Alle Kameras des Nothing Phone 3 lösen einheitlich mit 50 Megapixeln auf – von der Selfie-Kamera bis zum neuen Teleobjektiv mit 60-fach Digitalzoom.
© Nothing Technologies Ltd.Nothing Technologies hat mit dem neuen Nothing Phone 3 einen großen Sprung gewagt. Das am 1. Juli 2025 vorgestellte Smartphone markiert den Einstieg des Londoner Unternehmens in die Oberklasse und stellt gleichzeitig den bisher größten Entwicklungsschritt in der kurzen Geschichte der Marke dar. Mit einem vollwertigen Triple-Kamera-System, einer innovativen LED-Matrix anstelle der bekannten Glyph-Beleuchtung und einer durchdachten Flaggschiff-Ausstattung will das Nothing Phone 3 etablierte Konkurrenten von Samsung, Apple und Google herausfordern.
Nothing Phone 3 Kamera: Vom Dual- zum Triple-System mit Teleobjektiv
Der größte Fortschritt zeigt sich zweifellos bei der Kameraausstattung. Während das Vorgängermodell noch mit einem klassischen Dual-System aus Haupt- und Ultraweitwinkelkamera auskommen musste, setzt das Nothing Phone 3 erstmals auf ein vollwertiges Triple-System. Alle drei Rückkameras lösen dabei einheitlich mit 50 Megapixeln auf – ein Konzept, das auch Premium-Hersteller wie Samsung bei ihren Galaxy-S-Modellen verfolgen.
Die Hauptkamera nutzt einen leistungsstarken Sony IMX882-Sensor mit lichtstark dimensionierter f/1.68-Blende und optischer Bildstabilisierung. Diese Kombination verspricht auch bei schwierigen Lichtverhältnissen rauscharme Aufnahmen mit natürlicher Farbwiedergabe. Ergänzt wird sie durch eine 50-MP-Ultraweitwinkelkamera mit f/2.2-Blende, die Landschafts- und Architekturaufnahmen einen dramatischen Weitwinkel-Look verleiht.
Das eigentliche Highlight stellt jedoch das neu hinzugekommene Periskop-Teleobjektiv dar. Mit f/2.68-Blende und ebenfalls optischer Bildstabilisierung ermöglicht es erstmals dreifachen optischen Zoom ohne Qualitätsverlust. Digital lässt sich die Vergrößerung sogar auf den 60-fachen Wert steigern – ein Bereich, der bisher Premium-Flaggschiffen vorbehalten war. Damit schließt Nothing eine wichtige Lücke in seinem Portfolio und macht das Nothing Phone 3 auch für Fotografen interessant, die Wert auf Flexibilität bei der Brennweite legen.
Auch die Frontkamera erfuhr eine deutliche Aufwertung. Mit 50 Megapixeln und f/2.2-Blende löst sie erheblich höher auf als die 32-MP-Kamera des Vorgängers. Elektronische Bildstabilisierung sorgt für verwacklungsfreie Selfies, während 4K-Videoaufnahme mittlerweile zum Standard gehört. Besonders für Content Creator und Social-Media-Enthusiasten dürfte diese Verbesserung spürbare Vorteile bringen.
KI-Features und Bildqualität im Detail
Der Hersteller setzt beim Nothing Phone 3 verstärkt auf künstliche Intelligenz zur Bildverbesserung. Die hauseigene TrueLens Engine 4 analysiert Szenen in Echtzeit und optimiert Parameter wie Belichtung, Kontrast und Farbsättigung automatisch. Das Ultra XDR-Feature erweitert den Dynamikumfang erheblich und sorgt für ausgewogene Belichtung auch bei extremen Lichtverhältnissen – etwa beim Fotografieren gegen die Sonne oder in sehr dunklen Umgebungen.
Besonders gelungen ist der Portrait Optimiser, der für natürliche Porträtfotos mit überzeigendem Bokeh-Effekt sorgt. Anders als bei vielen Konkurrenzmodellen wirkt die Freistellung nicht übertrieben oder künstlich, sondern ahmt den Look hochwertiger Objektive nach. Die KI erkennt dabei zuverlässig Gesichter, Haare und Kleidung und berechnet den Unschärfeverlauf entsprechend.
Bei Videoaufnahmen setzt Nothing auf 4K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Die optische Bildstabilisierung der Haupt- und Telekamera reduziert Verwacklungen spürbar und ermöglicht auch handheld professionell wirkende Clips. Verschiedene Aufnahmemodi wie Zeitlupe oder Zeitraffer ergänzen die Videoausstattung sinnvoll.
Nothing Phone 3 Design: Transparenz trifft Nachhaltigkeit
Das charakteristische transparente Design, welches das Nothing Phone seit dem ersten Gerät prägt, bleibt auch beim dritten Modell erhalten. Allerdings hat das Unternehmen die Optik behutsam weiterentwickelt. Was direkt auffällt: Die Kameralinsen wurden asynchron angeordnet, die Telekamera rutscht links aus dem Raster. Das neue LED-Display auf der Rückseite sorgt zudem für einen frischen Akzent. Nothing verwendet dabei verstärkt recycelte Materialien und verzichtet komplett auf Plastik in der Verpackung – ein Zeichen für wachsendes Umweltbewusstsein.
Die transparente Rückseite des Nothing Phone 3 zeigt das neue Kamera-Layout mit Triple-Kamera-System mit 50-MP-Hauptkamera, Ultraweitwinkel und Periskop-Teleobjektiv für 3-fach optischen Zoom.
