Die QuickShots lassen sich an der Kamera mit zwei Tasten auswählen und aus der Hand mit der orangenen Taste starten.
Bild: DJI
Mit der ersten Neo hatte DJI im September 2024 eine extrem leichte (135 g) und preiswerte (ca. 200 Euro) Einsteiger-Drohne vorgestellt, die sich ohne Führerschein in der Klasse C0 fliegen lässt. Einsteiger-freundlich ist sie nicht zuletzt, weil sie sich mit vorgefertigten Flugbewegungen („QuickShots“) aus der Hand starten und landen lässt. Damit kann sie wie ein „fliegender Selfie-Stick“ genutzt werden.
Die Neo 2 baut nun auf dem gleichen Prinzip auf, wurde aber an wichtigen Stellen weiterentwickelt. Das Gewicht hat sich leicht auf 151 g erhöht. Damit bleibt die Neo 2 nach wie vor weit unter der „Führscheingrenze“ von 250 g. Den Preis hat DJI auf 240 Euro angehoben, er ist angesichts der gebotenen Funktionen aber weiter sehr attraktiv.
Der Gimbal funktioniert jetzt auf zwei Achsen.
Bild: DJINeu ist unter anderem der nach vorne gerichtete LiDAR-Sensor, welcher die Infrarot-Sensoren an der Unterseite ergänzt, sodass die Neo 2 nun eine omnidirektionale Hinderniserkennung mitbringt, sich die Gefahr von Kollisionen also verringert. Der Gimbal stabilisiert nun auf zwei statt auf einer Achse. Der interne Speicher wurde von 22 auf 44 GB erweitert. Die Flugzeit pro Akkuladung bleibt weitgehend unverändert bei 17 Minuten mit Propellerschutz und 19 Minuten ohne.
Die Kamera erzeugt detailreiche Fotos mit 12 Megapixeln – hier ins Quadrat zugeschnitten.
Bild: Andreas Jordan
Fliegen ohne Fernbedienung
Die DJI Neo 2 lässt sich ohne Fernbedienung fliegen. Das funktioniert in der Praxis ganz einfach: Wenn die Drohne auf der Handfläche liegt, identifiziert die Kamera den Piloten. Mit zwei Tasten kann der Anwender nun einen gewünschten QuickShot wählen, den die Drohne per Sprachausgabe und auf einem kleinen Display bestätigt. Über eine dritte Taste lässt sich die Neo 2 dann starten, nach dem Ende der Flugbewegung kehrt sie auf die Handfläche zurück. Während des Flugs werden in der Regel kurze Videosequenzen aufgenommen, beim neuen Modus SelfieShot drei Fotos.
Farben und Hautöne gibt die DJI Neo 2 angenehm wieder (ISO 400, 1/500 s.)
Bild: Andreas JordanInsgesamt stehen rund ein Dutzend QuickShots mit verschiedenen Flugbewegungen zur Verfügung, zum Beispiel „Folgen“, „Kreisen“, „Rocket“, „Spotlight“, „Radfahren folgen“ und „Skifahren folgen“. Die Tracking-Fähigkeiten hat DJI verbessert, wichtig vor allem bei Sportaufnahmen. Neu ist neben dem SelfieShot der „Dolly-Zoom“, ein cineastischen Effekt, der durch den Hitchcock-Film Vertigo bekannt wurde. Dabei fliegt die Drohne auf den Anwender zu und zoomt gleichzeitig raus – die Person bleibt also gleich groß, aber der Hintergrund weitet sich durch die verändert Perspektive. Das ganze funktioniert auch andersrum: Die Drohne bewegt sich von Person weg und zoomt gleichzeitig rein. Da die Neo 2 – anders als die Mavic 2 Zoom – kein optisches Zoom hat, kommt beim Dolly-Zoom ein Digitalzoom zum Einsatz, der Qualität deutlich reduziert – trotzdem ist der Effekt beeindruckend.
