Kooperation mit fotografischer Tradition
Im Oktober 2025 gaben Realme und Ricoh Imaging ihre strategische Zusammenarbeit bekannt. Die Partnerschaft wurde über mehrere Jahre vorbereitet und geht weit über ein reines Marketingprojekt hinaus. Entwickelt wurde sie von Ricohs Ingenieuren der GR-Serie gemeinsam mit Realmes Kamerateam. Ziel ist es, die Authentizität und Spontaneität klassischer Straßenfotografie auf das Smartphone zu übertragen.
Ricoh brachte dabei seine Erfahrung in Optikentwicklung, Farbalgorithmen und Bildverarbeitung ein. Realme integriert die GR-Philosophie erstmals in zwei Modelle – das Realme GT 8 und das leistungsstärkere GT 8 Pro – mit Fokus auf natürliche Farben, kurze Reaktionszeiten und ein Bediengefühl, das an klassische Kompaktkameras erinnert.
GR-Technologie im Realme GT 8 Pro
Das Realme GT 8 Pro übernimmt zentrale Elemente der Ricoh-GR-Reihe: Die Kamera-App bietet einen speziellen GR-Modus, filmähnliche Farbprofile sowie Brennweiten von 28 mm und 40 mm, die an das Vollformat angelehnt sind. Hinzu kommen ein authentisches Auslösegeräusch und eine minimalistische Benutzeroberfläche im Stil klassischer GR-Kameras.
Die technische Kooperation wurde von beiden Unternehmen gemeinsam umgesetzt. Ricoh-Ingenieure testeten reale Prototypen und definierten Qualitätsstandards, an denen sich die Kamera des Realme GT 8 Pro orientiert. Ziel ist ein realistischeres, weniger „überprozessiertes“ Bildergebnis – ein Ansatz, der sich klar von der aktuellen KI-getriebenen Smartphone-Fotografie absetzt.
Snap Focus – Street Photography auf Knopfdruck
Ein Highlight der neuen Kamera ist der „Snap Focus“. Diese Funktion, bekannt aus der Ricoh GR-Serie, erlaubt es, eine feste Fokusdistanz vorzuwählen. Beim Auslösen wird das Bild dann sofort aufgenommen, ohne dass die Kamera neu fokussieren muss.
In der Praxis ist das ideal für spontane Straßenszenen oder Reportagefotografie. Ob Passanten, Bewegung oder flüchtige Momente – durch den voreingestellten Schärfebereich lassen sich Szenen direkt einfangen, ohne Verzögerung. Damit greift Realme erstmals eine klassische Fotografentechnik auf, die bislang Kompaktkameras vorbehalten war.
Technische Daten und Ausstattung
Das Realme GT 8 Pro ist als Flaggschiff konzipiert und bietet ein Triple-Kamerasystem mit 50 MP Hauptsensor, 200 MP Telekamera und 50 MP Ultraweitwinkel. Der Snapdragon 8 Elite Gen 5 sorgt für Leistung, unterstützt von bis zu 16 GB RAM und 1 TB Speicher. Das AMOLED-Display erreicht 7.000 Nits Spitzenhelligkeit und eine Bildwiederholrate von 144 Hz. Der 7.000 mAh starke Akku lässt sich mit 120 W kabelgebunden oder 50 W kabellos laden.
Das Realme GT 8 nutzt denselben Prozessor in leicht reduzierter Konfiguration. Es richtet sich an Anwender, die von der GR-Technologie profitieren wollen, aber auf den hohen Preis des Pro-Modells verzichten möchten. Unterschiede gibt es vor allem beim Kamerasystem – das Standardmodell verzichtet auf die 200-MP-Telekamera und das modulare Kameradesign.
Ausblick: Mehr als eine Partnerschaft
Mit der GT-8-Serie startet nicht nur eine neue Smartphone-Generation, sondern auch eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen klassischer Kameratechnik und mobiler Innovation. Beide Unternehmen haben angekündigt, ihre Kooperation im Bereich der Smartphone-Fotografie fortzusetzen und weitere Modelle zu planen.
Die Allianz zeigt, dass Realme sich als ernstzunehmender Player im Premiumsegment etabliert – und dass Ricohs fotografische DNA auch in der digitalen Gegenwart neue Bedeutung gewinnt.
Nach der Markteinführung in Asien soll die GT-8-Serie in den kommenden Wochen schrittweise weltweit verfügbar werden. Realme zielt damit vor allem auf Europa, Indien und den US-Markt – Regionen, in denen auch Wettbewerber wie Xiaomi, Oppo und Vivo ihre neuen Topmodelle mit Leica- und Hasselblad-Kameras positionieren. Während das Xiaomi 17 Pro und das Oppo Find X9 Pro auf Kooperationen mit etablierten Kameramarken setzen, betont Realme mit Ricoh einen stärker fotografischen Ansatz. Das GT 8 Pro will sich dadurch als Alternative für Nutzer profilieren, die Wert auf echte Bildgestaltung statt auf KI-Effekte legen.
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