Sony Xperia 1 VI: Spitzen-Smartphone mit erweitertem Telezoom (aktualisiert)

Sony stellt die nächste Xperia-Generation vor. Neu beim Spitzenmodell Xperia 1 VI ist unter anderem das erweiterte optische Telezoom. Außerdem neu: das kleine Schwestermodell Xperia 10 VI. Am 15.6. aktualisiert um Testbericht und Beispielbilder.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Auf der Rückseite bringt das Xperia 1 VI drei Zeiss-Objektive mit; beim Tele handelt es sich um ein echtes optisches Zoom.

Auf der Rückseite bringt das Xperia 1 VI drei Zeiss-Objektive mit; beim Tele handelt es sich um ein echtes optisches Zoom.

Bild: Sony

Das Xperia 1 VI nutzt für die Hauptkamera den gleichen Sensor wie der Vorgänger Xperia 1 V (hier im Test). Es handelt sich um den „Exmor T for mobile“, einen in zwei Schichten aufgebauten Stacked-CMOS-Sensor im 1/1,35-Zoll-Format mit 52 Megapixel, von denen 48 effektiv genutzt werden. Diese werden standardmäßig per Pixel-Binning zu 12 Megapixeln zusammengefasst. Das dazugehörige Objektiv mit Zeiss-Label hat eine kleinbildäquivalente Brennweite von 24 mm bei Lichtstärke 1:1,9. Per Sensor-Crop lässt sich die Brennweite auf 48 mm verlängern. Dabei wird nur noch ein Viertel des Sensors genutzt, es bleiben aber 12 Megapixel erhalten – allerdings ohne Pixel-Binning, also mit entsprechend kleineren Pixeln und reduzierter Qualität.

Neues Telezoom

Ebenfalls unverändert ist die Superweitwinkelkamera (12 MP, 1/2,5-Zoll-Sensor, 2,2/16 mm). Getan hat sich dagegen etwas beim Telezoom. Als einziger Hersteller baut Sony seit dem Xperia 1 IV in seine Smartphones echte stufenlose optische Zoomobjektive ein. Beim Xperia 1 VI wurde das Zoom nun von 2,3-2,8/85-125 (Xperia 1 V) auf 2,3-3,5/85-170 mm erweitert. Der Bildsensor bleibt klein (1/3,5 Zoll, 12 MP). Das Objektiv zeichnet sich außerdem durch seine besonderen Makrofähigkeiten mit einer Naheinstellgrenze von nur vier Zentimetern aus.

Von den Alpha-Kameras hat Sony die Autofokustechnik mit Objekterkennung übernommen. So werden von allen Kameras menschliche Körper (mit einzelnen Gliedmaßen) sowie Menschen- und Tieraugen erkannt und verfolgt.

Die drei Kameras im Detail: Die kleinbildäquivalente Brennweite von 48 mm wird durch einen Sensor-Crop verwirklicht. 85-170 mm erreicht das Xperia dagegen mit einem echten optischem Zoom.

Die drei Kameras im Detail: Die kleinbildäquivalente Brennweite von 48 mm wird durch einen Sensor-Crop verwirklicht. 85-170 mm erreicht das Xperia dagegen mit einem echten optischen Zoom.

Bild: Sony

Helleres Display mit niedrigerer Auflösung

Bisher zeichneten sich die Xperia-Smartphones durch ihr besonders breites Display aus. Bei Xperia 1 VI hat Sony das Seitenverhältnis des LTPO-OLEDs nun etwas normalisiert – von 21:9 auf 19,5:9. Die Größe bleibt bei 6,5 Zoll, die Auflösung wurde von 3840 x 1644 Pixel auf Full-HD+ reduziert (2340 x 1080 Pixel). Sony verspricht allerdings ein um 50 % helleres Display und eine HDR-Darstellung. Dabei soll auf die von Bravia-TVs bekannte KI-Technik zurückgegriffen werden, die Kontrast, Farbe und Klarheit verbessert. Der „Sunlight Vision“-Modus analysiert die Umgebungshelligkeit und passt die Darstellung entsprechend an. Die Bildwiederholrate wird automatisch zwischen 1 und 120 Hertz angepasst. Das Display lässt sich übrigens auch als externer Monitor für Alpha-Kameras nutzen.

Ein besonderes Durchhaltevermögen hat der 5000-mAh-Akku, der für 36 Stunden Videowiedergabe ausreichen soll. Verbessert wurden außerdem Audio- und Gaming-Funktionen. Wie gehabt ist das Xperia 1 VI nach IP 65/68 gegen das Eindringen von Staub und Wasser abgedichtete

Komfortablere App

Die neue App soll das Umschalten zwischen den verschiedenen Modi (Photo Pro, Video Pro, Cinema Pro und Standard-Kamera) durch einfaches Wischen vereinfachen. Ein neuer Pro-Modus ermöglicht detaillierte Einstellungen für Videoaufnahmen, er steht aber erst mit den nächsten Android-Update zur Verfügung.

Das neue Display hat ein Seitenverhältnis von 19,5:9. Die Größe bleibt bei 6,5 Zoll, die Auflösung wurde auf 2340 x 1080 Pixel reduziert.

Das neue Display hat ein Seitenverhältnis von 19,5:9. Die Größe bleibt bei 6,5 Zoll, die Auflösung wurde auf 2340 x 1080 Pixel reduziert.

