World Press Photo Awards 2025: Das sind die besten Pressefotos der Welt

Die besten Pressefotos der Welt

Die World Press Photo Foundation hat die Gewinner des World Press Photo of the Year Award 2025 bekannt gegeben. Die palästinensische Fotografin Samar Abu Elouf erhielt die Auszeichnung für ihr bewegendes Porträt eines schwer verletzten Jungen aus Gaza, das sie für die New York Times aufgenommen hat.

Das Siegerbild: Ein stilles Porträt des Krieges

Samar Abu Elouf fotografierte den neunjährigen Mahmoud Ajjour im Frühjahr 2024 in Doha, nachdem beide aus dem Gazastreifen evakuiert worden waren. Das Bild zeigt Mahmoud im Profil, wie er in einem ärmellosen Shirt zum Fenster blickt. Weiches Licht fällt auf sein ernstes Gesicht, das im Kontrast zu seinem kindlichen Aussehen steht. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass ihm beide Arme fehlen.

Was das Siegerbild der World Press Photo Awards 2025 erzählt

Mahmoud wurde im März 2024 bei einem israelischen Angriff auf Gaza-Stadt schwer verletzt. Eine Bombe riss ihm einen Arm ab und verletzte den anderen so stark, dass auch dieser amputiert werden musste. In Katar lernt er nun, mit seinen Füßen Türen zu öffnen, zu schreiben und auf dem Handy zu spielen. Sein Wunsch ist es, Prothesen zu bekommen und ein normales Leben zu führen.

Laut den Vereinten Nationen verzeichnete Gaza bis Ende 2024 die höchste Zahl an kindlichen Amputationen pro Kopf weltweit. Samar Abu Eloufs Foto verdichtet diese Realität auf beklemmende Weise.

Jury würdigt Vielschichtigkeit des Siegerfotos

Lucy Conticello, Fotochefin des M-Magazins von Le Monde und Juryvorsitzende, betonte die Vielschichtigkeit des Siegerfotos. Joumana El Zein Khoury, Direktorin der World Press Photo Foundation, ergänzte: „Es erzählt die Geschichte eines einzelnen Jungen – aber auch die eines Krieges, dessen Auswirkungen Generationen prägen werden. “

Zweu Zweitplatzierten beim World Press Photo Awards 2025

Neben dem Foto des Jahres wurden auch zwei Finalisten als Zweitplatzierte ausgewählt:

„Night Crossing“ vom US-Fotografen John Moore zeigt Chinesische Migranten, die sich im kalten Regen, nachdem sie die Grenze zwischen den USA und Mexiko überquert haben. Dieses ebenso weltfremde wie intime Bild zeigt die komplexe Realität der Migration an der Grenze, die im öffentlichen Diskurs in den Vereinigten Staaten oft verharmlost und politisiert wird.

Die andere Zweitplatzierung ist „Dürren im Amazonas“ des Peruanischen Fotografen Musuk Nolte. Das Foto zeigt einen jungen Mann, der seiner Mutter, die in dem Dorf Manacapuru lebt, Lebensmittel bringt. Früher war das Dorf mit dem Boot erreichbar, aber wegen der Dürre muss er 2 Kilometer entlang eines trockenen Flussbetts im Amazonas laufen. Der auffällige Kontrast von trockenen, wüstenähnlichen Landschaften im größten Regenwald der Welt macht das Fehlen von Wasser auf eindringliche Weise sichtbar.

Weitere Preisträger: Identität und Beharrlichkeit

Zwei weitere Arbeiten aus den Niederlanden wurden ebenfalls ausgezeichnet. Der niederländische Fotograf Prins de Vos dokumentiert in seiner Serie „Mika“ das Leben eines 21-jährigen trans Mannes, der 22 Monate auf einen Termin in einer niederländischen Gender-Klinik wartet. Marijn Fiddler porträtiert in Uganda den Bodybuilder Tamale Safalu, der seit einem Motorradunfall ein Bein verloren hat. Trotz seiner Behinderung tritt Safalu gegen nichtbehinderte Athleten an und hat sich als erster amputierter Bodybuilder des Landes etabliert.

Globale Themen, bewegende Geschichten

Die World Press Photo Awards 2025 umfassen insgesamt 42 Gewinner aus 30 Ländern. Die Themen reichen von Krieg, Migration und Klimawandel bis hin zu Protestbewegungen, Genderfragen und persönlichen Schicksalen. Im Mittelpunkt stehen Geschichten von Resilienz, Gemeinschaft und Menschlichkeit.

Die Auswahl der World Press Photo Awards 2025 umfasst insgesamt 42 Gewinner:innen aus 30 Ländern. Die Themen reichen von Krieg, Migration und Klimawandel bis hin zu Protestbewegungen, Genderfragen und persönlichen Schicksalen. Im Mittelpunkt stehen immer wieder Geschichten von Resilienz, Gemeinschaft und Menschlichkeit.

Wanderausstellung und Online-Präsenz

Die ausgezeichneten Bilder werden in der alljährlichen Wanderausstellung weltweit gezeigt, unter anderem in Amsterdam, London, Berlin, Rom, Wien, Mexico City, Sydney und Jakarta. Online erreichen die Beiträge ein Millionenpublikum. Alle Wettbewerbsbeiträge und regionalen Preisträger sind auf der Webseite der World Press Photo Foundation zu sehen.

Jubiläum: 70 Jahre World Press Photo.

Die World Press Photo Foundation feiert 2025 ihr 70-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung fördert sie unabhängigen Fotojournalismus mit einem Fokus auf Authentizität, visueller Exzellenz und gesellschaftlicher Relevanz. In einer Zeit, in der Pressefreiheit zunehmend unter Druck steht, bleibt das Festhalten und Erzählen dieser Geschichten wichtiger denn je.