Seriöse Zustandsbeschreibung auf dem Secondhand-Markt

Die Preise bei gebrauchten Fotoartikeln sprechen eine eindeutige Sprache: Der Zustand der Secondhand-Ware ist entscheidend für den Verkaufspreis.

Winfried Warnke

Winfried Warnke

Kolumnist und freier Autor

Illustration Warnkes Fotobörse

Winfried Warnkes Kolumne.

Eine in Sammlerkreisen sehr beliebte Rolleiflex 2,8 F bricht im hervorragenden Zustand locker die 2000-Euro-Grenze, ein schlecht erhaltenes, abgenutztes Exemplar ist für die Hälfte zu erstehen. Ein anderes Beispiel: Die Spitzen-DSLR Nikon D850 bringt neuwertig noch knapp 2000 Euro, profimäßig abgewetzt, in der Regel mit hohen Auslösezahlen, bricht der Preis radikal ein. Für diese ausgelutschten Stücke sind Abschläge von über 50 Prozent der Normalfall.

Beim Online-Handel mit Secondhand-Ware ist also die Zustandsbeschreibung entscheidend für eine seriöse Preiseinschätzung. Und da geht es gerade im Bereich privater Kleinanzeigen drunter und drüber: Einschätzungen wie „neuwertig“ oder „wenig gebraucht“, sind rein subjektiver Natur. Für den Käufer müssen die Alarmglocken läuten bei Beschreibungen wie „Dachboden-/Kellerfund“, „Vintage-Zustand“ oder „aus Nachlass“.

Aber auch der gewerbliche Online-Secondhand-Markt zeigt bei der Zustandsbeschreibung große Schwächen: Um sich vor präzisen und sehr aufwendigen Beschreibungen zu drücken, werden gern unklare Zustandskriterien per Kategorien herangezogen. Eine aussagekräftige, detaillierte Beschreibung des Zustands und der Funktionalität wäre hier ein Beweis für Seriosität.

Beitrage Teilen