Xiaomi 15 Ultra (r. o.), Samsung Galaxy S25 Ultra (r.u.), Honor Magic7 Pro (l.o.) und Oppo Find X8 Pro (l.u.) treten im fotomagazin Smartphone Kamera Test 2025 gegeneinander an.
© Xiaomi, Samsung, Honor, OppoVier aktuelle Highend-Smartphones bewerben sich um die Krone für die beste Kameraleistung: Wir haben Honors Magic7 Pro, Samsungs Galaxy S25 Ultra und Xiaomis 15 Ultra auf den Prüfstand gestellt und vergleichen die Bildqualität mit dem Oppo Find X8 Pro.
Top-Smartphones 2025 im Kameravergleich: Xiaomi, Samsung, Honor und Oppo
Die neuen Android-Smartphones sind in der Oberklasse angesiedelt, wobei das Honor Magic7 Pro mit drei Rückseitenkameras und einem Straßenpreis von rund 1100 Euro etwas günstiger ist als die mit vier Kameras ausgestatteten Modelle Samsung Galaxy S25 Ultra (ca. 1200 Euro) und Xiaomi 15 Ultra (ab ca. 1500 Euro). Bei den Abmessungen unterscheiden sich die neuen Spitzen-Smartphones kaum. Sie sind mit großen Displays (6,7 bis 6,8 Zoll) ausgestattet, wobei die Bildschirme von Samsung und Xiaomi die etwas höhere Auflösung haben.
Das Galaxy 25 Ultra fällt mit dem kantigeren Gehäuse auf, in dem sich als Alleinstellungsmerkmal der herausziehbare S Pen versteckt, der nicht nur beim Malen und Schreiben hilft, sondern beispielsweise auch bei der Bildbearbeitung. Ein unschöner Effekt zeigte sich beim Honor Magic7 Pro: Nach ungefähr einer Woche Test bildeten sich Luftblasen unter dem fest angebrachten Display-Schutz.
Als Hardware-Plattform kommen bei den drei neuen Testgeräten die extrem rechenstarken „Snapdragon 8 Elite“-Prozessoren zum Einsatz. Die hohe Rechenleistung dürfte für Fotografen primär für die Foto-KI relevant sein, ansonsten wohl eher für Gamer.
Im Folgenden stellen wir im Smartphone Kamera Test 2025– nach Brennweite aufsteigend – alle Rückseitenkameras näher vor. Zur Bewertung der JPEG-Bildqualität haben wir zusätzlich das in fM 3/25 getestete Oppo Find X8 Pro mit Hasselblad-Kameras herangezogen. Die genauen Spezifikationen der vier Kameras finden Sie in der Tabelle. Leider liefern die Hersteller häufig nur lückenhafte technische Daten zu den Kameras. Die Brennweiten (reale und kleinbildäquivalente) haben wir daher den Exif-Daten entnommen. Daraus ergibt sich der Crop-Faktor und damit die Sensorgröße.
Superweitwinkel im Test: Welche Smartphone-Kamera überzeugt?
Bei Bildwinkel und Lichtstärke unterscheiden sich die Superweitwinkelkameras der neuen Smartphones nur wenig: Die kleinbildäquivalenten Brennweiten reichen von 12 mm (Honor), über 13 mm (Samsung), 14 mm (Xiaomi) bis 15 mm (Oppo). Die Bildsensoren sind sehr klein, wobei das Galaxy S25 Ultra den etwas größeren mitbringt (Crop: 5,9x statt 6,5x und 6,7x). Die Auflösung beträgt jeweils 50 MP. Dabei werden wie üblich standardmäßig vier Pixel zu einem größeren zusammengefasst und Dateien mit 12 bis 12,5 Megapixeln gespeichert.
Bei allen Kameras lassen sich auch 50 MP aktivieren, was sinnvoll sein kann, wenn das Bild auf einem Monitor mit 6K- oder 8K-Auflösung wiedergeben oder größer als A4 gedruckt werden soll. Drei der vier Smartphones können mit allen Kameras auch im Raw-DNG-Format aufnehmen, das Magic7 Pro nur mit der Weitwinkel-Hauptkamera. Besonderheit bei Xiaomi: Neben dem normalen Raw steht ein Ultra-Raw-Format (URaw) zur Verfügung, das mehrere Belichtungen enthält (Multiframe-Datei) und eine Farbtiefe von 14 Bit hat. In der Nachbearbeitung lässt sich somit ein besonders großer Dynamikumfang nutzen.
