Unser Redakteur Lars Theiß kümmert sich vorwiegend um Tests und Praxisthemen rund um Kameras, Objektive und Zubehör. Seit 1995 arbeitet der besonders an naturfotografischen Themen interessierte Wahlhamburger beim fotoMAGAZIN. Zu seinen weiteren Aufgabenbereichen gehören die Objektivtests, Secondhand-Themen und die fotoMAGAZIN-Spezialausgabe Einkaufsberater.
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Sony FE 1,8/135 mm GM in der Praxis
Im ersten Praxistest zeigte das nagelneue Sony FE 1,8/135 mm G Master seine Stärken – und eine Schwäche.
Im April wird das Vollformatobjektiv FE 1,8/135 mm GM (SEL135F18GM) für rund 2000 Euro in den Handel gelangen. fotoMAGAZIN war dabei, als das lichtstarke Tele für spiegellose (Vollformat-)Kameras vorgestellt wurde und konnte bereits erste Aufnahmen damit schießen.
Zuerst noch ein paar Fakten: Die Festbrennweite ist das 31. Vollformatobjektiv für Sonys spiegellose Systemkameras, das auch an einer APS-C-Kamera sehr viel Sinn macht, wo es äquivalent zu einem 1,8/202,5 mm wird. Es hat mit 70 cm eine vergleichsweise kurze Nahgrenze mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:4 und auch ein relativ geringes Gewicht von 950 Gramm.
Zur Ausstattung gehören ein Blendenring, der sich zwischen in Drittelstufen rastend und stufenlos umschalten lässt, Spritzwasserschutz mit Gummilippe am Bajonett, zwei Fokushaltetasten und ein variabler Fokussierbereichsbegrenzer (0,7-2 m, 1,5 m bis Unendlich, Full). Die Filtergröße beträgt 82 mm, Konverter können nicht verwendet werden.
Neben diversen Sondergläser verrichten vier XD-Linearmotoren ihren Scharfstellungsdienst. Im Floating Focus verschieben sich dabei zwei Fokussiergruppen synchronisiert im innenfokussierten System aus 13 Linsenelementen, um eine präzise und schnelle Scharfstellung zu erreichen, dazu unten mehr. Gefertigt ist das neunte Objektiv der recht jungen und leistungsstärksten Profiserien-Objektiv G Master aus einer Magnesiumlegierung und Kunststoff, was zum erwähnt niedrigen Gewicht führt. Dennoch fühlt sich das 135er wertig an und fügt sich gut in die Hand, auch wenn es nicht gerade klein ist.
Elf Blendenlamellen schaffen eine nahezu kreisrunde Blendenöffnung, die sich im Unschärfeverlauf mit einem sehr schönen Bokeh mit ovalen Lichtreflexen in der Unschärfe bemerkbar macht. In Verbindung mit dem Autofokus der Alpha 7R III (hier zum Test) gelangen uns knackscharfe Bilder mit sehr geringer Schärfentiefe, aufgrund der großen Anfangsöffnung von Blende f/1,8. Die Vignettierung wirkt moderat und verschwindet beim Abblenden ab etwa Blende f/3,2.
Nicht überzeugt hat die AF-Performance bei bewegten Motiven. Weder an der Alpha 7R III (Firmware-Version 3.0) noch an der Alpha 9 mit der jüngsten Firmware Version 5.0 (als Beta-Version) gelangen uns mit dem 1,8/135 mm zuverlässig scharfe Bildserien eines Springpferds oder durchgängige scharfe Serien eines – allerdings deutlich näher, flott anfliegenden und kleineren – Harris-Falken. Hier darf man auf die möglichen Leistungssteigerungen durch die kommenden Firmware-Updates für die aktuellen spiegellosen Alpha-Topmodelle gespannt sein.
Alle hier gezeigten Aufnahmen sind JPEGs direkt aus der Kamera.
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