Unter dem Titel „FACT/FAKE“ thematisiert das Internationale Festival Fotografischer Bilder in Regensburg thematisiert vom 20.–23.11.2025 Wahrheit und Täuschung in der Fotografie.
© iffbVom 20. bis 23. November 2025 findet in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel in Regensburg das Internationale Festival fotografischer Bilder statt. Unter dem Titel „FACT/FAKE“ beleuchtet das Festival die Rolle fotografischer Strategien zwischen Faktizität, Fiktion und Fälschung. Gegründet wurde das Internationale Festival fotografischer Bilder 2017 von Andy Scholz und Martin Rosner. Es versteht sich als Plattform für zeitgenössische Fotografie, theoretische Reflexion und bildnerische Bildung.
Ausstellung FACT/FAKE: Zwischen Wirklichkeit und Inszenierung
Die Hauptausstellung des Internationalen Festivals fotografischer Bilder 2025 trägt denselben Titel wie das gesamte Festival – FACT/FAKE – und widmet sich der Frage, wie Fotografie im Spannungsfeld von Fakt, Fiktion und Fälschung agiert. Präsentiert werden sieben künstlerische Positionen, die das Verhältnis von Realität und Konstruktion auf unterschiedliche Weise befragen.
Zu sehen sind Arbeiten von Isabelle Borges (Berlin/Salvador do Bahia), deren geometrische Strukturen zwischen Abstraktion und Raumillusion oszillieren, sowie von Christine Erhard (Düsseldorf), die mit modellhaften Architekturen und perspektivischen Täuschungen spielt. Antonia Gruber (Köln) untersucht in ihren Porträts und Inszenierungen das Selbstbild in digitalen Zeiten, während Andrea Grützner (Berlin/Dresden) die Grenzen zwischen dokumentarischer und erfundener Bildsprache auslotet. Estefania Landesmann (Berlin/Buenos Aires) verbindet fotografische Beobachtung mit filmischem Blick, Sabine Meier (Le Havre) reflektiert die visuelle Macht medialer Narrative, und Pola Sieverding (Berlin) befragt mit performativen Arbeiten die Inszenierung des Körpers als Projektionsfläche.
Gegenwärtige Strategien des Bildes
Gemeinsam zeichnen diese Positionen ein Panorama gegenwärtiger Bildstrategien – zwischen dokumentarischer Genauigkeit und künstlicher Wirklichkeitsproduktion. Die Ausstellung zeigt, wie Fotografie heute als zugleich technisches, ästhetisches und gesellschaftliches Medium wirkt: als Spiegel, Bühne und Labor für Wahrheit und Täuschung.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, 20. November 2025, um 19 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis zum 1. Februar 2026 in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel, Regensburg, zu sehen.
Symposium: Fotografie zwischen Fakt und Fiktion
Ein zentraler Bestandteil des Internationalen Festivals fotografischer Bilder ist das wissenschaftliche Symposium, das Expertinnen und Experten aus Theorie, Forschung und Praxis versammelt – darunter Dr. Katharina Günther, Ruth Horak, Dr. Annekathrin Kohout, Maren Krings, Emma Rüther, Dr. Anja Schürmann und Dr. Christiane Stahl. An zwei Tagen (21. und 22. November) diskutieren sie über Wahrnehmung, Konstruktion und Glaubwürdigkeit fotografischer Bilder. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der gesellschaftlichen Rolle der Fotografie und ihrer Bedeutung in einer von digitalen Bildern geprägten Welt.
Das Symposium versteht die Fotografie als Resonanzraum zwischen dokumentarischer Geste und digitaler Simulation, als Medium, das gesellschaftliche Realitäten formt und reflektiert. Diskutiert werden Macht und Verantwortung der Bilder in politischen und medialen Kontexten – und die Frage, was wir in Zeiten von KI und visueller Überflutung überhaupt noch als „wahr“ erkennen können.
Deutscher Fotobuchpreis feiert Jubiläum
Ein weiterer Höhepunkt des Internationalen Festivals fotografischer Bilder ist die Verleihung des Deutschen Fotobuchpreises 2025, die zugleich das 50-jährige Bestehen des Wettbewerbs markiert. Eine begleitende Sonderausstellung zeigt auf 400 Quadratmetern rund 500 ausgezeichnete Bücher aus den Jahren 2017 bis 2024 – von Theorie- bis Künstlerbüchern. Die Preisverleihung findet am Samstag, 22. November 2025, um 19 Uhr statt.
Drei Säulen der Festivalphilosophie
Das Internationale Festival fotografischer Bilder folgt drei inhaltlichen Säulen: „Nachdenken über fotografische Bilder“, „Erarbeiten von fotografischen Bildern“ und „Vermitteln von fotografischen Bildern“. Diese verbinden theoretische Reflexion, künstlerische Praxis und pädagogische Perspektiven – mit dem Ziel, das Verständnis und die Verantwortung im Umgang mit Bildern zu fördern.
Mit diesem Dreiklang aus Denken, Machen und Vermitteln öffnet das Internationale Festival fotografischer Bilder den Dialog über die Zukunft der Fotografie – und über die Bilder, denen wir glauben wollen.
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