Spektakel am Winterhimmel: Die Geminiden 2025 fotografieren

In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 2025 erreicht der Meteorschauer der Geminiden seinen Höhepunkt. Dank hoher Aktivität, langer Beobachtungszeit und fotogener Leuchtspuren ist das Himmelsereignis ein Highlight für Astrofotografen.

Mitte Dezember ist der Meteorsturm der Geminiden am Nachthimmel über Deutschland zu sehen.

Mitte Dezember ist der Meteorsturm der Geminiden am Nachthimmel über Deutschland zu sehen.

© rubinpictures / stock.adobe.com

Die Geminiden zählen zu den stärksten und zuverlässigsten Meteorschauern des Jahres. Ihr Ursprung liegt im Asteroiden (3200) Phaethon – eine Besonderheit, denn anders als andere Meteorströme stammen sie nicht von einem Kometen. Das Maximum liegt jährlich rund um den 14. Dezember und bietet bei klarer Sicht bis zu 150 Meteore pro Stunde – ein wahres „Silvester-Feuerwerk“ vor Weihnachten.

Ideale Bedingungen für Astrofotografen

Der sogenannte Radiant, also der scheinbare Ursprung der Meteore, liegt im Sternbild Zwillinge. Mitte Dezember steht dieses der Sonne gegenüber, was bedeutet: Der Radiant ist die ganze Nacht über sichtbar. Das eröffnet Fotografen ein langes Zeitfenster, bereits ab den frühen Abendstunden bis weit nach Mitternacht. Besonders nach dem Maximum in der Nacht zeigen sich häufig besonders helle Meteore.
Hinzu kommt: Die Geminiden bewegen sich mit relativ langsamer Geschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Sekunde über den Himmel. Das führt zu langen, klaren Leuchtspuren – ein großer Vorteil für Langzeitbelichtungen. In Kombination mit der gelb-weißen Färbung der Meteore entstehen so stimmungsvolle Nachtaufnahmen mit hohem Wiedererkennungswert.

Kameraeinstellungen für Geminiden-Fotos

Für gelungene Aufnahmen empfiehlt sich die manuelle Steuerung der Kamera. Die wichtigsten Parameter im Überblick:

  • Blende: möglichst weit offen, idealerweise f/1.4 bis f/2.8
  • ISO: zwischen 800 und 6400 – abhängig von Kamera, Objektiv und Bildrauschen
  • Belichtungszeit: 10 bis 30 Sekunden; je nach Brennweite und Vermeidung von Sternspuren
  • Brennweite: Weitwinkel (14–24 mm), um möglichst viele Meteore einzufangen
  • Fokus: manuell auf unendlich – am besten mit einem hellen Stern einstellen
  • Dateiformat: RAW für bestmögliche Nachbearbeitung
  • Zubehör: Stativ, Intervallauslöser, Ersatzakkus und ausreichend Speicherplatz
  • Tipp: Richte die Kamera auf den Radianten im Sternbild Zwillinge aus – idealerweise mit einem spannenden Vordergrund für mehr Tiefe im Bild.

Weitere Hilfestellungen zum Fotografieren von Sternschnuppen. Eine passende Location für unvergessliche Aufnahmen der Geminiden sind die vier deutschen Sternenparks.

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So gelingen spektakuläre Timelapse-Aufnahmen

Wer die Geminiden in Bewegung festhalten möchte, plant am besten eine Timelapse über mehrere Stunden. Mit Intervallauslöser oder Timer werden kontinuierlich Fotos aufgenommen, die später zu einem Video zusammengesetzt werden.

Wichtig für die Planung:

  • Standort: möglichst dunkle Umgebung ohne Lichtverschmutzung
  • Startzeit: idealerweise vor Sonnenuntergang, um den Übergang zur Nacht einzufangen
  • Intervall: 20–30 Sekunden zwischen den Aufnahmen
  • Dauer: für 30 Sekunden Timelapse-Video rund 900 Einzelbilder (30 fps)
  • Software: z.B. LR Timelapse oder Adobe After Effects zur Nachbearbeitung

Auch hier gilt: Vorbereitung ist alles. Lade Akkus, leere die Speicherkarte, überprüfe die Wetterbedingungen – und nimm warme Kleidung mit!

Fazit: Der perfekte Meteorstrom für Fotografen

Kaum ein anderer Meteorschauer bietet Astrofotografen so viele Vorteile wie die Geminiden: lange Beobachtungszeiten, hohe Frequenz, eindrucksvolle Leuchtspuren und stabile Wiederkehr. Wer den Dezemberhimmel bewusst plant und mit der richtigen Technik aufnimmt, kann spektakuläre Ergebnisse erzielen – von Einzelbildern bis hin zu aufwändigen Timelapse-Projekten.

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