Foto-Lexikon S: Was ist Scharfzeichnung?

Unser kompaktes fotoMAGAZIN-Glossar erklärt verständlich die wichtigsten Begriffe und Bezeichnungen der Fotografie.

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Sony SLT. Grafik mit lichtdurchlässigem Spiegel

Bei Sonys SLT-Kameras braucht der Spiegel nicht bewegt werden: Er lässt permanent den größten Teil des Lichts auf den Bildsensor durch und lenkt einen kleinen Teil auf den Autofokussensor um.

Bild: Sony

S

S

Namensbezeichnung der höherwertigen Nikon-Objektive für das Z-System und für Vollformat-Objektive von Panasonic.

SAM

Sony-Bezeichnung für Objektive mit Smooth Autofocus Motor.

Schärfentiefe

Die Entfernung zwischen dem nächstgelegenen und dem entferntesten Punkt, zwischen denen die Motive auf einem Foto scharf erscheinen. Die Schärfentiefe ist abhängig von der eingestellten →Blende und dem Abbildungsmaßstab, der wiederum von der Sensorgröße, dem Motivabstand und der →Brennweite bestimmt wird.

Lesen Sie zum Thema Schärfentiefe auch unseren ausführlichen Artikel "Was bedeutet Schärfentiefe?".

Schärfentiefe berechnen

Das Schließen der Blende vergrößert die Schärfentiefe. Oben: Offene Blende, geringe Schärfentiefe. Unten: Geschlossene Blende, große Schärfentiefe.

© Illuteam43

Scharfzeichnung

Die Anhebung des Kontrastes von freistehenden Linien und scharfen Übergängen im Bild. Um den visuellen Schärfeeindruck anzuheben, werden Bildpunkte auf der hellen Seite aufgehellt und auf der dunklen Seite abgedunkelt. Wird diese Helligkeitsänderung zu stark betrieben, so erhält das Bild eine überplastische, künstliche Erscheinung. Eine geringe Scharfzeichnung begünstigt die Flexibilität der digitalen Weiterverarbeitung, reduziert aber die Eignung für den schnellen Druck im shoot-to-print- Einsatz. Die Güte der Scharfzeichnung wird in →DCTau mit einer Schulnote (1 bis 6) bewertet.

Schnittweite

Als Schnittweite eines Objektivs bezeichnet man den Abstand der Bildebene (also der Sensor- bzw. Filmebene) von der hintersten optischen Fläche des Objektivs.

SD

Tokina-Bezeichnung für Super Low Dispersion-Gläser gegen Aberrationen.

SD-Card

Secure Digital Card. 2001 entwickeltes, kompaktes Speicherkarten-Format. Die SD-Karte misst 24 mm × 32 mm × 2,1 mm. Noch kleiner ist die microSD-Karte (11 mm × 15 mm × 1,0 mm), die bspw. in Smartphones zum Einsatz kommt. Die Kapazität von SD-Karten wurde mit der Zeit erweitert. Der ursprünglich Standard ermöglichte bis zu 2 GB, die Erweiterung SDHC bis zu 32 GB und SDXC bis zu 2 TB. Aktuelle Kameras unterstützen alle drei Kapazitäten, aber noch nicht den SDUC-Standard, der bis zu 128 TB ermöglichen soll (Stand Anfang 2022).

Neben der Geschwindigkeit verschiede Geschwindigkeutsklassen. Siehe UHS.

SDM

Pentax-Bezeichnung für Objektive mit Ultraschallmotor (Supersonic Direct-drive Motor).

Sekundärfarben

Farben, die durch die Kombination von je zwei →Primärfarben entstehen. Bekannte Sekundärfarben sind Cyan, Gelb und Magenta, die oft im →subtraktiven Farbmischsystem als Druckfarben verwendet werden.

SLR

Abkürzung für „Single Lens Reflex“, im Deutschen sinngemäß „einäugige Spiegelreflex“. Der Begriff wird heute als Synonym für →Spiegelreflexkamera genutzt, er entstand aber ursprünglich in Abgrenzung zur „zweiäugigen“ Spiegelreflex (z. B. Rolleiflex), die ein eigenes Sucherobjektiv besitzt.

SLT

Die Abkürzung SLT steht für Single Lens Translucent. Bei den von Sony entwickelten SLT-Modellen der Alpha-Serie steht der Spiegel fest und lässt den größten Teil des Lichts auf den Sensor durch („translucent“ heißt durchlässig). Ein kleiner Teil des Lichtes wird vom Spiegel auf einen speziellen →Autofokussensor mit →Phasendetektion umgelenkt, der für eine ununterbrochene kontinuierliche Fokussierung sorgt. Das Sucherbild wird im Gegensatz zu klassischen →SLRs und wie bei spiegellosen →Systemkameras nicht optisch, sondern elektronisch erzeugt.
Der Vorteil gegenüber einer klassischen SLR besteht zum einen in der Vermeidung des Spiegelschlags und der damit verbundenen Erschütterung. Zum anderen kann die Kamera gleichzeitig fokussieren und belichten und auf diese Weise den schnellen kontinuierlichen Autofokus auch im Live-View und damit bei der Videoaufzeichnung nutzen.

Die letzte SLT war die Alpha 99 II aus dem Jahr 2016. Inzwischen nutzt Sony diese Technologie nicht mehr und setzt ganz auf sein spiegelloses Alpha-System.

Sony SLT. Grafik mit lichtdurchlässigem Spiegel

Bei Sonys SLT-Kameras braucht der Spiegel nicht bewegt werden: Er lässt permanent den größten Teil des Lichts auf den Bildsensor durch und lenkt einen kleinen Teil auf den Autofokussensor um.