Der Vergleich der Bildqualität an einem hellen Februartag an der Alster in Hamburg zeigt die Unterschiede: Das Xiaomi 15 Ultra mit Leica-Kamerasystem gefiel uns mit einer sehr guten Schärfe ohne unnatürliche Scharfzeichnung am besten, knapp gefolgt vom Samsung Galaxy S25 Ultra. Das Oppo übertreibt das Nachschärfen, sodass die Ergebnisse etwas unnatürlich wirken. Die Ergebnisse des Honor wirken dagegen flauer und weniger scharf. Gewinner: Xiaomi (knapp vor Samsung).
Weitwinkel-Hauptkameras im Vergleich: Auflösung, ISO, Bildqualität
Auch bei den Hauptkameras liegen die Brennweiten dicht beieinander, nämlich bei 23 bis 24 mm bei hohen Lichtstärken von f/1,4 bis f/1,7. Beim Xiaomi lässt sich im Menü die Brennweite der Hauptkamera auf 28 oder 35 mm umstellen, wobei dann nicht mehr der ganze Sensor genutzt wird.
Stärkere Unterschiede zeigen sich bei den Sensoren: Das Xiaomi 15 Ultra hat den mit Abstand größten: Der 1-Zoll-Sensor Sony Lyt-900 hat bei 23 mm einen Crop-Faktor von 2,6x und damit eine genutzte Fläche, die sogar minimal über gängigen 1-Zoll-Sensoren in Kompaktkameras liegt (Crop: 2,7x). Bei den anderen Modellen im Test liegen die Faktoren bei 3,5x bis 3,8x, was vermutlich ungefähr einem 1/1,3-Zoll-Typ entspricht.
Die Auflösung der Sensoren beträgt 50 MP (Honor, Oppo, Xiaomi) bzw. 200 MP (Samsung), standardmäßig werden auch hier 12 bis 12,5 MP gespeichert, 50 MP und 200 MP (nur Samsung) lassen sich aber ebenfalls auswählen. Die Weitwinkel- und die Telekameras sind übrigens bei allen Herstellern mit einer Bildstabilisierung versehen.
Die Qualität bei guten Lichtverhältnissen und niedrigen ISO-Werten ist bei allen Hauptkameras gut bis sehr gut. Die Schärfe stimmt auch ohne übertriebene Scharfzeichnung. Mit den relativ großen Sensoren kann sich der Fotograf auch in höhere ISO-Stufen vorwagen. Das 15 Ultra liefert die beste High-ISO-Bildqualität und bis ISO 3200 gute Ergebnisse. Das Find X8 Pro ist bis ISO 1600 gut, wobei ISO 3200 noch brauchbar ist. Beim Galaxy gehen dagegen oberhalb von ISO 1600 deutlich Details verloren und Texturen wirken verwaschen. Das Magic7 Ultra ist noch einmal etwas schlechter – hier würden wir maximal ISO 800 empfehlen.
Alle drei Smartphones bieten einen 2x-Modus, bei dem nur ein Viertel der Sensorfläche genutzt wird, um die kleinbildäquivalente Brennweite zu verdoppeln, wobei die Qualität natürlich nachlässt, aber noch akzeptabel bleibt. Gewinner: Xiaomi.
Telekameras im Smartphone Kamera Test 2025: Wer zoomt am besten?
Bei der ersten Telekamera verfolgen die Hersteller sehr unterschiedliche Ansätze: Die Brennweiten (69 bis 73 mm) ähneln sich zwar, bei der Lichtstärke fällt das Xiaomi positiv aus dem Rahmen (f/1,8 statt f/2,4 bis f/2,6). Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Bildsensoren. Honor bringt den größten mit (Crop-Faktor 4,7x, Auflösung 200 MP), bei Oppo und Xiaomi sind die 50-MP-Sensoren etwas kleiner und Samsung hat den mit Abstand kleinsten mit einem Crop-Faktor von 8,7x und – laut Datenblatt – 10 Megapixeln, wobei interpolierte 12-MP-Dateien gespeichert werden.
Die Bildqualität haben uns bei Oppo und Xiaomi am besten gefallen. Die Testaufnahmen bei guten Lichtverhältnissen waren kontrastreicher und schärfer als bei Honor; Samsung fällt noch einmal etwas ab, was angesichts des kleinen Sensors nicht verwundert. Gewinner: Oppo und Xiaomi.
Doppelt zoomen: Die zweite Telekamera im Check
Das Honor Magic7 Pro verzichtet auf die zweite Telekamera kann aber per zusätzlichem Sensor-Crop und bei 12 Megapixeln die Brennweite der ersten Telekamera auf 144 mm verdoppeln. Bei Oppo hat die lange Telekamera 135 mm, bei Samsung 115 mm, bei Xiaomi nur 100 mm. Der Bildwandler ist bei Xiaomi mit einem Crop-Faktor von 4,0x am größten und hat die höchste Auflösung (200 statt 50 MP).