© Nothing Technologies Ltd.Mit einer IP68-Zertifizierung übersteht das 218 Gramm schwere Gerät problemlos Staub und Wasser. Die Abmessungen von 160,6 × 75,6 × 8,99 Millimetern liegen im Bereich aktueller Flaggschiffe und sorgen für eine ausgewogene Handhabung. Corning Gorilla Glass 5 schützt das Display vor Kratzern und kleineren Stürzen, auch wenn neuere Versionen des Schutzglases mittlerweile verfügbar wären.
Die wohl markanteste Designänderung betrifft das Glyph-Interface. Die charakteristischen LED-Streifen früherer Modelle weichen einer kreisrunden LED-Matrix mit 489 Mikro-LEDs. Dieses innovative Display zeigt nicht nur Uhrzeit, Akkustand und Benachrichtigungen an, sondern kann sogar kleine Spiele darstellen oder individuelle Animationen abspielen. Ein Sensorbutton auf der Rückseite ermöglicht die Steuerung verschiedener Modi, ohne das Hauptdisplay berühren zu müssen.
Nutzer können eigene Fotos, Animationen oder Muster für verschiedene Kontakte und Apps hinterlegen. Nothing stellt zudem ein SDK bereit, das Entwicklern ermöglicht, eigene Anwendungen für die LED-Matrix zu programmieren. Diese Community-Orientierung könnte sich als wichtiger Differenzierungsfaktor erweisen.
Display und Leistung des Nothing Phone 3
Das 6,67 Zoll große AMOLED-Display löst mit 2800 × 1260 Pixeln auf und erreicht damit eine Schärfe von rund 460 ppi. Die adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz sorgt für flüssige Animationen beim Scrollen und Gaming. Mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 4.500 nits bleibt das Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar – ein wichtiger Vorteil für Outdoor-Fotografen.
Als Antrieb dient Qualcomms Snapdragon 8s Gen 4, ein Octa-Core-Prozessor mit Taktraten bis 3,2 GHz. Während dieser Chip nicht ganz an die Leistung der absoluten Top-SoCs heranreicht, bietet er dennoch mehr als ausreichend Power für alle Alltagsaufgaben und anspruchsvolle Spiele. Je nach gewählter Variante stehen 12 oder 16 GB RAM zur Verfügung, ergänzt um bis zu 8 GB virtuellen Arbeitsspeicher. Der interne UFS-3.1-Speicher fasst wahlweise 256 oder 512 GB, lässt sich jedoch nicht per MicroSD-Karte erweitern.
Der 5.150-mAh-Akku lädt per Kabel mit 65 Watt und erreicht damit praxistaugliche Ladezeiten. Kabelloses Laden erfolgt mit 15 Watt nach Qi-Standard. Praktisch ist die Reverse-Charging-Funktion, die andere Geräte mit 7,5 Watt (kabelgebunden) oder 5 Watt (kabellos) versorgen kann – ideal für Kopfhörer oder Smartwatches.
Software und Konnektivität
Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 und bringt einige interessante Eigenentwicklungen mit. Die KI-Features „Essential Search“ und „Essential Space“ ergänzen die Bedienung um intelligente Suchfunktionen und schnelle Notiz-Tools. Besonders hervorzuheben ist Nothings Update-Versprechen: Fünf Jahre Android-Updates und sieben Jahre Sicherheitspatches sorgen für langfristige Nutzbarkeit – ein wichtiger Faktor angesichts des nicht gerade niedrigen Preises.
Bei der Konnektivität setzt das Nothing Phone 3 auf modernste Standards. 5G unterstützt ein breites Frequenzspektrum, während WiFi 7 mit Tri-Band-Unterstützung inklusive 6-GHz-Bereich für schnelle drahtlose Verbindungen sorgt. Bluetooth 6.0, NFC und GPS mit L1+L5-Frequenzen sowie Unterstützung aller gängigen Satellitensysteme gehören ebenfalls zur Ausstattung. Dual-SIM funktioniert über die Kombination aus eSIM und physischer Nano-SIM.
Ein In-Display-Fingerabdrucksensor und Face Unlock bieten verschiedene Entsperrmöglichkeiten. Stereo-Lautsprecher sorgen für überraschend guten Klang, auch wenn Audiophile den fehlenden 3,5-mm-Klinkenanschluss bedauern werden. Auch auf FM-Radio verzichtet Nothing – ein Tribut an das schlanke Design.
Nothing Phone 3 Preis und Marktpositionierung
Mit Preisen von 799 Euro für die 256-GB-Version und 899 Euro für das 512-GB-Modell positioniert sich das Nothing Phone 3 klar im Premium-Segment. Damit konkurriert es direkt mit etablierten Flaggschiffen, muss sich aber nicht vor Vergleichen scheuen. Die Kombination aus innovativem Design, solider Kameraausstattung und langer Update-Garantie rechtfertigt den Preis durchaus.
Der Marktstart erfolgte im Juli 2025 zunächst in klassischem Schwarz und Weiß. Weitere Farbvarianten sind nicht ausgeschlossen, dürften aber aufgrund des transparenten Designs technisch anspruchsvoller umzusetzen sein.
Fazit zum Nothing Phone 3
Mit dem Phone 3 liefert Nothing sein bisher ausgereiftestes und ambitioniertestes Smartphone ab. Das Triple-Kamera-System mit Teleobjektiv schließt eine wichtige Lücke und macht das Gerät für ernsthafte Fotografen interessant. Die LED-Matrix setzt neue Akzente beim Design und bietet echten Mehrwert im Alltag. Preis-Leistung, Verarbeitung und Update-Garantie stimmen und positionieren das Nothing Phone 3 als ernstzunehmende Alternative zu etablierten Flaggschiffen. Für Foto-Enthusiasten, die Wert auf Individualität legen, dürfte das Nothing Phone 3 eine durchaus reizvolle Option darstellen.
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