OM System stellt OM-5 vor

Als Nachfolgerin zur OM-D E-M5 Mark III bringt OM System die MFT-Kamera OM-5.

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

OM DIGITAL SOLUTIONS, OM System OM-5, MFT, Micro-Four-Thirds-Kamera, 2022, Olympus, Olympus OM-D E-M1 Mark III, Olympus OM-D E-M5 Mark III
© OM System/ Patrick Scholz Photo

Der Wandel von OM System als Marke von OM Digital Solutions kommt nun auch in der Kamera-Mittelklasse an: OM System hat heute die spiegellose Micro-Four-Thirds-Kamera OM-5 vorgestellt, die als erste Kamera auch den Markennamen "OM System" auf dem "Sucherbuckel" trägt und in die Fußstapfen der Olympus OM-D E-M5 Mark III tritt.

Nach der Oberklassenkamera OM-1 trägt die OM-5 zur Verschlankung der Kameralinien 1, 5 und 10 für Einsteiger bei und sorgt (zumindest vorübergehend) für knackige, klare Namen der Produkte. 

OM DIGITAL SOLUTIONS, OM System OM-5, MFT, Micro-Four-Thirds-Kamera, 2022, Olympus, Olympus OM-D E-M1 Mark III, Olympus OM-D E-M5 Mark III

Die schwarze OM System OM-5.

© OM System

Beim Herzstück der Kamera, dem Sensor, tat sich nichts: Weiterhin kommt der 20,4-Megapixel-Live-MOS-Bildwandler im MFT-Format 17,3 x 13 mm zum Einsatz, der schon im Vorgängermodell und der E-M1 Mark III tätig ist.

Neben dem Supersonic Wave Filter zum hochfrequenten Schmutzabschütteln ist jedoch der 5-Achsen-Bildstabilisator (IBIS) auf 6,5 EV-Stufen verbessert worden; mit einem bildstabilisierenden Objektiv kann er auf 7,5 Stufen dank Sync-IS gesteigert werden.

Auch beim elektronischen Sucher mit ca. 2,36 Millionen Bildpunkten und dem rückwärtigen Display (7,6 cm Bilddiagonale, knapp 1,04 Mio. Bildpunkte, dreh- und schwenkbar sowie berührungssensitiv) legten die Ingenieure keine Hand an. Unverändert blieben der Verschluss mit 1/8000 (elektronisch: 1/32.000) - 60 s und die Empfindlichkeit bis ISO 25.600. 

OM DIGITAL SOLUTIONS, OM System OM-5, MFT, Micro-Four-Thirds-Kamera, 2022, Olympus, Olympus OM-D E-M1 Mark III, Olympus OM-D E-M5 Mark III

Das Display der OM System OM-5 lässt sich frei drehen und schwenken.

© OM System

Neuerungen in der OM System OM-5

Aus dem Oberklassemodell OM-D E-M1 Mark III, das übrigens nicht mehr lange neu zu erwerben sein wird, sind einige Komponenten und Funktionen in die neue OM-5 eingeflossen. Dazu zählen der flinke TruePic-IX- Bildprozessor, der beispielsweise zum High-Res-Shot aus der freien Hand mit 50 Megapixeln beiträgt. Vom Stativ sind 80 MP möglich. Gesteigert wurde die Erkennungsleistungvon Gesichtern und Augen beim Autofokussystem. Ein einzelnes Gesicht einer Gruppe kann nun markiert und verfolgt werden. 

Gelang der E-M5 Mark III bereits Focus Bracketing, kann die OM-5 nun auch Stacking, also innerhalb der Kamera acht Aufnahmen unterschiedlicher Schärfeeinstellung zu einer Aufnahme mit erweitertem Schärfebereich zusammensetzen. Bei Live ND werden im Fotomodus mehrere Belichtungen zu einem Bildeffekt mit virtuellem Graufilter verrechnet; nicht bis ND 64 wie in der OM-1, aber bis zu ND 16.

Neu in der Klasse ist der Starry-Sky-AF zum Fokussieren des Sternenhimmels. Live Composite, Live Bulb und ProCapture mit bis zu 30 Raw/Sekunde (14 Bilder vor dem eigentlichen Auslösen werden gespeichert) sind ebenfalls an Bord. 

OM DIGITAL SOLUTIONS, OM System OM-5, MFT, Micro-Four-Thirds-Kamera, 2022, Olympus, Olympus OM-D E-M1 Mark III, Olympus OM-D E-M5 Mark III

Sucher und Monitor der OM System OM-5 blieben unverändert.

© OM System

Videofunktionen

Der Bereich Video wurde ebenfalls leistungsfähiger. Neben 4K mit 30p gibt es Full-HD-Zeitlupen mit 120fps sowie das erweiterte Farbprofil OM-Log400. Das Aufnahme-Zeitlimit von knapp einer halben Stunde entfällt, sodass entweder Speicherkarte oder Stromversorgung (Akkuleistung soll für etwa zweieinhalb Stunden reichen) eine Aufnahme beenden.

Clips im "Vertical Video" werden nicht nur im Hochformat aufgenommen, sondern bleiben auch in diesem Modus beim Abspielen auf einem hochkant gehaltenen Smartphone. Einfach wird auch der Einsatz als Webcam: Per USB (UVC/UAC) an den Rechner anstöpseln, "Webcam" auswählen und los geht`s mit 1080p. Selbstredend lässt sich die OM-5 auch über USB aufladen. 

OM DIGITAL SOLUTIONS, OM System OM-5, MFT, Micro-Four-Thirds-Kamera, 2022, Olympus, Olympus OM-D E-M1 Mark III, Olympus OM-D E-M5 Mark III

Die OM System OM-5 hat nun auch „B“ für die Bulb-Modi auf dem Modusrad.

© OM System

Geerbt aus der 1er-Serie hat die OM-5 auch ihre Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse: Sie ist die erste "Nr. 5" mit der Schutzklasse IP53. Das bedeutet eine hohe Abdichtung gegen Wasser und Staub, weiterhin ist sie bis -10 °C kältebeständig.

Wie wenig sich an der Gehäuseform selbst getan hat, zeigen zum Beispiel die Weiterverwendung des Akkutyps BLS-50 oder des Handgriffs ECG-5, der die Kamera griffiger macht – und das identische Gewicht von 414 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte. Für diesen Akku liefert OM DS in der umdesignten Verpackung keine Ladeschale mehr mit, nur noch einen USB-AC-Adapter zum Akkuladen in der Kamera.

Die OM System OM-5 ist nach IP53 abgedichtet.

© OM System

Die OM System OM-5 ist ab Ende November im Handel, wer bis 30.11.22 bestellt, bekommt eine Garantieverlängerung auf fünf Jahre. Das Gehäuse wahlweise in Silber oder Schwarz kostet knapp 1300 Euro, das Kit mit dem M.Zuiko Digital 4/12-24 mm ED Pro liegt bei 1700 Euro.

Beitrage Teilen