Natürlich lässt sich die Neo 2 auch manuell fliegen. Ohne weiteres Zubehör gelingt dies mit der Fly-App. Über diese lässt sich übrigens auch eine Gestensteuerung aktivieren: Wenn beide Handflächen auseinander bewegt werden entfernt sich die Drohne, wenn zusammengeführt werden nähert sie sich. Eine größere Fernbedienung ist als Zubehör bzw. im Rahmen der Fly-More-Combo erhältlich.
In der preiswerten Fly-More-Combo sind unter anderem die Fernbedienung RC-N3, eine Ladestation und drei Akkus enthalten.
Bild: DJIDie Propeller erzeugen recht laute Geräusche und die Neo 2 selber nimmt sinnvollerweise keinen Ton auf. Eine Tonspur lässt sich aber live über die Fly-App aufnehmen, wobei die Propellergeräusche herausgefiltert werden.
Video nun mit 4K/60p
Die Kamera nutzt weiterhin einen 1/2-Zoll-Sensor mit 12 Megapixeln für JPEG-Fotos (kein Raw), kann 4K nun aber mit 60p und HDR statt 30p aufnehmen. Zeitlupen gelingen mit 4K/100p. Sogar einen 2,7K-Vertikalmodus für Social-Media-Anwendungen hat DJI integriert.
Die Lichtstärke des Ultraweitwinkelobjektivs (119,8 Grad, ca. 16 mm beim Kleinbild) hat DJI von f/2,8 auf f/2,2 verbessert. Die Bildergebnisse waren in unserem Test bei guten Lichtverhältnissen völlig okay und liegen etwa auf dem Niveau von preiswerten Smartphones.
Die fertigen Video und Fotos lassen entweder per USB zum Computer oder per Wi-Fi auf das Smartgerät übertragen. In der Fly-App können Videos mit Looks, Musik und Texten versehen und exportiert werden.
Neben der reiner Drohne, die sich über eine Smartphone-App steuern lässt, bietet DJI wie bisher zwei Fly-More-Combos an. Mit der Fernbedienung RC-N3, Ladestation und drei Akkus werden rund 400 Euro fällig. Ein Kit mit der FPV-Brille Googles 3 – für ein immersives Flugerlebnis – und einem Motion Controller kostet ca. 580 Euro.
Die teurere Fly-More-Combo wird mit Goggles 3 und einem Motion Controller ausgeliefert.
Bild: DJI
Fazit
Die DJI Neo 2 ist perfekt für den einfachen Einstieg in die Welt der Kamera-Drohnen. Die 12 Megapixel reichen für die Darstellung auf 4K-Monitoren oder den A4-Print aus. Wer höhere Ansprüche hat, kann bei DJI-Drohen unter 250 g zur Flip (1/1,3 Zoll-Sensor, 48 MP) oder zur Mini 5 Pro (1 Zoll, 50 MP) greifen. Für Profis bietet DJI deutlich teurere Modelle mit mehreren Kameras und Sensorgrößen bis zu Four-Thirds an.
Technische Daten zur DJI Neo 2
- Objektiv: 2,2/16,5 mm (Kleinbild), 119,8 Grad
- Bildsensor: 1/2 Zoll, 12 MP, JPEG
- Video: 4K/60p/ 2,7K/ Zeitlupen 4K/100p
- Gimbal: 2 Achsen
- Flugzeit: 17 bis 19 Minuten
- Hinderniserkennung: Omnidirektional
- Max. Geschwindigkeit: 12 m/s (43 km/h)
- Max. Flughöhe: 120 m
- Max. Flugdistanz: 7 km
- Windresistenz: 10,7 m/s (Windstärke 5)
- Speicher: 49 GB (reicht für 175 Minuten 4K/30p)
- Abmessungen: 147 x 171 x 41 mm
- Gewicht: 151 g
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