Bild: Sony

smc

Super-Multi-Coating, Pentax-Verfahren  für die Mehrschichten-Vergütung der Linsen.

SP

Die hochwertige Super-Performance-Baureihe von Tamron.

Sphärische Aberration

Abbildungsfehler, bei dem Lichtstrahlen, die nahe am Rand der Optik einfallen, in einer anderen Entfernung fokussiert werden als mittig einfallende Lichtstrahlen. Dadurch entsteht ein leicht verschwommenes Bild. Sphärische Aberrationen können mit →asphärischen Linsen korrigiert werden.

Spiegelreflexkamera

Spiegelreflexkameras nutzen einen Spiegel, um das in das Objektiv einfallende Licht in den Sucher umzuleiten. Während des Auslösens schwingt der Spiegel aus dem Weg und lässt das Licht auf die Bildebene treffen. Bei den heute üblichen einäugigen Spiegelreflexkameras (→SLRs) wird das Bild durch das Aufnahmeobjektiv betrachtet, sodass es keine perspektivischen Verschiebungen (→Parallaxen) zwischen dem Sucherbild und der Aufnahme gibt.

Spiegelreflexkamera

Aufbau einer Spiegelreflexkamera:
1. Sucher-Pentaprisma
2. Hauptspiegel
3. Autofokus-Hilfsspiegel

© Nikon

Spiegelvorauslösung

Bei der Spiegelvorauslösung in →SLRs wird der Spiegel einige Sekunden vor der Aufnahme hochgeklappt, um Verwacklungsunschärfe durch den Spiegelschlag zu vermeiden. Bei den meisten modernen SLRs lässt sich statt einer Spiegelvorauslösung auch der →Live-View nutzen, um Erschütterungen zu verhindern.

Spotmessung

Methode der Belichtungsmessung, bei der die Belichtung in einem kleinen Bereich in der Mitte des Sucherbildes gemessen wird.

SR

Short-wavelength Refractive, Spezial-Glas in Nikon-Objektiven, das die Korrektur von Abbildungsfehlern bei kompakten und leichten Objektivkonstruktionen ermöglicht.

SSM

Super Sonic Motor, der Ultraschallantrieb in Sony-Objektiven.

Stacked-CMOS-Sensor

Ein Stacked-CMOS-Sensor ist in Schichten aufgebaut. Auf diese Weise lassen ich zusätzlich Funktionen integrieren, ohne die lichtempfindliche Fläche zu reduzieren. Vorreiter bei Kameras mit selchen Sensoren ist der Elektronikgigant Sony, der schon 2017 mit der Alpha 9 eine spiegellose Vollformatkamera mit Stacked-CMOS-Sensor (Markenname bei Sony: „Exmor RS“) vorgestellt hatte. Sie verfügt über einen zusätzliche Schicht mit DRAM-Speicher, was eine schnellere Verarbeitung der Sensordaten und damit beispielsweise eine Reduzierung des Rolling-Shutter-Effekts oder der Dunkelphase ("Blackout") im Sucher ermöglicht. Inzwischen (Anfang 2022) haben auch Canon (EOS R3 und Nikon (Z9) entsprechende Kameras im Sortiment.

Stacked-CMOS-Sensoren bieten aber noch mehr Möglichkeiten. So entwickelt Sony einen Sensor, bei dem die Transistoren in zwei Schichten angeordnet sind, was den Sättigungsgrad der Pixel verdoppeln und den Dynamikumfang erweitern soll.

Exmor-RS-Sensor

Der Exmor-RS-Sensor in der Sony Alpha 9 (rechts) kombiniert eine BSI-Bauweise für eine optimierte Lichtausbeute mit integriertem DRAM und Kupferverdrahtung für eine höhere Geschwindigkeit. Die Mikrolinsen sind lückenlos angeordnet.

Foto: © Sony
 

STM

Stepper-Motor-Technologie von Canon für kontinuierliche und leise Fokussierung.

Subtraktive Farbmischung

Eine spezielle Methode, um farbige Druckerzeugnisse zu produzieren. Dabei werden die Farben Cyan, Magenta, Yellow/Gelb und Key/Schwarz im passenden Verhältnis übereinander gedruckt.

SWC

SubWavelength Structure Coating, eine Frontlinsen-Beschichtung zur Bildverbesserung von Canon.

SWM

Autofokusmotor (Silent-Wave-Motor) in Nikon-Objektiven, bei dem die automatische Scharfeinstellung durch Ultraschallantrieb schnell und leise erfolgt.

Systemblitzschuh

Systemblitzschuh an der Digitalkompakten Sigma dp1

Systemblitzschuh an der Digitalkompakten Sigma dp1 Quattro

© Sigma

Unter Systemblitzschuh versteht man einen Standard-Blitzschuh mit Mittenkontakt, der mit zusätzlichen Kontakten zur Übertragung von kamera- bzw. herstellerspezifischen Sonderfunktionen (z. B. →TTL-Blitzsteuerung) ausgestattet ist.

Systemkamera

Bezeichnet ein Kameramodell, für das der Hersteller eine große Zubehörpalette anbietet (z. B. Wechselobjektive oder externe Blitzgeräte). Als spiegellose Systemkameras werden Wechselobjektivkameras bezeichnet, die ohne Spiegel auskommen (siehe →CSC, →DSLM).

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Unser Fotografie-Lexikon befindet sich in stetiger Bearbeitung. Wenn Ihnen Begriffe und Erklärungen fehlen, weisen Sie uns im Kommentar darauf hin. Wir werden unser Glossar auch weiterhin für Sie ergänzen.

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