Hochauflösend und schnell: Fujifilm X-T5

Schon bald im Handel
02.11.2022

Mit der X-T5 hebt Fujifilm die X-T-Serie in Sachen Auflösung und Verschluss auf ein neues Level.

Aller guten Dinge sind drei: Fujifilm hat heute bereits das dritte Kameramodell des X-Systems innerhalb weniger Monate vorgestellt. Nach der schnellen X-H2S und der hochauflösenderen X-H2 (Testbericht in fotoMAGAZIN 12/2022) kündigt Fujifilm nun die X-T5 an. Damit geht die einstellige X-T-Serie seit dem Jahr 2014 in die fünfte Generation, die sich an Freunde von "analoger" Bedienung und Haptik wendet. Die X-T4 von 2020 wird mittelfristig das Sortiment verlassen.  

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Fujifilm X-T5, spiegellose Systemkamera, Kamera, APS-C

Die Fujifilm X-T5 bietet immer den Blick auf die wichtigsten Einstellungen.

© Fujifilm

Die spiegellose Systemkamera X-T5 mit Sensor in APS-C-Größe besitzt den rückwärtig belichteten X-Trans CMOS 5 HR mit 40,2 Megapixeln wie die X-H2 und den schnellen X-Prozessor 5. Die Bauweise ermöglicht eine größere Lichtmenge auf dem Sensor, sodass ISO 125 jetzt als Standard-Empfindlichkeit zur Verfügung steht und nicht mehr über den erweiterten ISO-Bereich gewählt werden muss. Der normale Bereich beträgt nun ISO 125 – 12.800, erweitert von ISO 64 - 51.200. 

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Fujifilm X-T5, spiegellose Systemkamera, Kamera, APS-C

Die Suchervergrößerung der Fujifilm X-T5 ist höher geworden.

© Fujifilm

Die kamerainterne Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) gleicht Kamerabewegungen über bis zu sieben Blendenstufen (EV) aus, bei der X-T4 (hier im Test) waren es 6,5 EV. Der IBIS gestattet zudem Pixel Shift Multi-Shot mit 20 Raw-Aufnahmen wie in der X-H2, wobei mit der kostenlosen Software „Pixel Shift Combiner“ eine einzelne Bilddatei mit einer Auflösung von 160 Megapixeln zusammengefügt wird. 

Hohes Tempo beim Sensor der Fujifilm X-T5

Der neue Sensor lässt sich zudem äußerst präzise ansteuern, was ultrakurze Belichtungszeiten erlaubt. So wurde die kürzeste Verschlusszeit des elektronischen Verschlusses um 2,5 EV-Stufen von 1/32.000 Sekunden auf jetzt 1/180.000 s verkürzt. Solche extrem kurzen Belichtungszeiten machen Sinn, wenn unter sehr hellen Lichtbedingungen dennoch – für geringe Schärfentiefe – mit weit geöffneten Objektiven fotografiert oder schnelle Action eingefroren werden soll. Der mechanische Verschluss bietet 1/8000 s - 15 Minuten, in Bulb bis 60 Minuten. Serienaufnahmen gelingen mit dem elektronischen Verschluss mit 20 Bildern/Sekunde, allerdings mit 1,29fachem Crop, also geringerer Pixelzahl. Unkomprimierte Raws werden 23 in Folge möglich, JPEGS 168 in Folge. Ohne Crop reduziert sich die Geschwindigkeit auf 13 B/s mit dem elektronischen Verschluss, der mechanische schafft sogar 15 B/s. Fujifilm nennt das Speichern von Bildern mit angetipptem Auslöser (ohne durchzudrücken) Pre-Aufnahme. Hier schafft die X-T5 mit besagtem Crop bis zu 20 B/s, die beim Auslösen auf den SD-Speicherkarten (UHS-II) des Doppelfachs landen. 

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Fujifilm X-T5, spiegellose Systemkamera, Kamera, APS-C

Der Monitor der Fujifilm X-T5 kann auch seitlich geschwenkt werden.

© Fujifilm

Beim Autofokus-System der X-T5 basiert die objektorientierte Motiverkennung auf künstlicher Intelligenz. Der mittels Deep-Learning-Technologie entwickelte Algorithmus erkennt und verfolgt nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern hält auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge und Züge im Fokus. Der X-Trans CMOS 5 HR besitzt mehr Phasendetektionspixel als die bisherigen Bildsensoren der X-Serie, was im AF-S-Modus zu einer noch präziseren Fokussierung führen soll. Ein neuer AF-Algorithmus zur Vorhersage von Objektbewegungen soll die präzise Schärfenachführung erhöhen.

