinander im deutschsprachigen Raum handeln.

Vorsätze für das Fotojahr: Ein Langzeitprojekt starten

Den Terminkalender mit einzelnen Shootings zu füllen ist gut, kann aber zur Qual werden, wenn es darum geht, ständig neue Ideen zu entwickeln. Ein langfristigeres Projekt, an dem Sie mehrere Monate arbeiten können, hilft sicherzustellen, dass Sie kreativ nicht stecken bleiben.

Auch wenn Sie mal nicht raus können, um neue Fotos für das Projekt zu schießen, können Sie an der Bildauswahl arbeiten und künftige Termine planen. Machen Sie sich bei der Planung eines Langzeitprojekts eine Vorstellung davon, wie das Endprodukt ungefähr aussehen soll. Sei es ein Buch, eine Galerieausstellung oder einfach nur eine Sammlung von Fotos, die Sie zu Hause aufhängen möchten.

Mit nur einer Festbrennweite fotografieren 

So wie viele Fotografen, habe auch ich zu viel Equipment. Viele von uns haben mindestens zwei Bodies, ein paar Blitze und eine Vielzahl an verschiedenen Zoomobjektiven und Festbrennweiten. Das ist super, wenn man einen Auftrag hat, es schnell gehen muss und man nicht ständig Objektive wechseln muss.

In meiner Freizeit und bei persönlichen Arbeiten, versuche ich aber so wenig Equipment wie möglich zu benutzen (und erst recht keine Zoom-Linsen). Probieren Sie es aus!

Machen Sie einen Fotospaziergang und nehmen Sie nichts mit, außer Ihre Kamera und eine 35mm oder 50mm Festbrennweite und achten Sie darauf, was das mit Ihnen macht. Vielleicht fotografieren Sie sogar ein ganzes Projekt damit. Festbrennweiten sind genial, wenn es darum geht, Sie in Ihrem kreativen Schaffensprozess zu fördern.

Ein neues Format oder System ausprobieren

Das Erlernen des Kamerasystems eines anderen Herstellers kann eine nützliche Möglichkeit sein, Ihre Fotografie zu verbessern. Ebenso kann es nützlich sein, eine Weile ein gänzlich anderes Format auszuprobieren.

Die Auseinandersetzung mit einem neuen System oder Format wird Sie zwingen, langsamer zu werden und darüber nachzudenken, was Sie tun und warum Sie es tun. Als Ergebnis werden Sie sich mehr auf den Prozess bei der Erstellung eines Bildes konzentrieren.

Ricoh KR-10 Analogkamera

Setzen Sie sich mit einem neuen System auseinander. Greifen Sie zum Beispiel mal wieder zur Analogkamera und entschleunigen Sie Ihren Fotoprozess.

Foto: © Joshua Zettelmeier

Am besten leihen Sie sich für eine Weile ein anderes Kamerasystem aus und versuchen so es besser kennen zu lernen. Sie wollten schon immer mal mit einer digitalen (oder analogen) Hasselblad fotografieren? Machen Sie es! (Aber stellen Sie sicher, dass Sie versichert sind).

Im Fotojahr 2024 weniger auf Social Media teilen

Der wahre Wert eines „Gefällt mir“ ist eigentlich gleich Null. Interaktion ist großartig und sicherlich von Vorteil, aber viel zu oft kommt es vor, dass wir unsere Arbeit nur daran messen, wie viele Likes man in einem Social Media Beitrag erhalten hat.

Würde es also nicht viel mehr Sinn machen, sich im neuen Jahr damit auseinanderzusetzen, was einen hinter der Kamera glücklich macht? Social Media hat das Teilen von Fotos zu einem grundlegenden Teil des fotografischen Schaffensprozesses gemacht. Überdenken Sie aber mal die Art und Weise, wie Sie auf Social Media Bilder teilen. Überlegen Sie sich, was Sie eigentlich daraus machen möchten.

