Sternschnuppen fotografieren – ein Unterfangen, das Vorbereitung erfordert. Mit diesen Tipps gelingen traumhafte Fotos von Meteorschauern wie den Perseiden oder Geminiden.
© Simone / stock.adobe.comInhaltsverzeichnis
- Was ist ein Meteorschauer?
- Welche Meteorschauer sind 2025 noch in Deutschland zu sehen?
- Wo kann man Sternschnuppen am besten beobachten?
- Wie plant man das Fotografieren von Sternschnuppen?
- Welche Kameraeinstellungen eignen sich für Sternschnuppenfotos?
- Welche Ausrüstung braucht man zum Fotografieren von Sternschnuppen?
- Welche Objektive eignen sich für Meteorschauer?
- Welche Brennweite bringt die besten Ergebnisse?
- Wie viele Aufnahmen sollte man machen?
- Was macht ein gutes Sternschnuppenfoto aus?
- Wie bearbeitet man Sternschnuppenfotos?
- Sternschnuppen fotografieren – funktioniert das auch mit dem Smartphone?
- Was sind typische Fehler beim Fotografieren von Sternschnuppen?
- Warum sehen Sternschnuppen auf Fotos anders aus?
- Was ist der Unterschied zwischen Meteor, Meteoroid und Meteorit?
Was ist ein Meteorschauer?
Sternschnuppen treten im Rahmen sogenannter Meteorschauer auf – oder präziser: Meteorströme. Sie entstehen, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn durch eine Wolke aus Staub und Gesteinsteilchen zieht. Diese Teilchen stammen meist von Kometen. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen sie und erzeugen sichtbare Lichtspuren, die wir als Sternschnuppen bezeichnen. Die Meteore scheinen aus einem festen Punkt am Himmel zu kommen, dem sogenannten Radianten, der oft nach einem Sternbild benannt ist.
Welche Meteorschauer sind 2025 noch in Deutschland zu sehen?
Bis zum Jahresende 2025 sind mehrere aktive Sternschnuppenströme sichtbar. Besonders lohnenswert für die Fotografie sind:
- Orioniden – Maximum: 20./21. Oktober, ca. 20 Meteore/Stunde
- Tauriden – Aktiv um den 3. November, oft mit hellen Feuerkugeln
- Leoniden – Maximum: 17./18. November, ca. 15 Meteore/Stunde
- Geminiden – Maximum: 13./14. Dezember, bis zu 120 Meteore/Stunde
- Ursiden – Maximum: 22. Dezember, ca. 10 Meteore/Stunde bei dunklem Himmel
Die besten Chancen auf erfolgreiche Fotos bestehen in mondlosen Nächten und in den Stunden nach Mitternacht.
Wo kann man Sternschnuppen am besten beobachten?
Um Sternschnuppen gut zu fotografieren, sollte man einen Ort mit möglichst dunklem Himmel wählen – idealerweise fernab von Städten, Siedlungen oder Straßenbeleuchtung. Auch der Mond kann stören. Neumondnächte bieten die besten Bedingungen. Digitale Karten zur Lichtverschmutzung und Wetter-Apps helfen bei der Planung. Besonders geeignet sind die deutschen Sternenparks.
Wie plant man das Fotografieren von Sternschnuppen?
Für gelungene Bilder braucht es eine sorgfältige Vorbereitung: Termin, Uhrzeit, Radiant und Wetter müssen zusammenpassen. Gute Beobachtungszeiten liegen in der zweiten Nachthälfte, wenn der Radiant hoch am Himmel steht. Wer früh genug vor Ort ist und die Kamera fest installiert, kann eine lange Aufnahmeserie starten – ideal bei klarem Himmel und geduldigem Warten.
Hilfreich bei der Planung sind spezialisierte Astronomie-Apps wie Stellarium Mobile (Android/iOS), Sky Guide (iOS) oder SkySafari (Android/iOS). Sie zeigen Sternbilder, den Radianten des Meteorschauers und simulieren den Nachthimmel in Echtzeit.
Für aktuelle Meteorschauer-Daten bietet Star Walk 2 (Android/iOS) einen übersichtlichen Kalender inklusive Animationen. Auch die klassische Beobachtungs-App Heavens Above (Android/iOS) liefert verlässliche Informationen zu aktuellen astronomischen Ereignissen.
Zur Auswahl eines möglichst dunklen Standorts eignet sich Light Pollution Map (Android/iOS), während Clear Outside (Android/iOS) als Wetter-App speziell auf die Bedürfnisse von Astrofotograf:innen zugeschnitten ist – inklusive Prognosen zu Bewölkung, Seeing und Transparenz.
