Fujifilm GFX100S II: Mittelformat mit 102 Megapixeln für 5500 Euro

Fujifilm stellt seinem Flaggschiff GFX100 II das preiswertere Modell GFX100S II zur Seite, das viele Funktionen des großen Bruders übernimmt. Außerdem neu: das Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Die GFX100S II – hier mit dem mit dem GF3,5/50 mm R LM WR – wiegt ohne Objektiv nur 883 Gramm.

Die GFX100S II – hier mit dem mit dem GF3,5/50 mm R LM WR – wiegt ohne Objektiv nur 883 Gramm.

Bild: Fujifilm

Die GFX100 II (hier im Test) ist aktuell Spitzenreiter unserer Bestenliste, mit ca. 8000 Euro aber auch preislich Spitze. 2500 Euro günstiger ist die neue GFX100S II, die damit aber wiederum gut 1000 Euro über dem aktuellen Straßenpreis ihrer Vorgängerin GFX100S liegt. Mit einen Gewicht von 883 Gramm ist die Neue die leichteste Kamera der GFX-Serie (GFX100S: 900 Gramm, GFX100 II: 1030 Gramm).

Gespart hat Fujfilm unter anderem beim Sucher, dessen Display eine Größe von 0,5 Zoll und eine Auflösung von 5,76 Millionen Punkten hat (GFX100 II: 0,64 Zoll, 9,44 MP, GFX 100S: 0,5 Zoll, 3,69 MP). Der Rückseitenmonitor ist dagegen mit beiden Schwestermodellen identisch: Er hat eine Diagonale von 3,2 Zoll, stellt 2,3 Millionen Punkte dar und lässt sich in drei Richtungen bewegen.

Bildsensor und Autofokus

Von ihrer großen Schwester hat die GFX100S II den 102-MP-CMOS-Sensors geerbt, der eine Grundempfindlichkeit von ISO 80 und einen verbesserten Dynamikumfang hat. Passend dazu gibt es den X-Prozessor 5, der unter anderem für die verbesserten Autofokusfähigkeiten verantwortlich ist: Basierend auf maschinellem Lernen erkennt die GFX100S II, wie alle neue Fuji-Kameras, nicht nur Menschen und Augen, sondern auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen.

GFX100S II mit dem GF 1,7/55 mm R WR. Trotz der kompakten Abmessungen bringt die Kamera ein Statusdisplay auf der Oberseite mit.

GFX100S II mit dem GF 1,7/55 mm R WR. Trotz der kompakten Abmessungen bringt die Kamera ein Statusdisplay auf der Oberseite mit.

Bild: Fujifilm

Verschluss und Serienbilder

Der mechanische Verschluss ermöglicht wie bei den Schwestermodellen eine kürzeste Belichtungszeit von 1/4000 s, mit elektronischem Verschluss ist auch 1/16.000 möglich – hier ist die GFX100 II mit 1/32.000 s schneller. Unterschied zeigen sich auch bei den Serienbildern: Die GFX100S III schafft mit mechanischem Verschluss 7 Bilder/s (184 JPEGs oder 30 komprimierte Raws in Folge), die GFX100 II 8 B/s und über 1000 JPEGs oder 365 komprimierte Raws in Folge. Die GFX100S bringt es dagegen nur auf fünf Bilder/s.

Bildstabilisator und Pixel-Shift

Der integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisator kompensiert, gemessen nach CIPA-Standard, bis zu acht Stufen – bei der GFX100S waren es noch sechs Stufen. Wie ihre Schwestermodelle kann die Neue den beweglich gelagerten Sensor auch für „Pixel Shift Multi Shot“-Aufnahmen nutzen. Dabei werden 16 Raw-Dateien aufgenommen, wobei der Sensor um jeweils 0,5 Pixel verschoben wird. Am Computer können die Aufnahmen dann mit der Software „Pixel Shift Combiner“ zu einer Aufnahme mit bis zu 400 Megapixeln zusammengesetzt werden.

Der 3,2-Zoll-Monitor der GFX100S II lässt sich nach oben und unten kippen.

Der 3,2-Zoll-Monitor der GFX100S II lässt sich nach oben und unten kippen.

Bild: Fujifilm

4K-Videos mit großer Farbtiefe

Filme nimmt die GFX100S II maximal mit DCI-4K/60p, 4:2:2 und 10 Bit auf einer SD-Karte auf (zwei Laufwerke vorhanden). Die große Schwester beherrscht auch 8K/30p. Ein Grund dafür könnte sein, dass die GFX100 II neben SD-Karten auch die schnelleren CFexpress-Karten vom Typ B nutzt. Die GFX100S II kann alternativ zur SD-Karte auf einer externen SSD aufzuzeichnen, dann auch mit dem besonders hochwertigen und speicherintensiven Codec Apple ProRes.

Keine Unterschiede gibt es beim Akku. Alle drei GFX100-Modelle nutzen den NP-W235, allerdings mit leicht abweichende Laufzeiten: Bei der GFX100S II sind es 530, bei der GFX100 II 540 und bei der GFX100S 460 Aufnahmen (jeweils gemessen nach CIPA-Standard).

Als Zubehör bietet Fujfilm den Handgriff MHG-GFX S an, der anders als der Griff VG-GFX II zur GFX100 II keinen zweiten Akku mitbringt.

Der Mechanismus der Monitors erlaubt auch das Kippen im Hochformat.

Der Mechanismus der Monitors erlaubt auch das Kippen im Hochformat.

Bild: Fujifilm

GFX100S II: Preise und Verfügbarkeit

Die Fujifilm GFX100S II ist ab Mitte Juni für rund 5500 Euro ausschließlich in Schwarz erhältlich.

Neues Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR

Die längste Brennweite im GFX-System stellt Fuji mit dem Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR vor. Es erreicht eine kleinbildäquivalente Brennweite von 396 mm und ist mit dem Telekonverter GF1.4X TC WR kompatibel, mit dem sich die Brennweite auf 700 mm verlängert (554 mm beim Kleinbild). Für eine Supertele ist es mit 1375 Gramm relativ leicht, die Baulänge des Objektivs beträgt 246,5 mm. Die kompakte Bauweise ist wesentlich auf den Einsatz von Spezialgläsern zurückzuführen. So kommen sieben Super-ED und ED-Linsen zum Einsatz, die auch chromatisch Aberrationen korrigieren. Sie optische Bildstabilisierung soll sechs Blendenstufen kompensieren und der von einem Linearmotor gesteuerte Autofokus in 0,31 s scharfstellen.

Das Supertele GF 5,6/500 mm R LM OIS WR – hier an der GFX100S II – ist 246,5 mm lang.

Das Supertele GF 5,6/500 mm R LM OIS WR – hier an der GFX100S II – ist 246,5 mm lang.

Bild: Fujifilm

Als Bedienelemente stehen unter anderem eine Fokus-Voreinstelltaste zur Verfügung, mit der sich eine gespeicherte Entfernung abrufen lässt. Per Fokusbereich-Auswahltaste lässt sich der Entfernungsbereich auf fünf oder mehr Meter begrenzen.

Das Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR ist ab Mitte Juni für rund 3900 Euro erhältlich

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