Fotogene Selfie-Zonen

Der Traum von einer „dritten Dimension“ in der Fotografie ist alles andere als neu. Angefangen bei der Stereoskopie zu Virtual Reality-Abenteuern sind es nun die Immersive Rooms, die uns in ein Bild steigen lassen.

Manfred Zollner

Manfred Zollner

Chefredakteur fotoMAGAZIN

Kolumne Manfred Zollner

Kolumne Zollners Zeilen

Illustration: © Getty Images

Die Stereoskopie ermöglichte es den Menschen bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Fotos mit räumlicher Tiefe zu betrachten. Im Zeitalter des „Wearable Computers“, der Google Glass-Brillen und Virtual Reality-Abenteuer, haben heute unsere lange herbeigeträumten Reisen ins Bild bereits begonnen.

Eine zeitgemäße Antwort für Bildreisende liefern Immersive Rooms – Orte, an denen wir tatsächlich durch Fotowelten wandern und Teil eines Bildes werden. Projektionsräume, die uns oft mit einer musikalischen „Soundscape“ Erlebnislandschaften erschließen. Werden sie die Freizeitparks der Zukunft – Locations für den Besuch in Harry Potters Hogwarts und Trockentauchgänge in Industriehallen?

Längst haben Event-Scouts das Potenzial der Immersive Rooms erkannt, die schnell als fotogene Selfie-Zonen des Instagram-Zeitalters besetzt werden. Dort wandern wir bereits heute fasziniert durch die gemalten Landschaften von Vincent van Gogh. Und vielleicht morgen durch NASA-Bilder vom Mond?

Das neue Raumerlebnis ist uns allerdings lange als sperriger Guckkasten vor die Augen geschnallt worden und vermittelte stets den Eindruck einer unbequemen Körper/Kopf-Trennung. Das erstrebte Raumerlebnis muss jedoch keineswegs virtuell bleiben.

Manfred Zollner,
Chefredakteur fotoMAGAZIN

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