Bei der visuellen Bildbewertung haben uns dann auch das Ergebnisse beim Xiaomi am besten gefallen. Die Aufnahmen sind scharf, aber natürlich. Die etwas kürze Brennweite kann das Smartphone durch einen zusätzlichen Crop ausgleichen: Bei einer Verdopplung der kleinbildäquivalenten Brennweite bleiben noch ein Viertel der Sensorfläche und 50 MP übrig, die zu 12,5 Megapixeln zusammengefasst werden. Wer hohe Ansprüche an die Bildqualität stellt, sollte diesen zusätzlichen Crop aber nicht ausreizen. In unserem Test haben wir bis ca. 160 mm gute Ergebnisse erzielt.
Auf Platz zwei folgt das Oppo, das ebenfalls sehr scharfe Bilder produziert, die aber weniger natürlich wirken. Samsung fällt dagegen bei der Schärfe etwas ab und rauscht trotz ISO 64 leicht. Das Honor fällt noch einmal leicht ab. Gewinner: Xiaomi und Oppo (wegen der längeren Brennweite).
KI-Funktionen und Porträtmodi: Das leisten die Smartphones 2025
Eine Selbstverständlichkeit bei allen aktuellen Smartphones ist ein Hintergrundunschärfe-Modus, der aber unterschiedlich umgesetzt wird. Ein einfaches Ein- und Ausschalten von digital errechneter Hintergrundunschärfe ist bei allen Geräten möglich und lässt sich auch bei älteren Smartphones nachträglich in Googles Fotos-App umsetzen. Mit der virtuellen Blende lässt sich die Hintergrundunschärfe dagegen feiner steuern – beispielsweise von f/0,95 bis f/11.
Bei Xiaomi funktioniert diese Blendensimulation mit drei Rückseitenkameras im Porträt-Modus, ausgenommen ist die Superweitwinkelkamera. Dabei kann das Smartphone sogar unterschiedliche Bokeh-Typen simulieren, beispielsweise runde, ovale, konturierte oder verwirbelte Unschärfekreise. Wer vergessen hat den Bokeh-Modus zu aktivieren kann die verschiedenen Bokehs übrigens auch nachträglich in der Bildbearbeitung hinzufügen.
Bei Honor steht die Blendensimulation im Pro-Modus zur Verfügung, wobei die Superweitwinkelkamera ausgenommen ist. Bei Samsung muss der Anwender erst den „Expert Raw Lab“-Modus installieren und kann die Blende dann nur mit der Hauptkamera simulieren. Die Installation lohnt sich, denn dieser Expert-Modus bietet noch andere interessante Funktionen wie einen virtuellen ND-Filter, Mehrfachbelichtungen und Astro-Foto-Modi.
KI-Funktionen wie „Magischer Radierer“ stehen unabhängig vom Smartphone in Googles Fotos-App zur Verfügung. Samsung bietet einige zusätzliche Funktionen auf Basis künstlicher Intelligenz: In der Kamera-App lassen sich per generativer KI nicht nur Objekte löschen, sondern auch im Bild verschieben oder aus einer Skizze generieren. Das Porträt-Studio wandelt außerdem echte Fotos in Comics, Cartoons oder Gemälde – wobei das Ergebnis meist nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem Original hat. Die so generierten Bilder werden mit einem KI-Wasserzeichen versehen.
Honor bietet als Spezialität im Porträt-Modus drei „Harcourt“-Looks mit 5:4-Seitenverhältnis, benannt nach einem Pariser Porträt-Studio: „Dynamisch“, „Farbe“ (eine leichte Sepia-Tönung) und „Klassisch“ (schwarzweiß). Dazu gibt es Tipps zur Porträt-Fotografie. Auch das Xiaomi 15 Ultra kann mit weiteren Besonderheiten punkten. So lassen sich spezielle Leica-Bildstile wählen (Vivid, Natural, Black und White, Black and White High Contrast, Monochrom mit leichter Blautönung und Sepia). Zu den KI-Funktionen gehören die Möglichkeiten, den Himmel auszutauschen, das Bild generativ zu erweitern und Spiegelungen zu entfernen.
Videoaufnahme in 4K und 8K: Das können die Kameras im Test
Zumindest auf dem Papier haben Samsung und Xiaomi bei den Videofunktionen die Nase vorn. Das 15 Ultra nimmt mit allen vier Rückseitenkameras 8K/30p auf, das Galaxy S25 Ultra mit drei Rückseitenkameras – ausgenommen ist wegen der niedrigen Auflösung nur die erste Telekamera. Sogar Log-Video, also ein flaches Profil mit großem Dynamikumfang für die Nachbearbeitung, beherrscht das Samsung-Smartphone.
Die beiden Konkurrenten bringen es auf maximal 4K/60p, was für die meisten Fälle reichen sollte. Alle vier Smartphones können übrigens Dual-Videos aufzeichnen, bei denen eine Rückseitenkamera mit der Selfie-Kamera kombiniert wird.