Wer Sternschnuppen fotografieren möchte, sollte die Kamera in Neumondnächten fernab von Städten aufstellen, um einen möglichst dunklen Himmel vorzufinden.
© Ben Collins/Unsplash.comWelche Kameraeinstellungen eignen sich für Sternschnuppenfotos?
Die wichtigsten Einstellungen im Überblick:
- Blende: möglichst offen (z. B. f/2.8)
- ISO: zwischen 800 und 3200
- Belichtungszeit: 10–30 Sekunden
- Fokus: manuell auf unendlich
- Bildformat: RAW
Diese Einstellungen können je nach Umgebung und Objektiv leicht angepasst werden.
Welche Ausrüstung braucht man zum Fotografieren von Sternschnuppen?
Wer Sternschnuppen fotografieren will, benötigt eine Kamera mit manuellem Modus (DSLR oder spiegellos), ein stabiles Stativ und einen Fernauslöser oder Intervalltimer. Ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv erhöht die Chancen, Meteore im Bild zu erfassen. Nützlich sind außerdem: Ersatzakkus, Speicherkarten, Stirnlampe mit Rotlicht und warme Kleidung.
Welche Objektive eignen sich für Meteorschauer?
Ideal sind Weitwinkelobjektive mit großer Blendenöffnung. Sie decken einen großen Bereich des Himmels ab und ermöglichen längere Belichtungen ohne störende Sternspuren. Wichtig ist auch eine gute Abbildungsqualität bis in die Bildecken.
Welche Brennweite bringt die besten Ergebnisse?
Kurze Brennweiten zwischen 14 und 24 Millimetern (Vollformat) sind besonders geeignet. Sie vergrößern den Himmelsausschnitt und damit die Wahrscheinlichkeit, eine Sternschnuppe im Bild zu haben. Mit längeren Brennweiten sinkt die Trefferquote deutlich.
Wie viele Aufnahmen sollte man machen?
Da Sternschnuppen unregelmäßig auftreten, empfiehlt sich eine lange Aufnahmeserie mit vielen Bildern – etwa 500 Fotos über 60 bis 90 Minuten. Wer mehrere Kameras einsetzt oder verschiedene Bildausschnitte testet, erhöht seine Chancen deutlich.
Was macht ein gutes Sternschnuppenfoto aus?
Ein schönes Meteorfoto kombiniert Himmelsphänomen und Landschaft. Der Vordergrund – etwa Bäume, Berge oder Gebäude – sollte das Bild ergänzen, aber nicht dominieren. Wichtig: die Kameraausrichtung grob in Richtung des Radianten, aber mit ausreichend Himmelsfläche im Bildausschnitt.
Wie bearbeitet man Sternschnuppenfotos?
Nach der Aufnahme sollten RAW-Dateien in Lightroom, Photoshop oder ähnlicher Software bearbeitet werden. Dazu gehören: Kontrastkorrektur, Rauschreduzierung, Farbanpassung. Viele kombinieren mehrere Einzelbilder zu einem Komposit mit mehreren Meteorspuren und einem stimmungsvollen Gesamtbild.
Sternschnuppen fotografieren – funktioniert das auch mit dem Smartphone?
Prinzipiell ja – mit Einschränkungen. Moderne Smartphones mit Langzeitbelichtung oder Astromodus können bei absoluter Dunkelheit und mit Stativ brauchbare Ergebnisse liefern. Die Qualität bleibt aber deutlich hinter Systemkameras zurück.
Was sind typische Fehler beim Fotografieren von Sternschnuppen?
Zu den häufigsten Fehlern zählen unscharfer Fokus, zu kurze Belichtungszeit, falsche Kameraausrichtung oder störendes Umgebungslicht. Auch wer nur wenige Aufnahmen macht oder in JPEG fotografiert, schränkt die Qualität unnötig ein.
Warum sehen Sternschnuppen auf Fotos anders aus?
Eine Kamera sammelt über mehrere Sekunden Licht – dadurch erscheinen Meteore auf Bildern als lange, leuchtende Streifen. Auch Farben, die das menschliche Auge nicht wahrnimmt, werden sichtbar. Was auf dem Foto spektakulär aussieht, kann in Wirklichkeit nur ein kurzer Lichtpunkt gewesen sein.
Die Langzeitbelichtung beim Sternschnuppen fotografieren verwandelt einen Meteorschauer in lange, leuchtende Streifen.
© Shubham Sharma / UnsplashWas ist der Unterschied zwischen Meteor, Meteoroid und Meteorit?
Ein Meteoroid ist ein kleiner Himmelskörper im All. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wird er durch Reibung zum Meteor, also zur sichtbaren Sternschnuppe. Bleibt ein Teil davon erhalten und schlägt auf der Erde ein, spricht man von einem Meteorit.
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