Markus Linden hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Er schreibt on- und offline über Fotografie und Fotografen, organisiert Fotowettbewerbe und fotografiert selbst leidenschaftlich gerne. Dem fotoMAGAZIN ist er seit 2003 zunächst als Redakteur und jetzt als freier Mitarbeiter verbunden.
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Männer auf Fotos: So gelingt das Männerportrait
Männer auf Fotos überzeugend in Szene zu setzen ist deutlich schwieriger als das Fotografieren von Frauen. Eine wichtige Rolle beim Männerportrait spielt das Licht. Wir zeigen, wie das Fotoshooting mit dem Mann gelingt.
Natürlich können Sie Männer genauso fotografieren wie Frauen – selbes Licht, ähnliche Pose, gleicher Hintergrund. Allerdings verliert man dabei aus dem Blick, dass die Portraitfotografie meist eine Überhöhung der Geschlechtsidentität betreibt. So wie Frauen oft stark geschminkt sowie mit möglichst glatter Haut portraitiert werden, stellen Fotografen bei Männern gerne die Attribute heraus, die als typisch maskulin gelten. Wir geben Ihnen viele hilfreiche Tipps in Sachen Lichtsetzung, Motivwahl und Aktfotografie.
1. Männer auf Fotos: Harte Schatten, Lichtrichtung & Blitzen
Einen großen Einfluss auf die „männliche Bildwirkung“ hat das verwendete Licht. In der Tendenz lässt sich sagen: Hartes Licht arbeitet Konturen heraus. Zu denen gehören nicht nur die Gesichtszüge, sondern auch Falten, Hautunreinheiten, Unebenheiten, sowie die Wangenknochen, Bärte oder die Tiefe der Augenhöhlen.
In der Männerfotografie ist ein gewisses Maß an „Rauheit“ gewünscht, daher darf das Licht durchaus härter sein und gilt als wichtiges Stilmittel beim Fotoshooting mit dem Mann. In der Regel werden Sie es aber nicht übertreiben und statt mit einem Reflektor eher mit einem Striplight oder einer kleinen Softbox als Hauptlicht arbeiten.
2. Wie wirkt sich die Lichtrichtung auf das Männerportrait aus?
Einen vielleicht noch größeren Einfluss auf die Bildwirkung hat die Richtung des Hauptlichts: Seitenlicht betont die Konturen, ein Gegenlicht dagegen sorgt für richtige Dramatik. Letzteres kann besonders bei eigentlich „banalen“ Settings für den Kick sorgen. Außenaufnahmen kommen daher im Gegenlicht (untergehende Sonne, aber auch Fahrzeuglichter und ähnliches) besonders gut. Wichtig für Männerportraits, die Outdoor entstehen: Haben Sie bitte unbedingt einen Aufheller dabei! Profifotografen nutzen gerne Portys zum Blitzen, ein Systemblitz kann aber, nah genug positioniert, ebenfalls ausreichen.
3. Das Foto vom Mann: Männer, die posen
Während sich der Blick bei Frauen oft auf Beine und Unterleib konzentriert, steht bei Männern tendenziell der Oberkörper im Vordergrund. Breite Schultern werden als „männlich“ wahrgenommen, der Bauch darf nicht dominieren. Kleiner Tipp: Die Arme sollten bei einem Halb- oder Ganzkörperportrait höchstens bei athletischen Männern angelegt sein. Denn tendenziell macht eine Lücke zwischen Armen und Bauch diesen etwas flacher – zumindest optisch. Generell wirken Posen, bei denen der Mann etwas mit seinen Armen tut, männlicher. Deshalb sind Werkzeuge, Sportgeräte oder Musikinstrumente wichtige Accessoires in der Männerfotografie.
Geht es eher um ein Business-Foto vom Mann, so kann der Mann dennoch mit den Armen eine „erklärende“ Pose einnehmen. Ansonsten helfen natürlich klassische Kleidungsstücke wie Anzug oder Hemd mit Weste, um die Taille dünner und die Schultern breiter wirken zu lassen. Bei kräftigeren Männern sollte das Sakko tendenziell geschlossen werden, um die Mitte des Körpers für das Foto etwas schmaler zu machen. Fällt dem Fotografen oder der Fotografin gar nichts mehr ein, dann beschränken Sie sich am besten auf ein Brustportrait.
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