Xiaomi bietet für das 15 Ultra als Zubehör das Photography-Kit an, das eine abnehmbare Daumenstützen und Auslöser-Tasten, einen 67-mm-Filteradapterring und einen integrierten 2000-mAh-Akku enthält. Beim Erwerb des Xiaomi 15 Ultra kostet das Photography-Kit zunächst rund 100 Euro Aufpreis. Der spätere Einzelpreis liegt bei ca. 200 Euro.
FAZIT: Der Sieger im Smartphone Kamera Test 2025 heißt Xiaomi.
Das Xiaomi 15 Ultra erreicht bei allen Kameras die besten Ergebnisse, bei den Telekameras zusammen mit dem Oppo Find X8 Pro, das mit der längeren Endbrennweite punktet. Das Galaxy S25 Ultra hat eine sehr gute Hauptkamera, die zumindest bei guten Lichtverhältnissen fast die Qualität des Xiaomi-Smartphones erreicht, schwächelt aber bei den Telekameras. Das Honor Magic7 Pro bietet eine solide Gesamtleistung, hat aber eine Kamera weniger und kann unter dem Strich nicht ganz mit der starken Konkurrenz mithalten.
SMARTPHONE | Honor Magic7 Pro | Oppo Find X8 Pro | Samsung Galaxy S25 Ultra | Xiaomi 15 Ultra |
---|---|---|---|---|
Straßenpreis | ca. 1100 Euro | ca. 1000 Euro | ca. 1200 Euro | ca. 1500 Euro |
1. KAMERA (Ultraweitwinkel) | ||||
Bildsensor | 50 MP | 50 MP | 50 MP | 50 MP |
Objektiv* | 2,0/1,8 mm (12 mm KB), Crop: 6,7x | 2,0/2,3 mm (15 mm KB), Crop: 6,5x | 1,9/2,2 mm (13 mm KB), Crop: 5,9x | 2,2/2,1 mm (14 mm KB), Crop: 6,7x |
2. KAMERA (Weitwinkel/Hauptkamera) | ||||
Bildsensor | 50 MP | 50 MP | 200 MP | 50 MP, 1 Zoll |
Objektiv* | 1,4/6,8 (24 mm KB), Crop: 3,5x, OIS | 1,6/6,1 mm (23 mm KB), Crop: 3,8x, OIS | 1,7/6,1 mm (23 mm KB), Crop: 3,8x, OIS | 1,63/8,7 mm (23 mm KB), Crop: 2,6x, OIS |
3. KAMERA (normal bis Tele) | ||||
Bildsensor | 200 MP, 1/1,4 Zoll | 50 MP | 10 MP (interpoliert: 12 MP) | 50 MP |
Objektiv* | 2,6/15,4 mm (72 mm KB), Crop: 4,7x, OIS | 2,6/13,9 (73 mm KB), Crop: 5,3x, OIS | 2,4/7,9 mm (69 mm KB), Crop: 8,7x, OIS | 1,8/11,5 mm (70 mm KB), Crop: 6,1x, OIS |
4. KAMERA TELE | ||||
Bildsensor | – | 50 MP | 50 MP | 200 MP, 1/1,4 Zoll |
Objektiv* | – | 4,3/22,4 mm (135 mm KB), Crop: 6,0x, OIS | 3,4/18,6 mm (115 mm KB), Crop: 6,2x, OIS | 2,6/25 mm (100 mm KB), Crop: 4,0x, OIS |
SELFIE-KAMERA | ||||
Bildsensor | 50 MP | 32 MP | 12 MP | 32 MP |
Objektiv* | 2,0/3 mm (25 mm KB), Crop: 8,3x | 2,4/3,2 mm (25 mm KB), Crop: 7,8x | 2,2/3,3 (25 mm KB), Crop: 7,6x | 2,0/2,8 mm (26 mm), Crop: 9,3x |
Video | 4K/60p (alle Kameras), LUTs | 4K/60p (alle Kameras) | 8K/30p (außer erste Telekamera), Log-Video | 8K/30p (alle Kameras) |
Display | 6,8 Zoll, 2800 x 1280 Pixel | 6,78 Zoll, 2780 x 1264 Pixel | 6,8 Zoll, 3120 x 1440 Pixel | 6,73 Zoll, 3200 x 1440 Pixel |
Hardware-Plattform | Snapdragon 8 Elite | MediaTek Dimensity 9400 | Snapdragon 8 Elite for Galaxy | Snapdragon 8 Elite |
Betriebssystem | Android 15 mit MagicOS 9 | Android 15 mit ColorOS 15.0 | Android 15 mit One UI 7 | Android 15 mit HyperOS 2.0 |
Note |
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