Letting go – TransMuted, Paris 2015/2024
© Nadine Dinter PhotographySeit Ende der 1990er Jahre fotografiert Nadine Dinter Skulpturen auf Friedhöfen in aller Welt – vom Berliner Dorotheenstädtischen Friedhof über den Pariser Père Lachaise bis nach New York und Mauritius. In „TransMutations – the Alchemy of the Self“ führt sie diese jahrzehntelange Auseinandersetzung weiter und verbindet sie erstmals mit Aktfotografie.
Zwischen Stein und Fleisch
In den neuen Arbeiten scheint das Leblose aufzuwachen: Frauenkörper lösen sich aus Marmorfiguren, verschmelzen mit dem Stein oder treten aus ihm hervor. Das Wechselspiel von Licht, Schatten und Perspektive lässt Bewegung entstehen, wo Stillstand herrscht – als würde sich das Vergängliche vom Ewigen befreien. Die Grenze zwischen Körper und Statue, zwischen Realität und Vision, wird bewusst aufgehoben.
Vom Objekt zum Subjekt
Durch gezielte Lichtführung und präzise Komposition verwandelt Dinter die Skulpturen in handelnde Wesen. Ihre Fotografien zeigen nicht einfach Denkmäler, sondern erwecken sie zu neuen Identitäten. So entsteht eine Serie, die den Blick auf Tod und Erinnerung erweitert – und zugleich eine stille Hommage an die weibliche Form darstellt.
Die Alchemie des Selbst
Der Titel „TransMutations“ verweist auf das Prinzip der Verwandlung: auf die chemische Umwandlung ebenso wie auf die spirituelle Entwicklung des Menschen. Dinter versteht ihre Arbeit als Prozess innerer Alchemie – als Weg, das Starre in Bewegung zu bringen, das Vergangene in Gegenwart zu verwandeln.
Ausstellung in Berlin
„TransMutations – the Alchemy of the Self“ eröffnet am 31. Oktober 2025 um 18 Uhr im Atelier Yves Sucksdorff, Meineckestraße 6, Berlin. Die Fotografin ist zur Vernissage anwesend und führt persönlich in ihr Langzeitprojekt ein. Sechs großformatige Werke werden in einer sakral anmutenden Installation präsentiert.
Beitrage Teilen