Die Nikon ZR lässt sich mit vielfältigem Zubehör für professionelle Video-Projekte ausbauen.
Bild: NikonZielgruppe der neuen Vollformatkamera sind laut Nikon „Filmschaffende und Creator:innen, die viel unterwegs sind“. Mit einem Gewicht von 630 Gramm inkl. Akku ist die ZR laut Hersteller die leichteste „All-in-One-Cinema-Kamera auf dem Markt“. Angesichts der Zielgruppe und der Videofunktionalität fällt der Preis mit ca. 2340 Euro moderat aus.
Natürlich kann die ZR auch als Fotokamera eingesetzt werden, allerdings mit einigen Einschränkungen gegenüber der bekannten Z6III: So entfallen Sucher und mechanischer Verschluss. Der E-Verschluss schafft als kürzeste Zeit 1/16.000 s, der Blitz lässt sich bis zu 1/60 s synchronisieren.
6K und drei Raw-Formate
Die Nikon ZR nutzt den gleichen Bildsensor wie die Z6III, also eine teilweise gestapelten Vollformat-CMOS mit 24,5 Megapixeln. Er lässt sich schneller auslesen als herkömmliche Sensoren und ist damit weniger anfällig für Verzerrungen durch den Rolling-Shutter des elektronischen Verschlusses.
Die Nikon ZR ist mit dem Kitobjektiv Nikkor Z 4/24-70 mm S für ca. 2950 Euro erhältlich.
Bild: NikonDie Auflösung reicht für 6K mit 60p, das sich auf CFexpress-Speicherkarte aufzeichnen lässt. Sogar die interne Raw-Aufzeichnung in 12 Bit (68 Billionen Farben) ist möglich und zwar gleich in drei verschiedenen Formaten: Nikons N-RAW, Apples ProRes RAW und Reds R3D NE. Weitere unterstützte Videocodecs sind Apple ProRes 422 HQ (10 Bit, 1,07 Milliarden Farben) und H.264 bzw. H.265 mit 8 Bit (16,8 Millionen Farben). In 4K kann die Kamera Zeitlupen mit bis zu 120p (auch Raw) aufzeichnen, in Full-HD mit 240p (kein Raw).
Der Sensor verfügt bei der Videoaufzeichnung über eine Dual-Base-ISO-Empfindlichkeit von ISO 800/6400 und soll mit Log3G10 mehr als 15 Blendenstufen Dynamikumfang erreichen. Einbinden lassen sich LUTs und Presets von Red. Die ZR kommt ohne Lüfter aus, soll aber trotzdem bis zu 125 Minuten 6K/60p in R3D NE ohne Überhitzung aufnehmen können (Temperaturwarnung hoch). Der bekannte Akku EN-EL15c liefert Strom für 95 Minuten, was sich durch eine Stromversorgung über USB verlängern lässt.
Der große und helle 4-Zoll-Monitor lässt sich auch seitlich ausklappen.
Bild: Nikon32 Bit Audio
Auch bei der Audioaufzeichnung bietet die ZR Besonderheiten. So kann sie mit drei internen Mikrofonen „32 Bit Float Audio“ aufnehmen, das wesentlich resistenter gegen einen zu hohen oder zu niedrigen Pegel ist (keine Übersteuerung, niedriger Lautstärke kann angehoben werden, ohne das Rauchen zu verstärken).
Neben internen Mikrofonen bietet Nikon auch das neue digitale Richtmikrofon ME-D10 an (ca. 300 Euro), das auf dem Zubehörschuh betrieben werden kann, und ebenfalls 32-Bit-Float-Audio unterstützt. Die drei internen Mikros unterstützen außerdem Nokias Ozo-Technologie (bekannt bspw. aus Panasonics Lumix G110). Damit lässt sich die Aufnahmerichtung des Tons steuern (nach vorne, nach hinten oder Surround).
Auf der Oberseite lässt sich die Nikon ZR von Foto auf Video umschalten.
Bild: NikonGroßer und heller Monitor
Eine Besonderheit der Nikon ZR ist der große 4-Zoll-Monitor im 16:10-Format mit 3,07 Millionen Bildpunkten, einer Helligkeit von 1000 cd/m2 und der Abdeckung des DCI-P3-Farbraums. Er lässt sich auch seitlich ausklappen und natürlich per Touch bedienen.
Der Hybrid-Autofokus der ZR ist aus der Z6III bekannt. Er erkennt neun verschiedene Motivtypen und ist bis -10 EV empfindlich. Die Bildstabilisierung arbeitet auf 5 Achsen und soll bis zu 7,5 Blendenstufen kompensieren. Weitere Funktionen sind die Unterstützung für Adobes Cloud-Dienst Frame.io. eine zweites Speicherkartenlaufwerk für microSD-Karten, eine Micro-HDMI-Schnittstelle (Typ D) und Dichtungen gegen Wettereinflüsse.
Hardware-Schnittstellen gibt es für Mikrofon, Kopfhörer, USB und HDMI.
Bild: NikonDie Seriengeschwindigkeit beträgt wie in der Z6III bis zu 60 JPEGs oder 20 Raws pro Sekunde. Mit reduzierter Auflösung von 10 Megapixeln und APS-C-Crop sind 120 B/s möglich.
Preis und Verfügbarkeit der Nikon ZR
Die Nikon ZR ist ab Ende Oktober für rund 2350 Euro erhältlich, mit dem Z 4/24-70 mm S werden ca. 2950 Euro fällig.
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