Vorsätze für das Fotojahr: Weniger Smartphone, mehr Kamera

Irgendeine Kamera hatte ich immer dabei. Entweder hing sie mir um den Hals oder war in irgendeiner Jacken- oder Hosentasche. Jetzt laufe ich nur noch mit meinem Smartphone durch die Gegend und versuche, alles einzufangen.

In einem anderen Artikel habe ich geschrieben, dass Smartphones die modernen Point-and-Shoot-Kameras sind und mächtige Geräte. Das stimmt auch - und dennoch sind sie, meiner Meinung nach, nicht das Äquivalent einer „richtigen“ Kamera. Mein Vorsatz ist, dieses Jahr wieder mehr mit einer klassischen Kamera durch die Gegend zu laufen.

Das FOAM in Amsterdam besuchen

Das Fotografiemuseum Amsterdam (FOAM) ist eine großartige Anlaufstelle für internationale Fotokunst. Es ist mitten in der Stadt, vermittelt immer wieder neue großartige fotografische Denkansätze und hat einen Umfang, der es Ihnen erlaubt alles in einer Stunde zu sehen, oder mehrere Stunden dort zu verbringen.

Mehr mit Fotobüchern auseinandersetzen

Fotobücher sind nicht nur nett anzusehen, sondern sind essenziell für jede Person, die sich ernsthaft für Fotografie interessiert. Sie haben mir geholfen, mit mehr Leidenschaft zu fotografieren.

Es gibt so viele verschiedene Stile und Herangehensweisen, dass Sie definitiv Dinge finden werden, die Sie inspirieren werden und von denen Sie lernen können. Fotobücher sind keine Tutorials oder allgemeine Anleitungen wie Sie zu fotografieren haben, es werden eigenständige Geschichten abgebildet, die Sie dazu anregen werden, über die Fotografie, den Fotografen und das Thema nachzudenken.

Kaufen Sie Bücher. Die müssen auch nicht neu sein und wenn Sie keine Fotobücher kaufen wollen oder können, gehen Sie in die örtliche Bibliothek oder Galerie und Blättern dort durch die Bücher. Man kann sich den ganzen Tag etwas online ansehen, aber es gibt nichts besseres, als einen gut gemachten Druck auf Papier zu betrachten.

Der Fotograf Alec Soth spricht auf seinem Youtube Channel über Fotobücher und ihre Bedeutung.

In Fotojahr 2024 auf einen Berg steigen

Was hat Wandern oder Bergsteigen mit Fotografie zu tun? Erstmal gar nichts. Aber es gibt wenige Sachen, die mich persönlich so erfüllen, wie früh morgens loszugehen und mitzubekommen, wie die Natur um einen herum langsam zum Leben erwacht.

Suchen Sie sich eine Tour aus, die ihrem Fitnesslevel entspricht. Egal ob einige Kilometer auf den Berg hoch oder eine kurze Runde durch den nächstgelegenen Wald. Treten Sie heraus aus Ihrer Komfortzone und planen eine morgendliche Wanderung.

Stehen Sie noch vor Sonnenaufgang auf, packen Sie Ihre Kamera ein und gehen Sie los. Wenn Sie an Ihrem Ziel angekommen sind, werden Sie gewiss ein super Foto vom Sonnenaufgang machen und sich am Ende über den heißen Kaffee aus der Thermoskanne freuen.

Haben Sie alle ein schönes und erfolgreiches Jahr 2024!

Julius Schien

Fotojournalismus- und Dokumentarfotografie-Student Julius Schien hat die Redaktion fotoMAGAZIN unterstützt.

überarbeitet von:

Joshua Zettelmeier

Joshua Zettelmeier studiert Online-Redaktion an der TH Köln und ist leidenschaftlicher Hobby-Fotograf. Als Teil seines Praxissemesters hospitierte der gebürtige Unterfranke drei Monate in der Online-Redaktion des fotoMAGAZINs und ist seitdem studentischer Mitarbeiter. Außerdem spielt er Beachvolleyball.

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