Erdbeermond fotografiert 2018, am 28. Juni, über der Kathedrale von Ely, rund 30 km nördlich von Cambridge, Großbritannien.
© stock-adobe.com/AndrewWas ist der Erdbeermond – und woher stammt der Name?
Der sogenannte Erdbeermond ist kein wissenschaftlicher Begriff, sondern ein traditioneller Name für den Vollmond im Juni. Anders als oft vermutet, bezieht sich der Name jedoch nicht direkt auf die Farbe des Mondes. Er bezieht sich vielmehr auf den Beginn der Erdbeerernte im Juni.
Trotzdem kann der Erdbeermond rötlich oder orange erscheinen, besonders wenn er tief am Horizont steht. Diese Färbung entsteht durch die stärkere Streuung des Lichts in der Atmosphäre – ähnlich wie bei der untergehenden Sonne. Auch Begriffe wie „Honigmond“ oder „Rosenmond“ werden in diesem Zusammenhang verwendet.
Warum ist der Erdbeermond 2025 etwas Besonderes?
Zwar gibt es jedes Jahr im Juni einen Erdbeermond, doch 2025 fällt er mit einem seltenen astronomischen Effekt zusammen: der sogenannten Knotendrehung. Diese Veränderung in der Neigung der Mondbahn tritt nur etwa alle 18,6 Jahre auf. Aktuell verläuft die Bahn besonders tief, sodass der Mond beim Aufgang nur etwa elf Grad über dem Horizont steht.
Durch diese geringe Höhe wirkt der Erdbeermond besonders groß – ein Effekt, der durch visuelle Bezugspunkte wie Gebäude oder Bäume noch verstärkt wird. Es handelt sich um eine optische Täuschung, die jedoch für eindrucksvolle Bilder sorgt. Die nächste vergleichbare Konstellation gibt es erst wieder im Jahr 2043.
Wann und wo kann man den Erdbeermond 2025 sehen?
Der Erdbeermond ist in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 2025 gut sichtbar. In Köln beispielsweise geht die Sonne um 21:46 Uhr unter, der Mond erscheint etwa eine Stunde später – gegen 22:47 Uhr – am östlichen Horizont. Die beste Zeit für Beobachtung und Fotografie ist direkt nach dem Mondaufgang, solange der Mond noch tief steht.
Ein freier Blick nach Osten ist entscheidend. Besonders gut eignet sich ein höher gelegener Standort ohne Lichtverschmutzung, etwa ein Aussichtspunkt oder ein ländlicher Bereich. In der Stadt kann künstliche Beleuchtung das Erlebnis beeinträchtigen.
Welche Ausrüstung braucht man, um den Erdbeermond zu fotografieren?
Für gelungene Aufnahmen vom Erdbeermond braucht es keine Spezialkamera, wohl aber eine mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten – etwa eine Spiegelreflex- oder Systemkamera. Wichtig ist ein Teleobjektiv mit möglichst hoher Brennweite: Mindestens 200 Millimeter, besser 300 Millimeter oder mehr.
Ein stabiles Stativ ist unerlässlich, um Verwacklungen bei längeren Belichtungszeiten zu vermeiden. Zusätzlich empfiehlt sich ein Fernauslöser oder der Selbstauslöser der Kamera, um selbst kleinste Erschütterungen beim Auslösen zu verhindern. Bei Stativnutzung sollte der Bildstabilisator deaktiviert werden.
Welche Kameraeinstellungen sind ideal für eindrucksvolle Erdbeermond-Fotos?
Wer den Erdbeermond fotografieren möchte, sollte die Kamera im manuellen Modus betreiben, um Belichtung, ISO und Blende exakt einstellen zu können. Eine niedrige ISO-Zahl – idealerweise ISO 100 – sorgt für rauschfreie Bilder. Als Blendenwert bieten sich f/8 bis f/11 an, da viele Objektive in diesem Bereich besonders scharf abbilden.
Die Belichtungszeit variiert je nach Lichtverhältnissen. Während bei einem normalen Vollmond etwa 1/350 Sekunde ausreichend ist, kann beim Erdbeermond eine etwas längere Belichtung nötig sein. Das Licht ist durch den tiefen Stand gedämpfter. Es lohnt sich, mehrere Testaufnahmen zu machen und das Histogramm zu prüfen, um Unter- oder Überbelichtung zu vermeiden.
Wie stellt man den Fokus beim Erdbeermond fotografieren richtig ein?
Besondere Aufmerksamkeit verdient der Fokus. Der Autofokus moderner Kameras ist zwar leistungsfähig, kann jedoch bei schwachem Licht und wenig Kontrast – wie beim noch tief stehenden Mond – schnell an seine Grenzen kommen. Daher empfiehlt sich das manuelle Fokussieren.
Nutzen Sie dafür den Live-View-Modus der Kamera und vergrößern Sie den Bildausschnitt digital. So können Sie den Fokus präzise auf den Rand des Mondes legen, wo der Kontrast zwischen Himmels- und Mondfläche am höchsten ist. Ein korrekt gesetzter Fokus ist entscheidend für ein scharfes, detailreiches Mondbild.
Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Foto?
Der ideale Moment zum Erdbeermond fotografieren ist kurz nach dem Mondaufgang. Dann ist der Mond nicht nur rötlich gefärbt, sondern wirkt durch seine Nähe zum Horizont auch besonders groß. Dieser Zeitpunkt ist sowohl atmosphärisch als auch fotografisch am lohnendsten. Mit zunehmender Höhe nimmt dieser Effekt ab, und der Mond erscheint kleiner und heller.
Von wo sollte man den Erdbeermond fotografieren?
Ein Standort mit freiem Blick nach Osten und möglichst geringer Lichtverschmutzung ist entscheidend. Besonders gut geeignet sind ländliche Regionen, erhöhte Punkte oder offene Flächen wie Felder und Flussufer. Städte können durch künstliches Licht und bauliche Hindernisse die Sicht einschränken – eine kurze Fahrt ins Umland kann sich daher lohnen.
Wie ist beim Erdbeermond fotografieren in Sachen Bildkomposition zu beachten?
Ein technisch korrektes Foto reicht oft nicht aus – auch die Bildkomposition ist entscheidend. Achten Sie auf die Drittelregel, indem Sie den Mond leicht seitlich im Bild platzieren, statt ihn zentral zu setzen. Noch interessanter wirken Aufnahmen, wenn sie Vordergrundelemente wie Silhouetten von Bäumen, Gebäuden oder Türmen enthalten. Diese Elemente geben dem Bild Tiefe und verstärken die wahrgenommene Größe des Mondes.
Welche Rolle spielt das Wetter?
Klarer Himmel ist Voraussetzung für die Beobachtung und Fotografie des Erdbeermondes. Auch dünne Wolkenschleier können die Sicht beeinträchtigen. Deshalb ist es ratsam, die Wetterlage genau zu verfolgen und bei Bedarf kurzfristig in wolkenärmere Regionen auszuweichen. Besonders im Westen Deutschlands kann sich das Wetter im Juni schnell ändern.
Fazit: Warum sollte man den Erdbeermond 2025 nicht verpassen?
Der Erdbeermond 2025 ist ein seltenes Naturereignis, das durch die besondere Mondbahn-Konstellation nur alle 18,6 Jahre in dieser Form zu sehen ist. Wer ihn fotografisch festhalten möchte, sollte sich vorbereiten – mit passender Ausrüstung, fundiertem Wissen und einem gut gewählten Standort. Mit etwas Glück und einem klaren Himmel entstehen Bilder, die ebenso einzigartig sind wie das Ereignis selbst.
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