Bild: Sony

Preise für Xperia 1 VI und Xperia 10 VI

Das Xperia 1 VI ist ab Juni zum Preis von ca. 1400 Euro mit 256 GB Speicher in den Farben Schwarz, Platinum-Silber und Khaki-Grün erhältlich.

Ebenfalls neu ist das preiswerte Xperia 10 VI, das auf das Telezoom verzichtet und auch sonst mit kleineren Bildsensoren ausgestattet ist: Die Superweitwinkelkamera setzt auf einen 1/4-Zoll, einen Sensor mit 8 MP und ein 16-mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:2,2, die Weitwinkelkamera (1,8/26 mm) auf einen 1/2-Zoll-Sensor mit 48 MP. Das Xperia 10 VI kostet rund 400 Euro.

Technische Daten zum Xperia 1 VI

Sony Xperia 1 VI
Preisca. 1400 Euro
1. Kamera
(Ultraweitwinkel)
Bildsensor*1/2,5 Zoll, 1,4 µm,
12 MP,
Crop-Faktor: 5,9
Objektiv**2,2/2,7 mm
(16 mm beim Kleinbild),
123 Grad
2. Kamera
(Weitwinkel/Hauptkamera)
Bildsensor*1/1,35 Zoll, 1,12 µm,
48 MP (eff.)
(Pixel-Binning: 2,24 µm,
12 MP),
Crop-Faktor: 3,9,
bei 48 mm: 7,9
Objektiv**1,9/6,1 mm
(24 mm beim KB,
Crop-Modus:
48 mm beim KB),
84 Grad, OIS
3. Kamera
(Tele)
Bildsensor*1/3,5 Zoll, 1,0 µm,
12 MP,
Crop-Faktor:
ca. 8,3-8,9
Objektiv**2,3-3,5/10,3-19mm
(85-170 mm beim KB),
OIS
Selfie-Kamera
Bildsensor*1/2,9 Zoll,
1,22 µm,
12 MP
Objektiv**2/24 mm,
83 Grad
Video
(max. Auflösung)
4K/120p
Display6,5 Zoll,
2340 x 1080 Pixel,
120 Hertz
PlattformSnapdragon 8 Gen 3

Nachtrag: Xperia 1 VI im Kurztest

Einige Woche nach der Vorstellung hatten wir im Juni die Gelegenheit, das Xperia 1 VI einem kurzen Praxistest zu unterziehen.

Wie schon beim Test des Xperia 1 V erreicht die Ultraweitwinkelkamera im Vergleich zur Konkurrenz eine sehr gute Bildqualität: Bis ISO 800 sind die Ergebnisse gut zu gebrauchen, danach bügelt die Rauschunterdrückung die Bilder zu stark glatt und feine Details gehen verloren.

Die Hauptkamera mit ihrem größeren Bildsensor ist deutlich besser und gehört zu den besten unter den aktuellen Smartphones. Die Qualität liegt mindestens eine Blendenstufe über der Ultraweitwinkelkamera, sodass auch bei ISO 1600 noch brauchbare Ergebnisse entstehen. Anders als beim Vorgängermodell gibt es nun für die Hauptkamera einen 48-Megapixel-Modus, in dem allerdings nur JPEG- und keine Raw-Dateien gespeichert werden. Wenn man die Hauptkamera in den 48-mm-Modus schaltet, also nur ein Viertel des Sensor nutzt, fällt die Bildqualität erwartungsgemäß schlechter aus. Das zeigt sich schon daran, dass der maximale ISO-Wert hier bei 1600 liegt, während bei 24 mm mit Pixel-Binning maximal ISO 6400 möglich sind. Visuell ist die Bildqualität um gut eine Blendenstufe schlechter – wie würden also maximal ISO 800 statt ISO 1600 empfehlen.

Die Tele-Zoom-Kamera fällt bei der Bildqualität hinter die anderen Kameras zurück, in den unteren ISO-Stufen entstehen aber durchaus gute Aufnahmen. Beeindruckend ist der Tele-Makro-Modus, der faszinierende Nahaufnahmen ermöglicht. Nachteil: Der Autofokus ist hierbei deaktiviert, bei der manuellen Fokussierung hilft eine Peaking-Ansicht.

Testbilder zum Xperia 1 VI

Xperia 1 VI, 16 mm, ISO 64

Xperia 1 VI bei 16 mm, ISO 64.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI bei 24 mm, ISO 25.

Xperia 1 VI bei 24 mm, ISO 25.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI bei 48 mm, ISO 25.

Xperia 1 VI bei 48 mm, ISO 25.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI bei 85 mm, ISO 32.

Xperia 1 VI bei 85 mm, ISO 32.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI bei 170 mm, ISO 32.

Xperia 1 VI bei 170 mm, ISO 32.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI, 170 mm, ISO 32, 1/200 s.

Xperia 1 VI, 170 mm, ISO 32, 1/200 s.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI, Telemakro, ISO 32.

Xperia 1 VI, Telemakro, ISO 32.

Bild: Andreas Jordan
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Xperia 1 VI, ISO 32: Der Bokeh-Modus funktioniert nicht nur bei Portraits.

Xperia 1 VI, ISO 32: Der Bokeh-Modus funktioniert nicht nur bei Portraits.

Bild: Andreas Jordan

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