Kampa do Rio Amônea Indigenous Territory, state of Acre, Brazil, 2016
© SEBASTIÃO SALGADODeutschlandpremiere der international gefeierten Ausstellung „AMAZÔNIA“ im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln (RJM). Zu sehen vom 29. Oktober 2025 bis 15. März 2026. Über 200 Schwarzweißfotografien des im Mai 2025 verstorbenen, brasilianischen Starfotografen Sebastião Salgado, Interviews mit indigenen Anführer*innen und ein immersiver Soundtrack von Jean-Michel Jarre bringen die Vielfalt und Bedrohung des Amazonasgebietes eindrucksvoll auf den Punkt.
Amazonien ist das grüne Herz unseres Planeten. Der größte zusammenhängende Regenwald der Erde erstreckt sich über neun Länder Südamerikas und bedeckt mehr als sieben Millionen Quadratkilometer – eine Fläche größer als Australien. Den größten Teil nimmt Brasilien ein. Doch dieses Ökosystem, das unersetzlich für das Weltklima ist, steht unter Druck: Abholzung, Ausbeutung, Klimawandel setzen ihm massiv zu.
Der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado hat den Amazonasraum sieben Jahre lang bereist. In über 200 Schwarzweißfotografien dokumentiert er seine Vielfalt – Landschaften, Tiere, Menschen. Er zeigt die Schönheit, aber auch die Verletzlichkeit dieses Naturraums. Seine Bilder ehren die indigenen Gemeinschaften als Bewahrerinnen von Wissen, Kultur und Artenvielfalt. Zugleich warnen sie: Die Zerstörung schreitet voran.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Lélia Wanick Salgado, Salgados langjähriger Partnerin – im Leben wie in der Arbeit. Gemeinsam gründeten sie das Instituto Terra, das sich seit 1998 der Wiederaufforstung in Brasilien widmet. Drei Millionen Bäume hat das Projekt bereits gepflanzt.
Die Deutschlandpremiere von „Amazônia“ fällt in das 150. Jubiläumsjahr der Zurich Gruppe Deutschland. Der Versicherer ist globaler Hauptpartner der Ausstellungstournee und ermöglicht die Station in Köln. Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender: „Diese Ausstellung zeigt, wie eng Mensch und Natur verbunden sind. Sie ruft zur Reflexion und zum Handeln auf.“
Das Rautenstrauch-Joest-Museum begleitet die Schau mit einem vielseitigen Programm: Workshops, Performances, Diskussionen. Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Klimaaktivist*innen und Community-Initiativen kommen zu Wort. Im Zentrum steht der „Open Space“ – ein Ort im Museum, der Stimmen aus dem Globalen Süden mit lokalen Perspektiven vernetzt.
Museumsdirektorin Nanette Snoep betont: „Wir wollen indigene Wissenssysteme als gleichwertige Sichtweisen auf globale Gerechtigkeit sichtbar machen – vor allem die Rolle der Frauen, die Land, Sprache und Kultur bewahren.“
Am 4. November 2025 findet in der Kölner Philharmonie ein außergewöhnliches Konzert statt: Das Gürzenich-Orchester spielt Werke von Heitor Villa-Lobos und Philip Glass. Die Musik trifft auf die visuelle Kraft von Salgados Fotografien, die großflächig projiziert werden. Dirigentin ist Simone Menezes.