Mit Pilotenblick: Parrot Anafi FPV

Parrot spendiert seinem Drohenmodell Anafi die Pilotenperspektive: Spezielle Brille und Smartphone erlauben First person view (FPV).

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

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In die Cockpitbrille wird das Smartphone eingesetzt.

© Parrot

Die neue Anafi-Version FPV (First person view) überträgt Live-Videos von der 180-Grad-Kamera in die mitgelieferte Cockpitbrille und verleiht dem Piloten das Gefühl, direkt im Cockpit der wendigen und klein verstaubaren Quadcopter-Drohne von Parrot zu sitzen. Wobei sich an der Drohne (u. a. 4K-HDR-Videos und 21-Megapixel-Bilder) selber nichts geändert hat, das Zubehör und die neue, kostenlose App FreeFlight 6.6 machen den freien Blick auf die ausgeführte Flugakrobatik möglich.

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In die Cockpitbrille wird das Smartphone eingesetzt.

© Parrot

Die Cockpitbrille (ähnlich wie eine Taucherbrille) wird auseinandergefaltet und das Smartphone mit der laufenden App eingelegt. Das Haupt-FPV-Head-up-Display (HUD) zeigt Kontextinformationen wie Fluggeschwindigkeit, Richtung, Höhe und Drohnenstandort an. Mit einem einzelnen Klick an der Oberseite der Cockpitbrille können Nutzer zu einer minimalen HUD-Oberfläche wechseln, sodass ein tiefes Eintauchen in das FPV-Erlebnis möglich ist. Übrigens werden alle Sicherheitswarnungen oder Geofencing-Begrenzungen automatisch im Sichtfeld hervorgehoben.

Auch ohne Absetzen der Cockpitbrille kann der Pilot durch einen Wechsel zum See-Through View seine Drohne finden. Damit werden Live-Videos von der Smartphone-Kamera im Display sichtbar. Ein Overlay gibt die genaue Position der Drohne an – sollte sie Off-Screen sein, zeigt ein Symbol ihre Position.

Parrot Anafi FPV für Fotografen

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Der Skycontroller 3.

© Parrot

Fotografen können manuelle Einstellungen wie Verschlusszeit, ISO, Weißabgleich und Belichtungskorrektur sowie erweiterte Funktionen (wie Bildhistogramm und die "Zebra"-Belichtungshilfe) anpassen und sich mit einer einzelnen Taste an der Cockpitbrille durch Öffnen der Einstellungen anzeigen lassen. Ein schneller Zugriff darauf ist zudem mit der mitgelieferten Fernsteuerung Skycontroller 3 möglich.

Zwei neue Flugvoreinstellungen

Das Optionsmenü von Anafi wird von zwei neuen Voreinstellungen ergänzt, sodass selbst unerfahrene Piloten leichter Videos aufnehmen können. Mit der Cinematic-Voreinstellung kann der Pilot ruhige oder dynamische Aufnahmen machen. Diese wirken so, als hänge die Kamera an einem Gleitschirm. Die horizontale Achse der 4K-HDR-Kamera ist an der Neigung der Drohne befestigt, und so zeigt das Filmmaterial jede Nahaufnahme und Wendung des Fluges.

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Die Anafi lässt sich sehr klein zusammenlagen.

© Parrot

Einen aggressiveren Look bekommen Videos mit dem Racing Preset. Die horizontale Achse ist ebenfalls an die Neigung der Drohne gekoppelt, aber diese Voreinstellung ist auf Speed statt auf Geschmeidigkeit ausgelegt, da die Drohne mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft schwingt.
Die Presets können mit dem neuen Arcade-Flugmodus kombiniert werden, der das Fliegen noch einfacher machen soll. Der linke Joystick des Skycontroller 3 steuert die Kamera, sodass diese in jede Richtung sehen kann, während der rechte Joystick die Bewegung der Drohne steuert. Wird der rechte Joystick nach vorne gehalten, fliegt die Drohne in die Richtung, in die die Kamera gerichtet ist.

Im Lieferumfang der Parrot Anafi FPV

Parrot liefert die Anafi FPV in einem schicken, exakt passenden Rucksack (527 g) aus, der zugleich als stabile Plattform für die Flugvorbereitungen und den Start der Drohne dient – ganz praktisch im unwegsamen Gelände oder nassem Untergrund.

Lieferumfang der Parrot Anafi FPV.

© Parrot

Das Anafi FPV-Set beinhaltet die Drohne, einen Akku, den Skycontroller 3, die Cockpitbrille 3, eine 16-GB-SD-Speicherkarte, USB-C-Kabel, ein zusätzlicher Propellersatz und den Rucksack, kostet knapp 800 Euro und kommt in diesen Tagen in den Handel. Das FPV-Zubehör als Ergänzung zu vorhandenen Anafis gibt es derzeit nicht einzeln zu kaufen. Preislich liegt Anafi FPV zwischen dem Grundmodell (ca. 700 Euro) und dem Extended Pack (etwa 900 Euro).

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