„I’m so happy you are here“: Nagashima Yurie, Full-figured, yet not full-term, 2001.
Courtesy the artist, Maho Kubota Gallery, Tokyo, and Aperture.
Das Fotografie Forum Frankfurt liefert vom 24. Mai bis 7. September 2025 mit einer Ausstellung einen neuen, bisher kaum beachteten Blick auf die japanische Fotografie. Im Mittelpunkt stehen ausschließlich Werke von Fotografinnen – von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart. Über 20 Künstlerinnen verschiedener Generationen erzählen in ihren Arbeiten von Alltag, Körper, Identität und Gesellschaft. Kuratiert wurde die Schau von Lesley A. Martin, Takeuchi Mariko und Pauline Vermare. Frankfurt ist die einzige Station der internationalen Tournee in Deutschland.
„I'm so happy you are here“: Japans Frauen schreiben Fotogeschichte
Während männliche Vertreter der japanischen Fotografie im Westen längst etabliert sind, blieb das Werk ihrer Kolleginnen oft unbeachtet. Die Ausstellung rückt diese Lücke ins Zentrum. In vier Sektionen – „The Pioneers“, „The Elevation of the Everyday“, „Critical Perspectives on Self, Gender, and Society“ und „Extensions of and Experiments with the Medium“ – entfalten sich künstlerische Positionen, die vom dokumentarischen Blick bis zur experimentellen Körperarbeit reichen.
Bildergalerie mit Einblicken in die Ausstellung
Zwischen Widerstand und Selbstbehauptung
Viele der ausgestellten Fotografinnen arbeiteten in einer Gesellschaft, die lange stark männlich geprägt war. Ihre Arbeiten sind daher nicht nur künstlerisch, sondern auch sozialpolitisch bedeutsam. Sie erzählen von Rebellion, Rückzug, Beobachtung – und vom Finden einer eigenen Stimme. Die Kamera wird dabei oft zum Werkzeug der Selbstermächtigung: sei es bei der Dokumentation von Protesten, der Darstellung von Intimität oder in der kritischen Auseinandersetzung mit Rollenbildern. Gerade deshalb wirken viele Arbeiten so unmittelbar – und sind heute aktueller denn je.
Ikonen und neue Stimmen – „I'm so happy you are here“
Gezeigt werden unter anderem Werke von Ishiuchi Miyako, Kawauchi Rinko, Katayama Mari, Yanagi Miwa und Watanabe Hitomi. Letztere dokumentierte in den 1960er-Jahren die Studentenbewegung in Japan. Katayama Mari wiederum kombiniert Fotografie mit Skulptur und inszenierten Selbstporträts, um Körperbilder zu hinterfragen. Kuratorin Takeuchi Mariko spricht im Rahmen der Eröffnung am 24. Mai sowie bei weiteren Führungen im Verlauf der Ausstellung über Konzeption und Inhalte.
Ausstellung, Buch, Rahmenprogramm
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine englischsprachige Publikation, die den Titel der Ausstellung trägt, mit Texten von Lesley A. Martin, Pauline Vermare und weiteren Autorinnen.
Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen in unserem Event-Kalender.
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