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Fujifilm X-T5, spiegellose Systemkamera, Kamera, APS-C

Dank neigbarem Display bietet die Fujifilm X-T5 die bequeme Einnahme tiefer Perspektiven.

© Fujifilm

Der elektronische Sucher entspricht dem der X-T4 (hier zum Webinar und nachträglichen Antworten) in Sachen Auflösung (3,69 Mio. Bildpunkte) und Bildfrequenz (100 fps), ist mit 0,8facher Vergrößerung jedoch etwas größer. Einen Unterschied gibt es auch beim Display: Bei gleicher Größe von 3 Zoll wuchs die Auflösung etwas auf 1,84 Mio. Bildpunkte an. Auffälliger ist allerdings die veränderte Beweglichkeit: Der Monitor ist nicht mehr nach außen schwenkbar, sondern nur noch in drei Richtungen innerhalb der optischen Achse. 

Videofunktionen der Fujifilm X-T5

Die X-T5 bzw. die Kamerareihe ist klar als Fotoapparat konzipiert, dennoch zeichnet sie Videos im 6,2K/30p 4:2:2 10-Bit-Format auf. Im 4K HQ-Modus greift die Kamera beim internen Oversampling auf die Detailtiefe der 6,2K-Daten zurück, um ein 4K-Bild hoher Qualität zu generieren. Die X-T5 unterstützt F-Log2, das einen erweiterten Dynamikumfang von mehr als 13 Blendenstufen und somit weiteres kreatives Potenzial in der Videobearbeitung bietet. In Kombination mit einem externen HDMI-Recorder von Atomos lassen sich zudem 12-Bit-Raw-Videodateien aufzeichnen und als Apple ProRes Raw in 6,2K und mit Bildraten bis 29,97 B/s speichern. Gleiches gilt für Monitor-Rekorder der Blackmagic Design Video Assist 12G-Serie und Blackmagic Raw. Zu den Anschlüssen gehören Micro-HDMI (Typ D), USB Typ C (USB 3.2, gen2x1) und ein Synchronisationsanschluss, weiterhin gibt es einen Kopfhöreradapter für USB.

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Fujifilm X-T5, spiegellose Systemkamera, Kamera, APS-C

Die Fujifilm X-T5 mit 40,2-MP-Sensor kommt in Schwarz und Silber.

© Fujifilm

Wie die bisherigen Modelle der X-T-Linie verfügt die wetterfeste X-T5 über einen mittig angeordneten Sucher und mehrere große Einstellräder für Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur, die eine Bedienung wie zu analogen Zeiten erlauben. Der Handgriff ist bei der X-T5 betonter ausgeformt und es gibt als Zubehör den Handgriff MHG-XT5 (ca. 150 Euro), aber keinen Batteriegriff. Immerhin wurde die erreichbare Bildzahl pro Ladung des bekannten Lithium-Ionen-Akkus NP-W235 auf 740 Bilder gegenüber 600 gesteigert. Erstaunlicherweise wurde die X-T5 (129,5 x 91,0 x 63,8 mm/B x H x T) schlanker als die X-T4 und erreicht insgesamt ein um fünf Prozent geringeres Volumen. Ihr Gewicht sank auf 557 g gegenüber 607 g der X-T4. 

Preis und Verfügbarkeit der Fujifilm X-T5

Die Fujifilm X-T5 wird es in Schwarz und in Silber geben: Das Gehäuse kostet 1999 Euro (UVP), rund 2400 Euro werden für das Kit mit dem XF 2,8-4/18-55 mm fällig, rund 2500 Euro sind es mit dem XF 4/16-80 mm. Verkaufsstart ist am 17. November. 

Sie können bis zu drei Kameras vergleichen, um eine andere auszuwählen, entfernen Sie eine aus dem Vergleich.
Lars Theiß
Über den Autor
Lars Theiß

Unser Redakteur Lars Theiß kümmert sich vorwiegend um Tests und Praxisthemen rund um Kameras, Objektive und Zubehör. Seit 1995 arbeitet der besonders an naturfotografischen Themen interessierte Wahlhamburger beim fotoMAGAZIN. Zu seinen weiteren Aufgabenbereichen gehören die Objektivtests, Secondhand-Themen und die fotoMAGAZIN-Spezialausgabe Einkaufsberater.