Pixelprojekt Ruhrgebiet: 22 Jahre fotografisches Gedächtnis einer Region

Pixelprojekt Ruhrgebiet zeigt neue Perspektiven auf die Region – Ausstellung mit 24 aktuellen Fotoserien im Wissenschaftspark Gelsenkirchen

„Giganten“ ist eine von 635 Fotoserien, die bereits beim Pixelprojekt Ruhrgebiet zu sehen waren. In „Giganten“ porträtiert Fotografin  Marzena Skubatz industrielle Maschinenanlagen aus dem Ruhrgebiet, insbesondere aus Bottrop und Duisburg, als monumentale, beinahe mythische Wesen. Durch bewusste Bildkompositionen transformiert sie technische Details in visuelle Ikonen – eine fotografische Hommage an eine Industrieepoche, die im Begriff ist zu verschwinden.

„Giganten“ ist eine von 635 Fotoserien, die bereits beim Pixelprojekt Ruhrgebiet zu sehen waren. In „Giganten“ porträtiert Fotografin  Marzena Skubatz industrielle Maschinenanlagen aus dem Ruhrgebiet, insbesondere aus Bottrop und Duisburg, als monumentale, beinahe mythische Wesen. Durch bewusste Bildkompositionen transformiert sie technische Details in visuelle Ikonen – eine fotografische Hommage an eine Industrieepoche, die im Begriff ist zu verschwinden.

© Marzena Skubatz


Das Pixelprojekt Ruhrgebiet erweitert sein digitales Regionalportrait um 24 neue Fotoserien von 22 Fotografinnen und Fotografen. Die Hälfte der Teilnehmenden zeigt erstmals ihre Perspektiven auf die Region. Vom 10. Juli bis 14. November 2025 präsentiert das Projekt alle „Neuaufnahmen 2024/2025" im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Über 100 Bilder dokumentieren den Wandel der Region

Die Ausstellung in der Munscheidstraße 14 umfasst mehr als 100 Fotografien, die das Leben und den Wandel im Ruhrgebiet dokumentieren. Soziales, Kultur, Stadt, Wohnen, Sport, wirtschaftlicher Wandel und vor allem die Menschen der Region stehen im Fokus der fotografischen Arbeiten. Neben ökologischen Themen bilden die Bewohner des Ruhrgebiets das zentrale Motiv des Projekts.

Die Eröffnung findet am Donnerstag, 10. Juli, um 18:30 Uhr statt. Besucher können die Ausstellung montags bis freitags von 8 bis 17:30 Uhr kostenfrei besichtigen. Zur Eröffnung rahmt Musik von Yoshino107 das Programm ein. Grußworte sprechen Michael Klotz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gelsenkirchen, und Wolfgang Jung, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks. Projektleiter Peter Liedtke, führt in die Ausstellung ein.

Pixelprojekt Ruhrgebiet: 635 Fotoserien von 381 Fotografen

Das Pixelprojekt Ruhrgebiet wurde 2003 auf Initiative von 26 freien Fotografinnen und Fotografen gegründet. Peter Liedtke startete das Projekt bereits 2002 mit dem Ziel, ein fotografisches Gedächtnis der Region zu schaffen. Mit den aktuellen Neuaufnahmen umfasst die digitale Sammlung 2024/2025 nun 635 Fotoserien von 381 Fotografen.
„Im Laufe der Jahre entsteht so ein fotografisches Gedächtnis der Region, das Mythen einer vergangenen Zeit mit visionären Bildern des Kommenden in Beziehung setzt", erklärt Projektleiter Peter Liedtke das Konzept. Das Projekt ordnet Bildserien, die als Produkt der seriellen Auseinandersetzung einzelner Fotografen mit regionalen Themen entstanden sind, in eine thematische und chronologische Struktur.

Pixelprojekt Ruhrgebiet: Jury wählt jährlich neue Arbeiten aus

Einmal pro Jahr entscheidet eine Jury aus anerkannten Kunst-, Fotografie- und Regionalfachleuten über die Aufnahme neuer Bewerbungen. Das Pixelprojekt Ruhrgebiet macht die gesamte Sammlung auf der Website www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de öffentlich zugänglich und durchbricht damit Wissens- und Informationsmonopole.

Neue Teilnehmer bringen frische Perspektiven

Zu den erstmalig aufgenommenen Fotografen zählen Havva Ayvalik, Uwe Bedenbecker, Wendelin Bottländer, Gerald Hänel & Udo Thomas, Sarah Ruholl, Wolfgang Schreier, Michael Schultz, Cordula Schulze, Lukas Staab, Frank Tölle und Alexander von Stryk. Ihre Arbeiten reichen von dokumentarischen Serien über Industriekultur bis hin zu künstlerischen Interpretationen des Strukturwandels.

Erneut aufgenommen wurden Arbeiten von Swen Bernitz, Gisbert Hadamitzky, Alexander Lackmann, Rolf Arno Specht, Babette Sponheuer, Michael Tiedke, Karl-Heinz Tobias, Christian Westphalen, Cornelia Wimmer und Jörg Winde. Diese Fotografen erweitern ihre bereits bestehenden Beiträge zum regionalen Bildgedächtnis.

Vielfältige Themen spiegeln Regionalgeschichte wider

Die ausgestellten Serien behandeln unterschiedlichste Aspekte des Ruhrgebiets. Wendelin Bottländer dokumentiert mit „Die 51 Tankstellen auf der B224" die Infrastruktur der Region. Sarah Ruholl zeigt in „The silent recapture" die stille Rückeroberung von Industriebrachen durch die Natur. Gerald Hänel und Udo Thomas dokumentieren in „35 Jahre STARLIGHT EXPRESS in Bochum – Making of – 1988/2023" die Entstehung und Entwicklung des bekannten Musicals.

Gesellschaftskritische Themen behandeln Karl-Heinz Tobias mit „Asylantenalltag" und „Knastbilder: ...fähig werden, ein Leben ohne Straftaten zu führen" sowie Babette Sponheuer mit „Weggesperrt, gefoltert, ermordet - Steinwache Dortmund". Diese Arbeiten zeigen die sozialen Realitäten abseits romantisierender Industrieromantik.

Pixelprojekt Ruhrgebiet erhält breite Unterstützung

Das Pixelprojekt Ruhrgebiet wird von mehreren Institutionen unterstützt: dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der Sparkasse Gelsenkirchen, der Stadt Gelsenkirchen, dem Ruhr Museum, dem Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet und den Freunden Zollverein. Das Kulturministerium NRW stellte Mittel für den Projektaufbau zur Verfügung.

Das Pixelprojekt Ruhrgebiet dokumentiert seit über zwei Jahrzehnten den Wandel einer der bedeutendsten Industrieregionen Europas. Durch die kontinuierliche Erweiterung um neue Perspektiven entsteht ein vielschichtiges Bild, das weit über touristische Klischees hinausgeht und die Komplexität des regionalen Wandels abbildet.

Praktische Informationen:
Ausstellungsdauer: 10. Juli bis 14. November 2025
Ort: Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8:00 bis 17:30 Uhr
Eintritt: frei
Eröffnung: Donnerstag, 10. Juli, 18:30 Uhr
Website: www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de
Kontakt: Peter Liedtke, Tel. 0171-8381976, peterliedtke@pixelprojekt-ruhrgebiet.de

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