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© Stephan Ortmanns

Männer auf Fotos: So gelingt das Männerportrait

Tipps & Tricks für das Fotoshooting mit dem Mann
22.01.2019

Männer auf Fotos überzeugend in Szene zu setzen ist deutlich schwieriger als das Fotografieren von Frauen. Eine wichtige Rolle beim Männerportrait spielt das Licht. Wir zeigen, wie das Fotoshooting mit dem Mann gelingt.

 

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DER MANN ALS SPORTLER
Viele Sportler lassen sich gerne fotografieren. Schließlich zeigt das Bild den Mann bei etwas, was er gut kann – womöglich besser als andere. Wichtige Details sind das Sportgerät und eine nicht all zu weit geöffnete Blende, damit die Landschaft, in der der Sport stattfindet, erkennbar bleibt. Achtung: Die Lücke zwischen Arm und Körper ist entscheidend.

KAMERA | Canon EOS 5D Mark IV
OBJEKTIV | Sigma 1,4/35 mm
BLENDE | f/2,8

© Stephan Ortmanns

Natürlich können Sie Männer genauso fotografieren wie Frauen – selbes Licht, ähnliche Pose, gleicher Hintergrund. Allerdings verliert man dabei aus dem Blick, dass die Portraitfotografie meist eine Überhöhung der Geschlechtsidentität betreibt. So wie Frauen oft stark geschminkt sowie mit möglichst glatter Haut portraitiert werden, stellen Fotografen bei Männern gerne die Attribute heraus, die als typisch maskulin gelten. Wir geben Ihnen viele hilfreiche Tipps in Sachen Lichtsetzung, Motivwahl und Aktfotografie.

1. Männer auf Fotos: Harte Schatten, Lichtrichtung & Blitzen

Einen großen Einfluss auf die „männliche Bildwirkung“ hat das verwendete Licht. In der Tendenz lässt sich sagen: Hartes Licht arbeitet Konturen heraus. Zu denen gehören nicht nur die Gesichtszüge, sondern auch Falten, Hautunreinheiten, Unebenheiten, sowie die Wangenknochen, Bärte oder die Tiefe der Augenhöhlen.
In der Männerfotografie ist ein gewisses Maß an „Rauheit“ gewünscht, daher darf das Licht durchaus härter sein und gilt als wichtiges Stilmittel beim Fotoshooting mit dem Mann. In der Regel werden Sie es aber nicht übertreiben und statt mit einem Reflektor eher mit einem Striplight oder einer kleinen Softbox als Hauptlicht arbeiten.

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OBACHT BEIM SEITENLICHT
Das klassische Portraitlicht mit einem Hauptlicht von der – der Kamera abgewandten – Seite wirkt bei Männern oft sehr vorteilhaft. Es betont jedoch Tränensäcke oder andere Hautprobleme – selbst bei diesem eher jungen Mann werden die Falten an der Stirn sichtbar. Daher sollte bei älteren Männern die zugewandte Seite zusätzlich aufgehellt werden. Am besten mit weichem Licht, z. B. einem großen Reflektor.

KAMERA | Canon EOS 5D Mark II
OBJEKTIV | EF 4/24-105 mm
BLENDE | f/4

2. Wie wirkt sich die Lichtrichtung auf das Männerportrait aus?

Einen vielleicht noch größeren Einfluss auf die Bildwirkung hat die Richtung des Hauptlichts: Seitenlicht betont die Konturen, ein Gegenlicht dagegen sorgt für richtige Dramatik. Letzteres kann besonders bei eigentlich „banalen“ Settings für den Kick sorgen. Außenaufnahmen kommen daher im Gegenlicht (untergehende Sonne, aber auch Fahrzeuglichter und ähnliches) besonders gut. Wichtig für Männerportraits, die Outdoor entstehen: Haben Sie bitte unbedingt einen Aufheller dabei! Profifotografen nutzen gerne Portys zum Blitzen, ein Systemblitz kann aber, nah genug positioniert, ebenfalls ausreichen.

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DAS BUSINESS-PORTRAIT
Die Business-Inszenierung kann mit ein paar Accessoires „gepusht“ werden: Anzug, Uhr, Hotelzimmer oder Bürogebäude. In den meisten Fällen reicht das aus. Tipp: Für die Dramatik das Licht gezielt auf das Gesicht setzen (hier mit Wabe vor der Softbox). Eine weitere Lichtquelle (beispielsweise eine Stehlampe) in das Bild einzuschließen transportiert die besondere Innenraumathmosphäre.

KAMERA | Canon EOS 5DS
OBJEKTIV | EF 2,8/24-70 mm
BLENDE | f/3,5

© Stephan Ortmanns

3. Das Foto vom Mann: Männer, die posen

Während sich der Blick bei Frauen oft auf Beine und Unterleib konzentriert, steht bei Männern tendenziell der Oberkörper im Vordergrund. Breite Schultern werden als „männlich“ wahrgenommen, der Bauch darf nicht dominieren. Kleiner Tipp: Die Arme sollten bei einem Halb- oder Ganzkörperportrait höchstens bei athletischen Männern angelegt sein. Denn tendenziell macht eine Lücke zwischen Armen und Bauch diesen etwas flacher – zumindest optisch. Generell wirken Posen, bei denen der Mann etwas mit seinen Armen tut, männlicher. Deshalb sind Werkzeuge, Sportgeräte oder Musikinstrumente wichtige Accessoires in der Männerfotografie.

Geht es eher um ein Business-Foto vom Mann, so kann der Mann dennoch mit den Armen eine „erklärende“ Pose einnehmen. Ansonsten helfen natürlich klassische Kleidungsstücke wie Anzug oder Hemd mit Weste, um die Taille dünner und die Schultern breiter wirken zu lassen. Bei kräftigeren Männern sollte das Sakko tendenziell geschlossen werden, um die Mitte des Körpers für das Foto etwas schmaler zu machen. Fällt dem Fotografen oder der Fotografin gar nichts mehr ein, dann beschränken Sie sich am besten auf ein Brustportrait.

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Markus Linden
Über den Autor
Markus Linden

Markus Linden hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Er schreibt on- und offline über Fotografie und Fotografen, organisiert Fotowettbewerbe und fotografiert selbst leidenschaftlich gerne. Dem fotoMAGAZIN ist er seit 2003 zunächst als Redakteur und jetzt als freier Mitarbeiter verbunden.