GIF-Erfinder stirbt im Alter von 74 Jahren

Der Schöpfer des animierten Bildformats GIF, ist nur wenige Tage nach seinem 74. Geburtstag in Cincinnati an Covid verstorben. Seine Erfindung hat eine ganze Internet-Generation geprägt.

Stephen Wilhite Webby

Abtritt von großer Bühne – Stephen Wilhite nachdem er seinen Lifetime Achievement Award bei den Webbys entgegengenommen hatte.

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Stephen Wilhite hatte Humor. Als seine Enkeltochter eines Tages in der Schule erzählte, ihr Großvater habe das "GIF" erfunden, glaubte die Lehrerin dem Kind zunächst nicht. Daraufhin schrieb der Informatiker der Lehrerin einen Brief, der mit den Worten „Google it“ endete. Zu diesem Zeitpunkt war Wilhite bereits eine Legende.

Ein Mann mit Humor: “It’s pronounced JIF, not GIF. Just like the peanut butter.”

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Das Wort des Jahres 2012

2012 war „GIF“ bereits vom "Oxford American Dictionary" zum Wort des Jahres gewählt worden. Im Jahr darauf erhielt Wilhite den Lifetime Achievement Award bei den "Webby Awards" für seine Erfindung und seinen Beitrag zur Internetkultur. Seine Gattin Kathaleen meinte später, dies sei ein wunderbarer Moment in seinem Leben gewesen.

Im Jahr 1987 leitete Wilhite beim Internetprovider CompuServe ein Team von Ingenieuren und revolotionierte dort die Art und Weise wie wir Videoclips im Internet teilen. Das GIF, kurz für Graphics Interchange Format, entwickelte er in seiner Freizeit und brachte die Idee anschließend in die Firma mit. Durch die kleinere Dateigröße waren GIFs für die damals niedrigen Modemgeschwindigkeiten optimiert.

Ihre Popularität wurde durch Smartphones und Social Media Plattformen erheblich größer. Seitdem werden GIFs hauptsächlich dafür genutzt, Emotionen auszudrücken. Das 1996 erstellte und mittlerweile berühmte GIF Dancing Baby, war eins von Wilhites Favoriten.

JIF und nicht GIF

Lange Zeit wurde darüber diskutiert, wie „GIF“ ausgesprochen wird. Im Jahr 2013 hat Wilhite die Debatte beigelegt und erklärt, dass es mit einem weichen „g“ ausgesprochen wird, also „JIF“. Nicht nur im deutschen Sprachraum ist aber die Aussprache mit hartem „G“ weiterhin verbreitet.

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