Elektronik meiden, reine Mechanik bevorzugen!

Ängstliche Typen sollten den Foto-Gebrauchtmarkt meiden. Ob nun Kamera oder Objektiv, die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Elektronik ist hierbei aber mehr betroffen als Mechanik.

Winfried Warnke

Winfried Warnke

Kolumnist und freier Autor

Illustration Warnkes Fotobörse

Winfried Warnkes Kolumne.

Sind bei Objektiven die Abnutzungserscheinungen noch offensichtlich, so weisen ältere Kameras selbst im sehr schönen Zustand oft gravierende innere Mängel auf. Die Liste ist lang: verharzte Verschlüsse, tote Selen-Belichtungsmesser, poröse Tuchverschlüsse, überlappender Filmtransport – Organversagen auf vielen Ebenen.

Wenn der Sammler mit seinen Schätzchen immer mal wieder spielt, zeigen sich wahre Dramen. Da sind marode Lichtdichtungen noch das geringste Übel und schnell und kostengünstig reparierbar. Selbst renommierte Marken haben ihre Problemkinder:

Leicas R4-Typen haben massive Elektronikprobleme, Canons T90-Modelle sind unbrauchbar und irreparabel, wenn die Pufferbatterie ausgefallen ist. Die Nikon-F3- und F4-Kameras dokumentieren die Problemlage deutlich: Während die Mechanik auch nach härtester Beanspruchung noch einwandfrei arbeitet, fallen oft die Displays im Sucher aus und können nicht mehr ersetzt werden.

Nikons F2-Kameras dagegen, vor allem die Variante mit Prismensucher (F2 Eyelevel), sind Beispiele für den Typus „unkaputtbar“. Auch Pentax‘ Spotmatic und Konicas Autoreflex-T-Modelle haben mechanisch einen ausgezeichneten Ruf. Die Konsequenz für den Sammler ist eindeutig: Elektronik meiden, reine Mechanik bevorzugen.

Portrait Winfried Warnke

Beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Kamera-Gebrauchtmarkt: unser Kolumnist und Autor Winfried Warnke.

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