SIGMAs Art-Serie gehört zu der beliebtesten ihrer Klasse: Mittlerweile neun Objektive mit einer Blende von 1,4 hat der Hersteller auf dem Markt. Das SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art kam kürzlich erst dazu und ist besonders interessant für Portraitfotografen und Bokeh-Liebhaber.
Das dachte sich auch Antonia Moers: Also buchte die Fotografin aus Leidenschaft kurzerhand ein Model samt Studio und Visagistin, um das 105er auf Herz und Nieren zu testen. Herausgekommen sind zarte Portraits mit wunderschönem Bokeh und knackscharfem Fokus.
„Das Erste, worauf ich mich erstmal einstellen musste: mit einer längeren Festbrennweite zu arbeiten.¡
Antonia Moers, Fotografin
Normalerweise arbeitet Antonia nämlich bevorzugt mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art, da sie zugunsten der Bildsprache gerne auch die Umgebung mit einfängt. Gerade bei Shootings in geschlossenen Räumen geraten Fotografen mit langen Festbrennweiten in Punkto Umgebung schnell an ihre (räumlichen) Grenzen. Dennoch hat es sich Antonia zum Ziel gemacht, neben Close-ups auch Aufnahmen zu machen, auf denen noch etwas von der Umgebung zu sehen ist – damit der Bokeh-Effekt richtig schön zur Geltung kommt. Das hat aber auch seine Vorteile, denn der größere Abstand zwischen Fotograf und Model führt unter anderem dazu, dass sich dieses unbeobachtet fühlt. So entstehen automatisch natürliche Fotos.
Zu den absoluten Vorzügen des 105ers gehört ganz klar seine Lichtstärke: Selbst bei bedeckten Himmel mit diffusem Licht in Innenräumen ist es noch möglich, problemlos aus der Hand zu fotografieren. Die Verwendung einer aufwändigen Blitzanlage wird so überflüssig. Für noch mehr Natürlichkeit entschied sich Antonia also ganz bewusst gegen das Studiolicht und für Available Light.
„Unter perfekten Bedingungen ist die Abbildungsleistung eines Objektives auch deutlich besser. Die tatsächliche Leistung kann ich besser mit der Hilfe von Available Light beurteilen – dieses wirkt außerdem immer natürlicher.“
Antonia Moers, Fotografin
Eine weitere Herausforderung für Antonia war neben der ungewohnt langen Festbrennweite auch die Arbeit mit der Offenblende. Der Fokus muss bei solch lichtstarken Objektiven perfekt gesetzt werden, da der Schärfebereich so klein ist. Wir finden: Das hat sie sehr gut gemeistert! Die Augen des Models sind – auf eine ganz weiche Art und Weise – sehr schön scharf gestellt. Nase, Hals und Schulter hingegen werden herrlich weichgezeichnet. Dennoch sind die Übergänge fließend, sodass kein zu harter Kontrast entsteht.
Bei der anschließenden Bearbeitung hat Antonia darauf Acht gegeben, lediglich kleine Retuschen und Farbanpassungen vorzunehmen, um nicht unnötig von der Leistung des SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art abzulenken.
Technische Daten: SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art
Brennweite bei Einsatz an Vollformat-Kamera | 105 mm |
Öffnungsverhältnis | f/1,4 |
Kleinste Blende | f/16 |
Optischer Aufbau | 17 Linsen in 12 Gruppen |
Bildwinkel | 23,3° |
Blendenlamellen | 9 |
Mindestentfernung | 1,00 m |
Größter Abbildungsmaßstab | 1:8,3 |
Filtergröße | Ø 105 mm |
Durchmesser x Länge | 115,9 x 131,5 mm |
Gewicht | 1645 g |
Sonstiges | Stativschelle, Streulichtblende, Köcher, Abdeckung im Lieferumfang |
Bajonett-Anschlüsse | SIGMA Canon, Nikon, Sony ILCE |
Schauen Sie außerdem, was Sascha Hüttenhain mit dem SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art angestellt hat:
Anne Schellhase war von 2015 bis 2019 Mitglied der fotoMAGAZIN-Redaktion.
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